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Das Amtshaus in Bissendorf kann bald wieder genutzt werden

Bissendorf (jo). Jetzt hängt es nur noch an wenigen Abnahmen nach der Sanierung des Amtshauses in Bissendorf ab, bis auch das Standesamt wieder dort einziehen und das Gebäude damit von der Gemeinde Wedemark wieder genutzt werden kann. Bürgermeister Helge Zychlinski hatte jetzt interessierte Bürger zu einer Vorab-Führung eingeladen, das Ergebnis der aufwendigen und zeitintensiven Arbeiten selbst in Augenschein zu nehmen: „Unter anderem muss die Brandmeldeanlage noch überprüft werden”, sagte er der rund 20-köpfigen Gruppe: „Eine offizielle Einweihung wollen wir dann Anfang 2020 feiern, zusammen mit dem 440. Geburtstag des Bauwerkes”. 2,5 Millionen Euro hat die Gemeinde letztlich für die Sanierung in die Hand nehmen müssen, etwa eine halbe Million mehr, als 2013 bei den ersten Planungen veranschlagt. Zychlinski bemerkte, dass dies noch einigermaßen im Rahmen sei, wenn man bedenkt, dass sich viele „Baustellen” erst offenbart hätten, nachdem das Gebälk freigelegt war: „Zum Teil waren die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke nicht unproblematisch, denn die Arbeiten unter dem Aspekt des Denkmalschutzes waren nicht von jeder Firma zu leisten”. Am Ende habe sich der Aufwand, das Amtshaus in dieser nachhaltigen Form zu sanieren gelohnt: „Wir haben damit ein Schmuckstück erhalten, mit dem in früheren Zeiten durchaus nicht immer gut umgegangen wurde”. Die Frage nach der Farbgestaltung der Fassade sowie der Eingangstüren beantwortete Susanne Bischoff, Leiterin des Fachbereichs Hochbau bei der Gemeinde Wedemark. Das Gebälk sei von Fachleuten untersucht worden und dabei habe man festgestellt, dass die ursprüngliche Farbgebung eher in verschiedenen Grautönen gewesen ist. Und die jetzt neue, rote Farbe der Türen hätten Fachleute empfohlen, da diese Farbe für das etwa gleich alte Gebäude des Amtsgerichts in Burgwedel nach entsprechenden Prüfungen gewählt wurde. Die ehemals farbig gestalteten Balken an der Fassade seien zu einem deutlich späteren Zeitpunkt entstanden: „Wir haben uns am Ende für die Grautöne entschieden zu denen die rote Farbe der Türen eine gelungene Ergänzung ist”, erklärte Bischoff. Erhalten geblieben ist die alte, historische Treppe im Eingangsbereich. Die ausgetretenen Stufen musste komplett erneuert werden. Für eine Nutzung zum Erreichen der beiden oberen Stockwerke ist sie nicht mehr vorgesehen, dafür ist im Bereich des rechten, hinteren Gebäudeteils ein komplett neues Treppenhaus entstanden. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wird der gesamte Bereich im Erdgeschoss für das Standesamt zur Verfügung stehen. Auf der rechten Seite sind Büroräume für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstanden, links wurde ein neues Trauzimmer eingerichtet. Es präsentiert sich in einem kräftigen Petrol-Ton für die Wandgestaltung, dazu ist die Bestuhlung komplett erneuert. Auf einen großen Schreibtisch sei verzichtet worden, als Alternative habe man sich für ein Stehpult entschieden: „Das entspricht auch mehr der heutigen Form”, sagte Zychlinski: „So kann das Brautpaar mit Blickrichtung zu seinen Gästen bei der Trauzeremonie sitzen und nicht mehr mit dem Rücken zugewandt”. Und er berichtete den Teilnehmern der Besichtigung, dass eine Bissendorferin der Gemeinde eine Spende über 50.000 Euro habe zukommen lassen, die für die Ausgestaltung des Trauzimmers bestimmt waren. Zu den weiteren gravierenden Neuerungen gehörte der Einbau von zeitgemäßen Sanitäranlagen. Hier gibt es nun nicht nur für Bräute mit ausladenden Kleidern genügend Platz sondern darüber hinaus ist auch ein Behinderten-WC entstanden. Im ersten Stock wird in Kürze eine Kanzlei Büroräume beziehen, im Obergeschoss sind zwei Wohnungen entstanden, die in Kürze zur Vermietung angeboten werden sollen.

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