Allgemein

Frühjahrs- statt Neujahrsempfang im Moorinformationszentrum

Resse (awi). Bewusst kurz hielt das Vorsitzendengespann Margret Mahler und Jochen Pardey seine Rede beim Frühjahrsempfang des Vereins Bürger für Resse, der den traditionellen Neujahrsempfang ersetzte. Eigentlich habe man diesen Termin in der Erwartung geplant, die Pandemie sei weitgehend überwunden. Nun sei dies leider immer  noch nicht so und neben dieses Problem sei mit dem Krieg in Europaein noch viel Schlimmeres getreten, rissen Pardey und Mahler die Ukraine-Krise nur kurz an, verwiesen aber auf ein Spendenglas, dessen Inhalt für die Spendenplattform der Gemeinde gedacht sei.Als Gäste des Empfangs begrüßten Mahler und Pardey die SPD-Bundestagsabgeordnete Rebecca Schamber, den Landtagsabgeordneten Rüdiger Kauroff, die stellvertretende Regionspräsidentin Michaela Michalowitz und den früheren ersten Regionsrat Axel Priebs, der während seiner Dienstzeit maßgeblich daran mitgewirkt habe, dass das Mooriz in Resse entstehen konnte. Die Gemeinde war durch ihren Umweltbeauftragten René Rakebrandt vertreten. Außerdem waren Vertreter mehrerer Ratsfraktionen und Resses Ortsbürgermeister Kai Tschentscher anwesend sowie Susanne Brosch vom Niedersächsischen Landesamt für Wasserbau, Küsten und Naturschutz, die sich federführend um die Renaturierung der Moore rund um Resse kümmert. Zu den rund 60 Gästen des Empfangs zählten weiterhin Vertreter der Vereine und Organisatonen des Ortes und die Vereinsmitglieder. Die Besucherzahlen des Moorinformationszentrums hätten sich in den letzten zwei Jahren trotz der von der Corona-Pandemie auferlegten Einschränkungen sehen lassen können. 2020 und 2021 kamen trotz des mehr als neunmonatigen Lockdowns mehr als 3.500 Besucher in die Ausstellung. Ein großer Erfolg, den der Verein zudem im vergangenen Jahr für Resse habe erarbeiten können, sei die Wiedereröffnung der Arztpraxis im vereinseigenen Ärztehaus gewesen. „Wir können einmal mehr feststellen, dass sich die Strukturen, die wir seit der Gründung unseres Vereins vor mehr als 15 Jahren geschaffen haben, auch unter schwierigen Bedingungen bewährt haben und bleiben zuversichtlich, dass dies auch in den kommenden Jahren so bleiben wird“, so Mahler und Pardey einvernehmllich. Während Ortsbürgermeister Kai Tschentscher sein Grußwort ausgesprochen kurz hielt und sich vor allem für das Engagement des Vereins bedankte, holte Susanne Brosch, Projektleiterin des Moorwiedervernässungsprojekts etwas weiter aus. Sie erklärte den verspäteten Projektbeginn mit dem Flurbereinigungsverfahren,  freute sich aber, dass jetzt 92 Prozent Flächenverfügbarkeit erreicht und sie zuversichtlich sei, dass man für den Rest zu einer Lösung ohne Enteignung kommen werde. Bis Ende des Jahres werde die FLurbereinigung definitiv abgeschlossen sein. Für jedes betroffene Moor habe es ein Planfeststellungsverfahren gegeben.Die Beschlüsse für das Schwarze Moor, das Bissendorfer Moor und das Otternhagener Moor lägen bereits vor, lediglich der Beschluss für das Helstorfer Moor stehe noch aus, werde aber für den Sommer erwartet. Alle Klagen seien mittlerweile zurückgezogen worden. Im Schwarzen Moor habe es Grabenverschlüsse und den Bau kleiner Stauwerke gegeben, aber keine Dammbaumaßnahmen. Im Otternhagener Moor seien die im September begonnenen Trassenfreistellungen im Randbereich im Februar abgeschlossen worden und würden im August fortgesetzt.Auch auf dem Schießplatz seien die Maßnahmen abgeschlossen und die Wege wieder hergerichtet worden. Ab August würden die Arbeiten im Otternhagener und Bissendorfer Moor fortgesetzt. Hier müsse die Vorflut ausgebaut und die Arbeiten von innen nach außen vorangetrieben werden. Eigentlich sollte das Life plus-Projekt 2023 beendet sein. „Das klappt jetzt nicht“, räumteBrosch ein, doch sei die Verlängerung um vier Jahre bis 2027 bei der EU beantragt, die zwar keine weitere Mittel dazu geben, aber einen vorgelegten Finanzplan akzeptieren werde. Die Entkusselungen im Moor laufen weiter, ebenso wie das Wasserstandsmonitoring. Wegen einer möglichen ICE-Trasse durch das Bissendorfer Moor habe sie sich mit dem zuständigen Bundesamt und der DB-Netzagentur in Verbindung gesetzt, so Brosch. Das NLWKN sei beim Verfahren zur Ertüchtigung der Bestandstrasse beteiligt worden und gehe davon aus, dass es bei dieser Trasse bleibe. „Eine Trassenführung durchs Moor wäre Irrsinn“, so die Einschätzung der Life-plus-Projektleiterin.

mehr zeigen

dazu passende Artikel