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Immer wieder Ärger über „Müll-Bahnhof“ in Mellendorf

Müllsünder am Werk? Dann darf auch die Notrufsäule am Gleis benutzt werden, erklärte  DB-Stationsbetreuer Ditmar Hahn der stellvertretenden Ortsbürgermeisterin Jessica Borgas. Foto: S. Littkemann
Müllsünder am Werk? Dann darf auch die Notrufsäule am Gleis benutzt werden, erklärte DB-Stationsbetreuer Ditmar Hahn der stellvertretenden Ortsbürgermeisterin Jessica Borgas. Foto: S. Littkemann

Mellendorf (lit). Einwegflaschen und Tüten im Gleisbett, aufgerissene Mülltüten, leere Verpackungen und Essensreste im Wartehäuschen, massenhaft Kippen auf dem Boden – der Bahnhof Mellendorf hat ein Müllproblem. Schon viel ist darüber diskutiert und lamentiert worden, der Erfolg lässt bisher allerdings auf sich warten. An einer mangelhaften Reinigung des Bahnhofsgeländes könne es jedenfalls nicht liegen, meinte Ditmar Hahn vom Bahnhofsmanagement Hannover am Dienstag bei einem Ortstermin mit der stellvertretenden Mellendorfer Ortsbürgermeisterin Jessica Borgas (CDU). Die meisten vergleichbaren Bahnhöfe (der Bahnhofskategorie 5) seien in einem deutlich gepflegteren Zustand, und das bei gleicher turnusmäßiger Reinigung durch Subunternehmen der Betreibergesellschaft DB Station&Service. „Einmal wöchentlich wird hier gründlich gereinigt,“ erklärte Stationsbetreuer Hahn, der für insgesamt 26 Bahnhöfe in der Region zuständig ist. Und sobald er von einer akuten Vermüllung erfahre, schicke er auch zeitnah die Reinigungsteams los. Und dennoch: Müll und Unrat bestimmen rasch wieder die Szenerie rund um das Wartehäuschen am Gleis 1 – nicht nur für Hahn frustrierend und befremdlich zugleich – schließlich gehe es hier um einen kleinen Bahnhof in der Wedemark und nicht etwa um einen großstädtischen Brennpunkt-Bahnhof. Was also tun? „Reden allein hilft jedenfalls nichts“, konstatierte Borgas etwas ratlos. Die Politikerin will zur Lösung des Müllproblems das Bahnhofsmanagement aus Hannover mit ins Boot holen – vor allem für die Umsetzung von möglichen Präventionsmaßnahmen. „Der Müll darf gar nicht erst entstehen“, sagte Borgas. Der Forderung nach einer Videoüberwachung am Bahnhof erteilte Hahn erneut eine Absage. „Das ist für Mellendorf nicht vorgesehen.“ Wohl aber eine verstärkte Bestreifung durch Einsatzkräfte der DB Sicherheit – allerdings erwische man damit nur schwerlich Müllsünder auf frischer Tat. Hahn appelliert deshalb auch an Fahrgäste und Passanten, Müllverstöße unverzüglich zu melden. Dafür könne auch die Not- und Informationssäule (NIS-Säule) vorm Wartehäuschen genutzt werden. Für Abfälle, die während des Aufenthalts auf dem Bahnhof anfielen, stünden Abfallbehälter zur Verfügung. „Die sollten auch genutzt werden!“ Gegen die Hausordnung der Bahn verstoße auch, wer im Bahnhofsbereich rauche, sagte Hahn und verwies auf eine entsprechende Information in der Glasvitrine im Wartebereich. „Das hier ist ein rauchfreier Bahnhof!“ Der Hinweis darauf müsse allerdings deutlich sichtbarer sein, meinte die stellvertretende Ortsbürgermeisterin. Hahn stelle bei seinem Besuch aber auch klar, dass es nicht allein Aufgabe der DB sein könne, für ein attraktives Bahnhofsumfeld zu sorgen. Die Kommune müsse ebenso ein Interesse daran haben wie die Region – beide verfügten außerdem über die Stellflächen am Bahnhof. „Der Bahnhof gehört der ganzen Gemeinde. Es wäre schön, wenn alle Beteiligten für die Sauberkeit Verantwortung übernehmen!“ Hahn regte in diesem Zusammenhang die Einstellung von Bahnhofspflegern an – ein solches Modell funktioniere etwa in Lehrte sehr gut.

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