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30 Jahre Seniorenbeirat der Gemeinde Wedemark gefeiert

Wedemark (jo). Er war einer der ersten seiner Art: Der Seniorenbeirat der Gemeinde Wedemark blickte am vergangenen Freitagabend auf 30 Jahre seines Bestehens zurück. Dazu hatten die aktuellen Mitglieder Gäste in den Bürgersaal in Bissendorf eingeladen, die auf besondere Form und ganz eigene Weise die Blicke zurück aber auch nach vorne warfen. Sprecherin Irmtraud Bernstorf konnte unter den Gästen auch Max Steinborn begrüßen, der Mitglied des ersten und auch des zweiten Seniorenbeirates war und damit die Geschichte des Gremiums miterlebt hat. Zu den weiteren Gästen zählten neben Bürgermeister Helge Zychlinski und der Ersten Gemeinderätin Susanne Schönemeier auch Bissendorfs Ortsbürgermeisterin Susanne Brakelmann, Vertreterinnen der Ratsfraktionen sowie ehemalige Mitglieder der Seniorenbeiräte. Bernstorf berichtete, dass die Idee zur Gründung damals vom ehemaligen Landtagsabgeordneten Jochen Haselbacher kam, erste Sprecherin des dann von den rund 5.000 Wahlberechtigten gewählten Beirats wurde seine Mutter Irmgard Haselbacher. „Wir schätzen die Arbeit des Beirats“, so Zychlinski, „wir als Verwaltung und Rat sind auf die Hinweise der Seniorinnen und Senioren angewiesen, denn sie wissen am besten, was in ihrer Generation gebraucht wird“. Sicher gab es nicht immer Übereinstimmung, manche Problematik habe auch für Diskussionen gesorgt. Eine der ältesten und vermutlich beliebtesten Einrichtungen seien die Badefahrten nach Celle, die leider durch die Corona Pandemie gestoppt werden mussten. Zychlinksi betonte, dass die Senioren mit heute über 8.000 Wahlberechtigten in der Alterskohorte die größte Gruppe stellen: „Die Zahl wird noch weiter zunehmen und damit auch die Bedeutung des Beirats. Wichtige Themen seien nach wie vor die Schaffung von Wohnraum für die ältere Generation: „Wir müssen dabei auch auf die unterschiedlichen Ansprüche achten, auch hier kann der Beirat wichtige Hinweise geben.“ Susanne Brakelmann verwies auf die Aktivitäten auch in Sachen PC-Schulungen durch den Beirat: „Seit 20 Jahren wird das Angebot von ehrenamtlichen bedient, mittlerweile unter Leitung von Axel Behnke. Das zeigt, dass auch die ältere Generation am Ball bleibt.“ Ebenso beliebt und gut besucht seien die Handy-Kurse, bei denen Schülerinnen und Schüler generationsübergreifend zusammen arbeiten. Pedelec-Kurse gehören heute zu den Aktionen genauso wie Themen zur Verkehrssicherheit. Eine bei der Planung der 30-Jahrfeier noch ungeahnte Aktualität hatten die „Gespräche zwischen Generationen“. Die 98-jährige Hildegard Werner berichtete über ihre Fluchterinnerungen von Westpreußen über das Stettiner Haff weiter bis nach Burgdorf und schließlich dem Ankommen in der neuen Heimat Wedemark. Dem gegenüber standen die Erfahrungen der 18-jährigen Gymnasiastin Viktoria Berndt, die nach eigener Aussage als schlimmstes was sie je erlebt hat die Corona-Pandemie inannte. Sie hat Fluchtgeschichten voeher nur von den Großeltern gehört, jetzt auch von ihren neuen Mitschülerinnen und -schülern, die gerade erst aus der Ukraine geflohen sind: „Plötzlich war die Flucht meiner Großeltern auch wieder Thema und wir sind darüber wieder mehr ins Gespräch gekommen.“ Leichter und amüsanter war die Kost, die Cord Knibbe, den Irmtraud Bernstorf als ein Bissendorfer Original bezeichnete, servierte. Als Autor gleich mehrerer Bücher über die Dorfgeschichte und auch über die Geschichten aus dem Dorf, trug er zwei lustige Beiträge in plattdeutscher Sprache vor. Und schließlich nutzte Irmtraud Bernstorf die Veranstaltung die musikalisch vom Wedemärker Duo „Honigton.com“ untermalt wurde, zur Vorstellung des druckfrisch erschienenen Seniorenwegweisers. Die 60-seitige Broschüre mit zahlreichen Informationen und nützlichen Tipps ist ab sofort nicht nur im Rathaus und im Bürgerhaus zu bekommen, sondern liegt an vielen öffentlichen Stellen in der Wedemark aus.

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