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Erste Gemeinschaftsunterkunft wurde belegt

Bürgermeister Gerd Dolle (Mitte) war genauso überrascht von der plötzlichen Umnutzung des Drei-Dörfer-Treffs, wie die Einwohner Scherenbostels. Hier sind Mitarbeiter des Bauhofs gerade dabei, die Turnhalle vom Gerätelager abzutrennen. Foto: G. Vrobel
Bürgermeister Gerd Dolle (Mitte) war genauso überrascht von der plötzlichen Umnutzung des Drei-Dörfer-Treffs, wie die Einwohner Scherenbostels. Hier sind Mitarbeiter des Bauhofs gerade dabei, die Turnhalle vom Gerätelager abzutrennen. Foto: G. Vrobel

Scherenbostel (jo). Für die Gemeinde Wedemark mit dem Team Soziales galt es in der letzten Woche schnell und unbürokratisch zu handeln. Erneut wurden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz „BAMF“ gleich zwei Familien mit acht beziehungsweise neun Angehörigen kurzfristig an die Gemeinde verwiesen. Sie stammen aus Serbien beziehungsweise Bosnien und hatten schon einmal in der Wedemark einen Asylantrag gestellt: „Wenn eine solche Wiedereinreise vorliegt, ist automatisch die Kommune zuständig, in der die Betroffenen schon einmal waren“, erklärte beim Ortstermin im Dorfgemeinschaftshaus in Scherenbostel, dem „Drei-Dörfer-Treff“, Bürgermeister Helge Zychlinski. Bis vergangenen Donnerstag konnten die Familien zunächst in zwei Blockhütten auf dem CVJM-Gelände in Abbensen untergebracht werden, innerhalb weniger Tage musste die Umsiedlung nach Scherenbostel möglich werden. „Wir haben inzwischen mehr als 300 Menschen in unserer Gemeinde untergebracht, das sind etwas mehr als ein Prozent aller Einwohner in der Wedemark“, so Zychlinski: „davon bisher alle in vorhandenem Wohnraum, eine Reserve für so viele Personen haben wir nicht mehr“. Und nicht zuletzt deshalb musste nun schon vor dem geplanten Umbau des Drei-Dörfer-Treffs in Scherenbostel ein Provisorium regelrecht „aus dem Boden gestampft“ werden. Nicht ohne Folgen für die Dorfgemeinschaft und den Sportverein, die SSG Scherenbostel. Wedemarks Erste Gemeinderätin Konstanze Beckedorf dazu: „Dass wir nun hier auch die Turnhalle belegen, war eine schwere Entscheidung, aber derzeit die einzige Möglichkeit“. Sie unterstich, dass die geplanten Umbauarbeiten, in denen aus den beiden ehemaligen Klassenräumen und dem Lehrerzimmer Quartiere für Asylbewerber oder Flüchtlinge werden sollen, ohne eine Nutzungsbeschränkung für die Turnhalle, schnellstmöglich nachgeholt werden: „Sobald wir die Räume wieder frei haben, gehen die Arbeiten los und sollen dann innerhalb von zwei bis drei Wochen beendet sein“. Gleichzeitig versprach Beckedorf, auf der Suche nach Ersatzhallenzeiten für die Sportangebote der SSG Scherenbostel behilflich zu sein: „Dies könnte wahrscheinlich in Bissendorf für Gruppen oder Vereine bedeuten, eventuell etwas von ihrer Belegungszeit abzugeben. Aber ich denke, wir müssen nun einfach alle ein bisschen zusammen rücken“. Für Scherenbostels Ortsbürgermeister Gerd Dolle kam die plötzliche Umnutzung des Drei-Dörfer-Treffs nicht weniger überraschend. „In der Kürze der Zeit konnte ich kein Statement des gesamten Ortsrates verfassen“, erklärte er beim Ortstermin. „Die CDU-Fraktion ist jedenfalls mit der jetzigen Nutzung nicht einverstanden“, so Dolle. Vor allem für die SSG Scherenbostel könne dies das Ende sein: „Wenn die Belegung der Turnhalle über einen unbegrenzten Zeitraum läuft, das suchen sich die Leute andere Sportmöglichkeiten“. Für den heutigen Dienstag, 10. Februar, um 19.30 Uhr, wurde eine außerordentliche Ortsratssitzung im Schützenhaus einberufen, bei der es in erster Linie um ­Umnutzung des Drei-Dörfer-Treffs gehen wird. Beckedorf zeigte Verständnis für die Sorgen, betonte aber nochmals, dass die Gemeinde so schnell wie möglich versuchen werde die mit dem Ortsrat abgestimmten Umbauten zügig  nachzuholen. Dem schloss sich auch Helge Zychlinski an, der betonte, dass es nun auch in der Wedemark eine Gemeinschaftsunterkunft gebe: „Wir hatten nun keine andere Wahl mehr“. Gleichzeitig rief er zusammen mit dem Leiter des Teams Soziales, Jürgen Auhagen nochmals dazu auf, dass Haus- und Wohnungseigentümer freien Wohnraum zur Vermietung an die Gemeinde Wedemark melden können. Telefon 581-210, Jürgen Auhagen.

Neuer Trainingsort: 

Wedemark (r/j). Wegen der kurzfristigen Sperrung der Turnhalle in Scherenbostel finden Tae Kwon Do und Qi Gong ab sofort wie folgt statt: Jugend und Erwachsene, montags von 20.30 bis 22 Uhr und mittwochs von 19.30 bis 21 Uhr, Kinder 9 bis 16 Jahre mittwochs 18 bis 19.30 Uhr. Für die Qi Gong Gruppe bleibt der Termin Mittwoch 8.15 bis 9.15 Uhr. Trainingsort: KIBO-Dojo (Heinz Göris) in 30855 Langenhagen, Im Gleisdreieck 2 A. Mit dem Auto in etwa sechs bis sieben Minuten von Scherenbostel aus erreichbar. Die Änderungen gelten bis auf Widerruf.

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