ESC Wedemark Scorpions

Wedemark Scorpions sind stolz auf Doppel-Derby

ESC-Neuzugang Scott Stafford ist die Sensation im deutschen Eishockey. Foto: K. Hölscher
ESC-Neuzugang Scott Stafford ist die Sensation im deutschen Eishockey. Foto: K. Hölscher

Mellendorf (kh). Über das Doppel-Derby gegen die Hannover Indians am Freitag und Hannover Scorpions am Sonntag fand Mannschaftskapitän Johannes Theilmann passende Worte: „Es ist das schönste Null-Punkte-Wochenende der gesamten Saison“. Gemeint ist die überragende Leistung der Wedemark Scorpions in den beiden Spielen gegen den Tabellenersten und -zweiten, die vor insgesamt fast 4.500 Zuschauern ausgetragen wurden. Die erste Überraschung gelang den Mellendorfern am Freitag im Eisstadion am Pferdeturm. Direkt von Spielbeginn an lieferten die Scorpions ein Top-Spiel und gingen mit einer souveränen 1:3 Führung in die erste Drittelpause. Was dann jedoch im zweiten Drittel geschah, bezeichnet der Verein als „das dreckigste Spiel der Saison“. Die Indians – mit deutlich körperbetonterem Spiel – wollten unbedingt aufholen und kehrten deutlich härter ins Spiel zurück. Nach einem Check durch den ESC-Kontingentspieler Michael Budd eskalierte die Lage und Spieler der Hannoveraner sprangen über die Bande aufs Eis, um eine regelrechte Hetzjagd auf Budd zu eröffnen. Gepackt wurde dieser schließlich durch Indians-Verteidiger Tobias Stolikowski und es kam zu einer der aus dem Eishockey bekannten Schlägereien, wobei sich Stolikowski eine Platzwunde an der Oberlippe zuzog und Budd mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe und einer Matchstrafe (Schiedsgericht) geahndet wurde. Die harte Spielweise im Mitteldrittel nutzen die Indians, um den Vorsprung der Scorpions mit vier Gegentoren umzudrehen. Im Schlussdrittel beruhigte sich das Spiel zwar wieder etwas, doch durch einen erneuten Gegentreffer mussten die Scorpions mit 3:6 den Indians den Sieg überlassen. Für das hohe Spiel-Niveau der Wedemärker Mannschaft gab es allerdings sowohl von Fans beider Lager als auch von Indians-Trainer Peter Willmann hohe Anerkennung und man war sich einig: „Hier wäre heute auch ein Sieg möglich gewesen.“ Ähnlich verhielt es sich auch in der Sonntagspartie gegen die Hannover Scorpions aus Langenhagen. Nach einem eher schwachen ersten Drittel führten die Gäste bereits mit 0:4, die Wedemark kam im zweiten Drittel jedoch deutlich entschiedener wieder auf das Eis. Nur eine Minute nach Anpfiff punktete der neue ESC-Spieler Jakub Pekárek für die Mellendorfer, nur zehn Sekunden später gelang Verteidiger Tim Marek der zweite Anschlusstreffer. Als dann nach weiteren zwei Minuten ESC-Neuzugang Anton Gluchich, der an diesem Sonntag sein erstes Spiel für die Wedemark bestritt, ebenfalls einnetzen konnte, waren die Gastgeber deutlich im Spiel angekommen. Im spannenden Schlussdrittel schenkten sich beide Mannschaften nichts, ESC-Goalie Florian Holst glänzte mit schönen Paraden, wobei der Angriff der Wedemärker mit etlichen knappen Chancen, starken Kontern und zwei Pfostenschüssen die Gäste schwindelig spielte. Am Ende blieb das Drittel jedoch torlos, so dass die Wedemärker den Sieg abermals nur knapp mit 3:4 verpassten. Aber auch nach diesem Spiel gab es Lob und Anerkennung für die herausragende Leistung der Mannschaft. ­Besondere Aufmerksamkeit genießt unterdessen der zweite Kontingentspieler des ESC, Scott Stafford, der in diesem beiden Spielen sein Debüt gab. Der 24-jährige Kanadier ist ­aktuell auf allen Social Media Portalen zu sehen und selbst in ­Zeitungen und Eishockey-­Zeitungschriften mit Sonderberichten vertreten, denn Stafford fehlt die linke Hand. Dennoch hat der talentierte Stürmer seine ganz eigene Technik entwickelt, mit Puck und Schläger umzugehen. Durch hartes Training und viel eisernen Willen gehört er zu den besten Spielern der Mannschaft und hofft auf seine ersten Score-Punkte im letzten Heimspiel der Hauptrunde gegen die GEC Ritter aus Nordhorn am kommenden Freitag, 13. ­Februar um 20 Uhr im Mellendorfer Ice House.

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