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„Sprachlose Schüler“ werden fit gemacht

Fühlen sich in der ­Konrad-Adenauer-Schule gut aufgehoben: Schüler mit ausländischen Wurzeln, die  ohne deutsche Sprachekenntnisse ankamen.   Foto: P. Fricke-Deppe
Fühlen sich in der ­Konrad-Adenauer-Schule gut aufgehoben: Schüler mit ausländischen Wurzeln, die
ohne deutsche Sprachekenntnisse ankamen. Foto: P. Fricke-Deppe

Mellendorf (fd). Die Konrad-Adenauer-Schule kennt sich seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Sprachförderung von Schülern mit ausländischen Wurzeln aus, ukrainische Schüler beispielsweise, wurden in der Hauptschule anfänglich unterwiesen, um danach zum Gymnasium zu wechseln, um dort ein gutes Abitur abzulegen. Durch die aktuelle Flüchtlingssituation gibt es nun aber sehr viel mehr „sprachlose“ Kinder und Jugendliche in der Wedemark. „Wir behelfen uns augenblicklich selbst. Mit Herrn Marco Albanese haben wir einen Lehrer gefunden, der diese Aufgabe ehrenamtlich durchführt“, gab Schulleiter Wilfried Osing an. Albanese wird durch Inge Charsoulas unterstützt, die normalerweise in der Grundschule als pädagogische Mitarbeiterin beschäftigt ist. „Ab dem nächsten Schuljahr werden wir seitens der Landesschulbehörde mit 35 Stunden für diese Sprachlernklasse unterstützt, die augenblicklich als Vorläufer zu bezeichnen ist. Maren Marceti-Albanese wird diese Klasse dann hauptberuflich unterweisen“, so Osing. Ihr Mann, der augenblicklich ehrenamtlich im Boot ist, hofft ebenfalls auf eine ähnliche Aufgabe durch seinen Einsatz in Mellendorf. Osing unterstützt ihn diesbezüglich. „Die Sprachlernklasse dauert in der Regel ein Jahr, der Übergang in unsere oder die anderen weiterführenden Schulen kann aber auch fließend geschehen“, führte der Schulleiter aus. Man wolle die Kinder nicht auf der Konrad-Adenauer-Schule festhalten, in der Sprachlernklasse gehe es um den Erwerb der deutschen Sprache und das Feststellen der Fähigkeiten der Schüler mit den unterschiedlichen ausländischen Wurzeln. Es kann eine muttersprachliche Überprüfung seitens der Landesschulbehörde stattfinden, sie kann als erste Fremdsprache anerkannt werden. Die Kinder und Jugendlichen schnuppern ab einem bestimmten Zeitpunkt regelmäßig in den anderen Schulen. Um die Integration auch innerhalb der Hauptschule zu gewährleisten, sind die einzelnen Schüler in ihren Klassenstufen eingereiht. „Ich muss unseren Schülern ein großes Kompliment machen, sie verhalten sich sehr vorbildlich. Die ausländischen Schüler seien mitten im Geschehen, fühlten sich in der Hauptschule zuhause. Untereinander werde sich stark geholfen, beispielsweise eine arabisch sprechende Schülerin unterstütze mit Übersetzungen. Eine Schülerin hob Osing besonders hervor: „Riva ist aus Syrien ist erst ganz kurz hier und hält schon den Laden zusammen“. In der Wedemark ist die Sprachlernklasse eine Premiere, in der Region gibt es um die fünfzehn Sprachlernklassen, die meist an Grundschulen angesiedelt sind.

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