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Krankenhaus-Schließung schlägt hohe Wellen

Niels und Jana Thomsen stellten zusammen mit Elena Lössing-Lardin ihre Onlineö-Petition der Krankenhausmitarbeiter vor, auch Editha Lorberg, Martin Schönhoff und Rudi Ringe (v.l.) unterzeichneten die Liste. Foto: G. Vrobel
Niels und Jana Thomsen stellten zusammen mit Elena Lössing-Lardin ihre Onlineö-Petition der Krankenhausmitarbeiter vor, auch Editha Lorberg, Martin Schönhoff und Rudi Ringe (v.l.) unterzeichneten die Liste. Foto: G. Vrobel

Wedemark (jo). Die angekündigte Aufgabe des Krankenhausstandortes in Großburgwedel sorgt immer mehr für Diskussionen und Aktionen innerhalb der Politik aber auch in der Öffentlichkeit. Dringlichstes Problem derzeit: Die Schließung der Geburtshilfeabteilung schon im Sommer 2015.  CDU Landtagsabgeordnete Editha Lorberg hatte jetzt zu einem Pressegespräch zum Thema eingeladen und dazu auch den Burgwedeler Ortsbürgermeisters Rolf Fortmüller, ihre Landtagskollegin Gudrun Pieper aus Garbsen sowie den Regionsabgeordneten Martin Schönhoff mit ins Boot geholt. Lorberg kritisierte gleich an mehreren Stellen: „Dass die Mitarbeiter des Krankenhausese die Information über die Schließungspläne erst über die Medien erhalten haben, ist ein Unding“. Gleichzeitig betonte sie, dass es noch nicht einmal Gespräche über einen eventuell notwendigen Sozialplan gegeben hätte: „Das kann nicht sein, so kann man mit Mitarbeitern nicht umgehen“. Die vorgesehene Schließung der Geburtsstation hat jetzt eine ganz besondere Dringlichkeit: „Wenn das tatsächlich umgesetzt wird und die Wege für alle Frauen aus unserer Region länger werden, dann steht vermutlich bald in mehreren Geburtsurkunden als Ortsangabe auf der Landstraße zwischen A und B“.  Regionsabgeordneter  Martin Schönhoff erklärte, dass auch in Zukunft eine standortnahe ärztliche Versorgung gewährleistet werden müsse: „Im Notfall ist das Krankenhaus Burgwedel von unserer Gemeinde im Durchschnitt innerhalb von 12 Minuten zu erreichen. Für alle anderen Standorte würde es wesentlich länger dauern“. Auch Rolf Fortmüller kann sich nicht vorstellen, dass Großburgwedel kein Krankenhaus mehr  haben soll: „Noch im Mai war keine Rede davon. Das war noch vor der Regionswahl“, sagte er.  Es sei auch nicht  zu verstehen, dass bereits in vorbereitende Arbeiten für einen Neubau des Bettenhauses investiert wurde und plötzlich alles angehalten wurde: „Unsere Kommune ist ein guter Steuerzahler in der Region und ein nicht geringer Wirtschaftsfaktor. Und dann muss auch mal hier investiert werden, damit die ärztliche Versorgung erhalten bleibt“.  Innerhalb von nur sechs Tagen hätte man in Burgwedel 3700 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses sammeln können. MdL Gudrun Pieper sprach gar von dem Eindruck, man würde die ländlichen Bereiche ausdünnen, was die Krankenhausversorgung betreffe: „In städtische Einrichtungen sind Millionen geflossen. Bisher sind im Landtag überhaupt noch keine konkreten Alternativen für den Standort Burgwedel vorgestellt geschweige denn diskutiert worden“. Lorberg ergänzte, dass man überhaupt noch nicht wisse, ob und wo ein Neubau kommen könnte. Ihre Fraktion in der Gemeinde Wedemark hat inzwischen eine Petition vorbereitet, die in der nächsten Sitzung dem Rat der Gemeinde Wedemark vorgelegt werden soll: „Ich hoffe sehr, dass wir es hinbekommen, zum Wohle aller Menschen in unserer Gemeinde dazu einen einstimmigen Beschluss zu fassen.“ Die Sorge um die Schließung der Geburtsstation hat auch direkt betroffene  Mitarbeiter auf den Plan gerufen, die eine Online Petition ins Leben gerufen hat. Diese  Gruppe, hat  am vergangenen Donnerstag auf dem Wochenmarkt in Bissendorf die Werbetrommel gerührt und auch Editha Lorberg setzte ihre Unterschrift auf das Papier und überreichte gleichzeitig die bisher von der CDU in der Wedemark gesammelten Unterschriften: „Wir haben bisher 763 Unterschriften zusammen, es werden aber noch mehr dazu kommen“. Jana und Niels Thomsen sowie deren Mitstreiter informierten die Bevölkerung über Auswirkungen einer Schließung der Geburtshilfeabteilung: Lange Wege, eventuell verspätete Hilfe bei Notfällen, die Steuerung des Geburtstermins nach Plan und nicht nach Natur und schließlich auch der Wegfall von Arbeitsplätzen. Editha Lorberg jedenfalls zeigte sich überzeugt, dass massiver Bürgerprotest durchaus noch zu einem Umdenken bei den verantwortlichen Planern führen könnte: Ich glaube fest, dass die öffentliche Meinung dazu in der Lage ist!“

Kontaktdaten für die Online-Petition: www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-geburtshilfe-in-burgwedel oder über die öffentliche Facebook-Seite www.facebook.com/geburtgbw.

Laternenumzug Für den Erhalt der Geburtshilfe in Großburgwedel findet am Freitag, 7. November, ab 16 Uhr, ein Laternenumzug unter dem Motto „Das Licht in der Frauenklinik darf nicht ausgehen“ statt. Treffpunkt ist der Domfront-Platz.

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