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Flüchtlinge brauchen die Hilfe der Wedemärker

Ellen und Dirk Meyer haben an die Gemeinde Wedemark vermietet und es nicht bereut. Die sudanesische Familie fühlt sich bei ihnen wohl.  ­Foto: P. Fricke-Deppe
Ellen und Dirk Meyer haben an die Gemeinde Wedemark vermietet und es nicht bereut. Die sudanesische Familie fühlt sich bei ihnen wohl. ­Foto: P. Fricke-Deppe

Mellendorf (fd). „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht, wir konnten bis dato allen Flüchtlingen Wohnraum zur Verfügung stellen, aber nun brauchen wir dringend die Hilfe der Wedemärker Bevölkerung“, Fachbereichsleiter Jürgen Auhagen und Bürgermeister Helge Zychlinski appellieren an Haus-und Wohnungseigentümer ihren leer stehenden Wohnraum gegen die in der Wedemark üblichen Mieten zur Verfügung zu stellen. Ellen und Dirk Meyer aus Negenborn meldeten sich bei der Gemeinde, boten ihren frei gewordenen Wohnraum an. „Sie standen mit den vier kleinen Kindern und zwei Kartons vor der Tür, wir hatten sofort das Gefühl ihnen helfen zu müssen“. Dirk und Ellen Meyer helfen, wo sie können, so besorgten sie schnell und unbürokratisch einen Kinderwagen von ihrem Sohn, stehen mit Rat und Tat zur Verfügung. „Die Gemeinde wird ins kalte Wasser geworfen, deshalb sollten noch mehr Wedemärker sich um die Flüchtlinge mit bemühen. Sie kommen hier in dieses fremde, kalte Land mit einer Vergangenheit, wie sie sich nur Kriegsteilnehmer vorstellen können. Ich finde, man ist in der Pflicht“. Meyer aber erklärte, es wäre wichtig, wenn die Gemeinde sich um einen arabischen Dolmetscher bemühen könnte, damit verschiedene Dinge geklärt werden könnten. So wäre es auch von Vorteil, wenn die unterschiedlichen Gruppen von Flüchtlingen wüssten, wo es Landsleute in ihrer Nähe gibt. „Unsere Flüchtlinge hier kommen aus dem Sudan. Sie fahren nach Hannover auf der Suche nach Lebensmitteln aus ihrer Heimat. Es wäre schön, wenn es eine bessere Vernetzung gäbe, einen Handzettel in den jeweiligen Sprachen oder ähnliches“. Ein gutes Beispiel hatten die Meyers dann auch parat: Die sudanesische Familie kannte keinen Herd. Sie brutzelten sich ein Hühnchen auf dem Rost, der Ofen wurde so heiß, das alle Rauchmelder ansprangen und die Kinder schreiend rausliefen. Auch eine Waschmaschine kennen die Flüchtlinge nicht, die Bedienungsanleitung ist einzig auf Deutsch. Das Flüchtlingskontingent für die Gemeinde Wedemark wurde nun um 100 Personen aufgestockt. Für diese Personen sucht die Gemeinde nun geeigneten Wohnraum. „Bitte helfen sie mit, denn solventere Mieter als die Gemeinde Wedemark wird man kaum finden“, so Zychlinski. Man wolle nicht über sogenannte mobile Raumsysteme, besser bekannt als Wohncontainer, nachdenken. Andererseits aber könne man die Flüchtlinge nicht auf der Straße stehen lassen und gegebenenfalls reagieren. Wer vermieten möchte, meldet sich bitte bei Fachbereichsleiter Jürgen Auhagen unter der Telefonnummer 581-210.

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