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Kunstverein imago sorgt sich um seine finanzielle Zukunft
Wedemark (jo). Wenn die Nebenkostenabrechnung ins Haus flattert, können sich dahinter durchaus unangenehme Überraschungen verbergen. Genau dies erlebten im November 2016 die Mitglieder des Kunstvereins imago, der seit 2007 Mieter im Bürgerhaus in Bissendorf ist. Rund 11.100 Euro Mietzins werden pro Jahr für die Ausstellungsräume fällig und diese Summe ist im Finanzplan auch berücksichtigt. Erst die Ende 2016 eingegangene Betriebs- und Nebenkostenabrechnung hat die Planungen gehörig ins Wanken gebracht, wie die Vereinsmitglieder jetzt im Rahmen eines Pressegesprächs auflisteten. Die Nachberechnung bezog sich auf das Jahr 2015, in dessen Verlauf die Reinigung des Bürgerhauses neu vergeben wurde. „Den fälligen Betrag können wir nicht zahlen“, stellte Kassierer Wolfgang Jansen fest. Und deshalb sei man mit der Gemeinde Wedemark im Gespräch, eine Lösung zu finden: „Fairerweise müssen wir der Verwaltung einen gewissen Zeitraum zugestehen“, sagte er: „Die Forderung ist zumindest ausgesetzt und es wird hier in unseren Vereinsräumen also kein Gerichtsvollzieher auflaufen“. Der Verein imago versteht sich in der Wedemark und darüber hinaus als Vermittler von Kunst und will jungen Künstlern Ausstellungsmöglichkeiten bieten. Und dass das Interesse da ist, beweisen die Besucherzahlen. Im vergangenen Jahr waren es 4.000 Gäste, die sich in fünf unterschiedlichen Ausstellungen umschauten. Dazu kommen die imago-Kunstreisen sowie Klappstuhlkonzerte und der Literaturkreis: „Die Reisen werden sehr gut angenommen und haben fast ausnahmslos ein kleines Plus in der Kasse ergeben“. Insgesamt zählt der Verein aktuell 181 Mitglieder sowie sechs Firmenmitglieder. Pro Jahr wird ein Beitrag in Höhe von 40 Euro (Firmen 200 Euro) erhoben, aus dem sich die Haupteinnahme ergibt. Die Gemeinde unterstützt das Kulturangebot mit einem Zuschuss in Höhe von 6.000 Euro, dazu kommen Zuwendungen aus Ortsratsmitteln. Vorsitzende Ute Loewener: „Unsere Mitglieder leisten im Jahr rund 1.200 freiwillige Stunden für den Verein. Dazu gehört auch die Betreuung der Ausstellungen während der Öffnungszeiten. Druckerzeugnisse wie Flyer oder Plakate und Kataloge werden gesponsert und dafür fallen keine Kosten an. Wir wirtschaften bereits jetzt ausgesprochen sparsam“. Vereinsmitglied Gerhard Menke führte an, dass eventuell über den Verteilschlüssel der Nebenkosten gesprochen werden müsste: „Erfreulicherweise hat sich die Besucherfrequenz im Bürgerhaus in den letzten Jahren stark erhöht. Vor allem auch durch die Verlegung der Trauungen in den Bürgersaal, seitdem das Amtshaus wegen Sanierungsarbeiten dafür nicht mehr zur Verfügung steht.“ Durch diese Zunahme sei sicherlich zu rechtfertigen, dass der Reinigungsbedarf mittlerweile entsprechend größer geworden sei. Allerdings ergebe sich bei einer Steigerung um 46 Prozent innerhalb eines Jahres durchaus Diskussionsbedarf: „Wir sollten in Gesprächen eine einvernehmliche Lösung finden“, sagte er. Wolfgang Jansen ergänzte: „Bis 2012 war der Umlageschlüssel völlig in Ordnung und auf die damaligen Verhältnisse abgestimmt, jetzt sollte darüber neu nachgedacht werden“. Trotz aller Probleme will der Kunstverein auch in diesem Jahr wieder fünf Ausstellungen anbieten. Allerdings aufgrund der finanziellen Situation ausschließlich mit Künstlern aus der Umgebung Hannovers. Die erste „Reise zur Kunst“ führte im Januar nach Amsterdam, nächstes Ziel ist im Mai die Ausstellung „Nolde und die Brücke Maler“ in Leipzig. Kurzfristige Entspannung in die Vereinskasse würden weitere Mitgliedschaften bringen, dies gilt für Einzelmitgliedschaften aber auch für Firmen und Unternehmen. Welche Vorteile eine solche Mitgliedschaft beinhaltet, lässt sich ausführlich im Internet unter www.kunstverein-imago.de nachlesen.