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Negenborner wollen ihre Busspur behalten

Beim Ortstermin an der Haltestelle „Kapelle“ erläuterten Wolfgang Kasten (re.) und Hartwig Martens (2.v.re.) die Problematik der Busspur. Foto: G. Vrobel
Beim Ortstermin an der Haltestelle „Kapelle“ erläuterten Wolfgang Kasten (re.) und Hartwig Martens (2.v.re.) die Problematik der Busspur. Foto: G. Vrobel

Negenborn (jo). Bis zum Januar 2022 sollen alle Haltestellen in der Region behindertengerecht ausgebaut werden – so sieht es die Landesregierung vor. Damit soll zum Beispiel Rollstuhlfahrern der Einstieg über ein sogenanntes Busboard erleichtert werden, die Installation von Orientierungsstreifen soll sehbehinderten Menschen als Leitsystem dienen. Dass bei den notwendigen Umbauarbeiten die Pläne nicht immer mit den Vorstellungen der Nutzer übereinstimmen, machten jetzt die CDU Ortsratsvertreter für Negenborn, Wolfgang Kasten und Hartwig Martens, gemeinsam mit der Vorsitzenden der Jungen Union, Christine Heins, bei einem Ortstermin deutlich. Vorgesehen ist an der Haltestelle „Kapelle“ auf der Westseite der Rückbau der Busspur, die Erweiterung der Aufstellfläche (Wartebereich) sowie der Bau eines Busboards. Begründet wird diese Maßnahme unter anderem mit der dort angeblich zu geringen Aufstellfläche für den Schülerverkehr. Hartwig Martens: „Ich habe mir die Situation an der betroffenen Haltestelle angesehen. Es sind zwischen 8 und 9 Uhr morgens etwa 14 Schüler, die hier warten und Drängeleien habe ich keine gesehen“. Weiter erklärte er, warum sich in vorangegangenen Sitzungen des Ortsrates dessen Mitglieder gegen diese Umbaumaßnahme ausgesprochen haben: „Wenn die Busspur aufgepflastert wird, verengt sich entsprechend die Fahrbahn. Gleichzeitig würden die Schüler und alle anderen Busnutzer dann direkt an der Straßenkante stehen. Das ist meiner Ansicht nach deutlich gefährlicher, als es die jetzige Situation ist.“ Dass sich nach einem Rückbau auch der Verkehr hinter dem dann auf der Fahrbahn haltenden Bus bis in den unübersichtlichen Kurvenbereich zurück stauen könnte, sei ein weiterer nicht akzeptabler Fakt. Auch Wolfgang Kasten sieht die Maßnahme als problematisch: „Es sind keine Zählungen über das Verkehrsaufkommen gemacht worden. Christine Heins, Vorsitzende der Jungen Union, habe jetzt in der Zeit zwischen 7 und 8 Uhr gezählt, insgesamt haben dabei 546 Fahrzeuge die Strecke befahren, allein in die westliche Richtung waren es 400, listete Kasten auf. Wenn bei einem derartigen Verkehr die Schüler direkt an der Bordsteinkante stünden und sich gleichzeitig der Rückstau bilde, sei diese Situation nicht tragbar. Dies habe auch der Ortsrat so gesehen und sich einstimmig gegen den Umbau an der Haltestelle „Kapelle“ ausgesprochen, entgegen der Vorlage der Verwaltung. Alternativ schlugen Kasten und Martens vor, die Busspur Richtung Kreuzungsbereich zur Ortsmitte zu verlängern: „Dann könnte der Aufstellungsbereich vergrößert werden, Familie Heins als Eigentümer wäre bereit, die notwendige Fläche dafür zur Verfügung zu stellen. Weiter sind die Haltestellen „Im Mekhof“ betroffen. Auch hier sollen Busboarde entstehen und die Aufstellflächen erweitert werden. Unverständlich ist für den auch für Abbensen zuständigen Ortsrat, dass eine solche Baumaßnahme nicht auch für die Haltestelle „An der Windmühle“ in Abbensen vorgesehen ist. Dort hatte es bereits einen tödlichen Unfall gegeben, die Haltestelle ist aber bisher für eine Ausbaumaßnahme nicht berücksichtigt.

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