Müll stinkt im Bahnhof Mellendorf

Mellendorf (job). Zigarettenfilter im Entwerter-Schlitz und stinkender Müll im Wartehäuschen: Der Bahnhof Mellendorf wirkte in den vergangenen Tagen morgens oft ziemlich verwahrlost. Und das kann so weitergehen, denn die Bahn plant keine Gegenmaßnahmen. Sie will nur saubermachen: „Wir sind bemüht, nach Möglichkeit die Station zeitnah von dem Unrat zu befreien“, erklärt Angelika Theidig vom zuständigen Regionalbüro Hamburg der Deutschen Bahn. Denn leider habe die Bahn in Mellendorf noch mit dem Problem der „illegalen Müllentsorgung“ zu kämpfen. Ihr Verdacht: „Nach unseren Informationen werden durch Unbekannte mitgebrachte Müllsäcke aus dem Straßenbereich auf den Bahnsteigen nach Pfandflaschen durchsucht. Leider wird der Unrat dann liegengelassen“, schreibt Angelika Theidig. Und sie fügt hinzu: „Uns ist bewusst, dass dies kein schöner Anblick ist.“ Ihr Vorschlag: „Sollten Fahrgäste Personen bei diesen Aktionen beobachten, kann gern umgehend die Polizei gerufen werden.“ Aber eine Kameraüberwachung am Bahnhof Mellendorf sei derzeit nicht vorgesehen, versichert Angelika Theidig von der Deutschen Bahn. Kurzum: Die Fahrgäste sollen sich schon selbst kümmern, damit der Bahnhof sauber bleibt. Ähnliches erwartet die Deutsche Bahn, wenn der Entwerter-Schlitz verstopft ist. Dann sei es laut Beförderungsbedingungen der GVH – Großraum-Verkehr Hannover GmbH notwendig, dass sich die Fahrgäste unaufgefordert beim Zugpersonal meldeten, erklärt Angelika Theidig. Sollten Fahrgäste eine Störung feststellen, könne diese jederzeit an die kostenlose Hotline 0800 288 6644 gemeldet werden. „Für die Hinweise sind wir sehr dankbar, können sie doch die Entstörung beschleunigen“, sagt sie. Eher theoretisch als praktikabel wirkt ihr Hinweis, dass es im Bahnhof Mellendorf zwei Entwerter für GVH-Tickets gibt: Einer befindet sich am Bahnsteig Richtung Hannover und der zweite am Bahnsteig Richtung Soltau. Dazwischen liegen jedoch die Gleise. Und der Fußweg vom einen zum anderen Bahnsteig führt in einem weiten Bogen über den Bahnübergang mit Schranke – das ist kein VIP-Service, schon gar nicht im morgendlichen Berufsverkehr bei knapp bemessener Zeit.