Aktuelles

Wohnraum-Situation für Flüchtlinge dramatisch

Aus der Not und kurzfristig musste die Gemeinde in den Containern in Elze Flüchtlinge unterbringen. Es wird dringend Wohnraum zur Anmietung gesucht. Foto: G. Vrobel
Aus der Not und kurzfristig musste die Gemeinde in den Containern in Elze Flüchtlinge unterbringen. Es wird dringend Wohnraum zur Anmietung gesucht. Foto: G. Vrobel

Wedemark (jo). „Seit letzten Dienstag hat sich die Situation dramatisch zugespitzt“, sagte jetzt Bürgermeister Helge Zychlinski im Rahmen eines Pressegesprächs und sprach dabei gleichzeitig deutliche Kritik an der Zuweisung von Flüchtlingen im Bereich der Gemeinde Wedemark an: „Zum wiederholten Mal hat die Landesaufenthaltsbehörde oder aber das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, BAMF, uns ohne jede Ankündigung eine vierköpfige Familie geschickt“. Die Familie aus dem Kosovo habe am frühen Nachmittag überraschend im Rathaus gestanden. „Man hat ihnen Fahrkarten mit Zielbahnhof Mellendorf in die Hand gedrückt und einfach auf die Reise geschickt“, sagte Zychlinski. Und dies sei eben nicht zum ersten Mal geschehen, entsprechende Hinweise von Seiten der Gemeinde in Richtung BAMF, künftig zumindest eine Anmeldung mit einer entsprechenden Vorlauffrist an die Gemeinde zu leiten, seien verschickt worden, aber scheinbar wirkungslos geblieben, stellte der Bürgermeister fest. Bisher sei die Unterbringung von Flüchtlingen in der Wedemark relativ gut gelungen und die Situation sei eher als entspannt zu bezeichnen gewesen. Inzwischen hat sich dieser Zustand allerdings in das Gegenteil gewandelt: „Wir suchen dringendst Wohnraum, in dem wir die Menschen, die zu uns kommen, gut unterbringen können“, appellierte er an Hausbesitzer in der Gemeinde, freie Wohnungen zu melden. „Die Gemeinde als Mieter zahlt reguläre Mietpreise und wir sind bestimmt nicht die schlechtesten Mieter“.  Die vierköpfige Familie aus dem Kosvo, die seit letztem Dienstag in der Gemeinde ist, war schon einmal in der Wedemark und sie gehört zu den  sogenannten Wiedereinwanderern, wie Zychlinski erklärte. In einem solchen Fall werden die Wiedereinwanderer grundsätzlich von den zuständigen Behören wieder an die Gemeinden, Städte oder Kommunen weiter geleitet, in denen sie zuletzt untergebracht waren. „Wir sind gesetzlich für eine Wiederaufnahme verpflichtet“, sagte Zychlinski: „das ist auch nicht das Problem, sondern die kurzfristige Unterbringung ohne jede Vorwarnung“. Kurzzeitig fand die Familie in den noch aufgebauten Containern in Elze Unterschlupf, die bis vor wenigen Wochen als Unterkunft für die Krippe des Kindergartens gleich neben der Feuerwehr dienten. Natürlich entsprach die Einrichtung nicht den Anforderungen und so wurden innerhalb weniger Stunden vom Team Soziales und Bauhofmitarbeitern alle Dinge beschafft, die den Grundbedarf zum Wohnen abdecken. Mittlerweile hat ein Umzug in eine der Hütten auf dem CVJM-Gelände in Abbensen stattgefunden, aber auch dies ist nur eine Übergangslösung. Von Seiten der Verwaltung sei bereits überprüft worden, ob Container in Zukunft eine Möglichkeit der Unterbringung sein könnten: „Wir haben zwar für dieses Jahr das Aufnahmekontingent erfüllt, aber vermutlich werden die Zahlen noch mal aufgestockt“. Den Kostenaufwand für eine Unterbringung von sechs bis acht Personen in einem Wohncontainer bezifferte Zychlinski auf etwa 1.800 Euro: „Das ist eine hohe Belastung. Derzeit prüfen wir, wie hoch die finanzielle Belastung ist, wenn eventuell Wohnraum in Leichtbauweise geschaffen wird“.  Wer Wohnraum zur Vermietung zur Verfügung stellen möchte, kann sich telefonisch mit der Gemeinde Wedemark unter der Telefonnummer 58 10 in Verbindung setzen.

mehr zeigen

dazu passende Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Lesen Sie auch...

Close