Aktuelles

Erste Sommertour der CDU-Ratsfraktion zur Wietze-Umflutung

Achim v. Einem, Daniel Leide mit Sohn William, Editha Lorberg, Holger Bleich, Christiane Lüßmann, Martin Schönhoff (v. l).besichtigten mit Fraktionskolleginnen und Kollegen den neuen Umfluter an der Mohmühle in Gailhof. Rudi Ringe (ganz rechts) erläuterte die Funktion und die Hintergründe der Maßnahme. Foto: S. Littkemann
Achim v. Einem, Daniel Leide mit Sohn William, Editha Lorberg, Holger Bleich, Christiane Lüßmann, Martin Schönhoff (v. l).besichtigten mit Fraktionskolleginnen und Kollegen den neuen Umfluter an der Mohmühle in Gailhof. Rudi Ringe (ganz rechts) erläuterte die Funktion und die Hintergründe der Maßnahme.
Foto: S. Littkemann

Wedemark (lit). Die erste Fahrradtour der CDU-Ratsfraktion in diesem Sommer führte die rund zehn Teilnehmer zu Wedemärker Fließgewässern. Im Mittelpunkt des Interesses standen die beispielhafte ökologische Aufwertung eines Wietzeabschnittes an der Mohmühle und die Teilverlegung und Renaturierung des Mühlengrabens südlich der Spedition Ebeling in Gailhof. Bei bestem Fahrradwetter ließen sich die Ratspolitiker kürzlich über die Hintergründe der 2013 fertig gestellten Maßnahme an der Unteren Wietze im Bereich Mohmühle aufklären. „Durch die neue Umflutung ist die Wietze an dieser Stelle für Fische durchgängig geworden“, erklärte Fraktionsvorsitzender Rudi Ringe und als Wasserbauingenieur mit der Materie vertraut. Vor allem der Aufstieg am alten Stauwehr mit einer Höhe von 1,38 Metern sei für die Fische unmöglich. Nun können Rotauge, Flussneunauge, Hasel, Plötze und Co. über ein neu angelegtes Flussbett, den Umfluter, die alte Wietze mit ihrer Wassermühle und dem unüberwindbaren Stauwehr locker umschwimmen. Der Höhenunterschied von 138 Zentimetern verteilt sich dabei unmerklich und fischfreundlich auf 224 Metern Länge neuem Bachlauf – gegenüber 177 Metern Strecke bei der alten Wietze. Die darf nach Auskunft von Ringe nicht völlig austrocknen, damit das sanierte Mühlengebäude keinen Schaden durch Bodenabsackungen nimmt. „Durch einen eingebauten Beckenpass an der Abzweigung des Umfluters wird sichergestellt, dass stets etwas Wasser den alten Wietzelauf nimmt“. Sollte es mal richtig trocken werden, werde die Abzweigung ganz „dicht gemacht“, bei Hochwasser gehe entsprechend mehr Wasser in den neuen Bachlauf. An insgesamt 300 Tagen im Jahr sei der Beckenpass in Betrieb und damit die Wietze für die Fische durchgängig. Finanziert wurde die rund 420.000 Euro teure Maßnahme überwiegend aus EU-Mitteln, wie der Ratsherr erklärte. Auch die Mohmühle selbst fand das Interesse der Lokalpolitiker. 1474 wurde sie erstmalig urkundlich erwähnt, wusste Daniel Leide, Ortsbürgermeister von Bissendorf-Wietze, aus der Gailhofer Chronik von Max Steinborn zu berichten. Damals gehörte sie zum Amtsbezirk Burgwedel. Die ehemalige Wassermühle blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Besitzer, Ämter und Funktionen wechselten häufig, zweimal brannte die Mühle vollständig ab und seit 1920 steht sie still. Geschrotet wurde hier allerdings noch bis 1950. Bereits seit 1850 zählt die Mühle zu Gailhof, auf dessen Wappen das goldene Mühlrad über der Wietze prangt– an der echten Mühle fehlt es seit Jahren. „Das Mühlrad wurde irgendwann abgenommen, um restauriert zu werden“, sagte Leide, der selbst in Gailhof aufgewachsen ist. „Es kam aber nicht zurück“. Die Mohmühle ist heute eine Einrichtung für psychisch Genesende. Die nächste Sommertour der CDU-Ratsfraktion soll unter Führung der Wedemärker Umweltbeauftragten Ursula Schwertmann zu Ausgleichsmaßnahmen in der Gemeinde führen.

mehr zeigen

dazu passende Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Lesen Sie auch...

Close