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Umzug der Hauptschule zulasten von Schülern?

Krisensitzung in der Hauptschule mit Wilfried Osing, Bettina Gohmert-Seyer, Editha Lorberg, Kai Seefried und Britta Martens (v.l.). Foto: S. Littkemann
Krisensitzung in der Hauptschule mit Wilfried Osing, Bettina Gohmert-Seyer, Editha Lorberg, Kai Seefried und Britta Martens (v.l.). Foto: S. Littkemann

Wedemark (lit). „Es ist für unsere Kinder und somit auch für uns schlichtweg eine Katastrophe“. Die Vorwürfe wogen schwer, als am vergangenen Mittwoch die Elternratsvorsitzende Bettina Gohmert-Seyer bei einem Pressegespräch ihren Unmut über die zukünftige Raumsituation für die Schülerinnen und Schüler der auslaufenden Konrad-Adenauer-Schule in Mellendorf zum Ausdruck brachte. „Unseren Kindern werden zum kommenden Schuljahr fünf Räume in einem bisherigen Realschultrakt zugewiesen, dazu kommt ein Lehrerzimmer und ein winziges Rektorenzimmer“, erklärte die aufgebrachte Mutter im Beisein von Schulleiter Wilfried Osing, der Wedemärker CDU-Landtagsabgeordneten Editha Lorberg, des schulpolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, und der Lehrerin und Personalvertreterin Britta Martens. Nur die Fachräume sollen im bisherigen Schulgebäude verbleiben, so Gohmert-Seyer weiter. „Das heißt: Unsere Kinder rennen in den kleinen Pausen von einem Gebäude in das andere, um pünktlich zum Fachunterricht zu erscheinen!“ Es gäbe zukünftig keine Differenzierungsräume mehr, keine Räume für Besprechungen oder Klassenarbeiten. Völlig ungelöst sei auch die Frage der Unterbringung der Schuleinrichtung: „Wo bleibt das Mobiliar, wo bleiben die Medien, Bücher, Unterrichtsmaterialien?“ Auf diese Frage wusste auch Schulleiter Osing keine Antwort. „Was wird aus den schuleigenen datensensiblen Unterlagen wie den Zeugnissen“, fragt sich Gohmert-Seyer. „Es wird eine schwierige Situation“, räumte auch der Schulleiter ein. Hintergrund des Umzugs ist der wachsende Platzbedarf des Schulzentrums, das bereits jetzt mehrere Räume der KAS belegt und zum kommenden Schuljahr noch mehr Klassen dort unterbringen muss. Verständnis für den Unmut und die Sorgen der Eltern zeigten die CDU-Vertreter Lorberg und Seefried. „Selbst wenn eine Schule ausläuft, muss eine ordnungsgemäße und vernünftige ­Beschulung gewährleistet bleiben“, forderte Lorberg und erhielt Unterstützung vom Fraktionskollegen Seefried. „Ich finde es erschreckend, was hier gerade passiert und absolut unwürdig“, befand der CDU-Schulexperte. „So kann man nicht mit den Schülern umgehen!“ Ein überstürzter Auszug aus den angestammten Schulräumen und die in diesen Zeitraum fallende Ablösung des langjährigen Schulleiters würden das Auslaufen der Hauptschule und den Wechsel an eine andere weiterführende Schule überschatten. „Das kann man wie andere Kommunen beweisen auch ganz anders und terminlich besser gestalten!“ Seefried und Lorberg forderten eine Gesamtstrategie für die Schullandschaft in der Wedemark mit einem Raumkonzept und mit klaren Perspektiven für die Zeit nach dem Wechsel. Auch die Frage der Schulleitung müsse befriedigend geklärt werden (nach derzeitigem Stand geht Osing zum 1. Februar 2016 in den Ruhestand, Eltern und Schüler wünschen sich allerdings eine Verlängerung seiner Amtszeit um ein halbes Jahr). Ein Ratsantrag sei in Planung, sagte Lorberg und kündigte ein Gespräch mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Rudi Ringe an. Die Gemeindeverbandsvorsitzende der CDU Wedemark bekräftigte ihre bereits mehrfach geäußerte Kritik am Vorgehen der Verwaltung. Anstatt zunächst die Novelle des niedersächsischen Schulgesetzes abzuwarten, habe man in der Wedemark quasi im vorauseilenden Gehorsam Fakten geschaffen und Schnellschüsse abgefeuert. Das Raumproblem des Campus W müsse zwar gelöst werden, aber nicht auf Kosten der Hauptschüler, erklärte Lorberg. „Auch sie haben das Recht auf eine qualitativ hochwertige Beschulung!“

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