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Resser feiern Open-Air-Disco und 50 Jahre Damenabteilung des Schützenvereins

Resse (jo). In Resse wird in den kommenden beiden Wochen eifrig gefeiert: Am Samstag, 4. Juli, steigt ab 21 Uhr die zweite OPEN-AIR-Disco mitten im Dorf: Nach dem großen Erfolg des Vorjahres geht damit ein Wunsch vieler Resser in Erfüllung, die letztes Jahr mit rund 600 Besuchern wahre Feierlaune bewiesen hatten. Diesmal soll die Party unter dem Zeichen der Abitur-Feier am gleichen Tag am Gymnasium in Mellendorf stehen. Nach der festlichen Abschlussfeier in der Schule laden die Organisatoren der Disco, Andreas Ringat, Carsten Grotzke, Torsten Pagel und Kai Tschentscher die Absolventen nach Resse zum Feiern ein: Für alle Abiturienten gibt es einen Gutschein für ein „Abi-Gedeck“. Für den Disco-Abend wird das Parkplatzgelände eingezäunt, die technische Anlage für DJ Nico Pötsch findet auf einem Lkw-Anhänger Platz und Sicherheitspersonal wird für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Für das leibliche Wohl wird mit Gegrilltem aller Art gesorgt, das Getränkeangebot wird von Brause, Bier bis hin zu Cocktails reichen. Der Eintritt zum Disco Abend unter freiem Himmel ist frei, der Erlös der Party soll den Nachwuchsabteilungen des Sportvereins und auch des Schützenvereins zugute kommen. Und weil nur zwei Wochen später in Resse das nächste „Großereignis“ ansteht, steht der Nachmittag des 4. Julis schon im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Damenabteilung im Schützenverein, das am 19. Juli ab 11 Uhr mit einem Festkommers im Heidegasthaus Löns gefeiert wird. Am gleichen Tag werden auch die neuen Preisträger geehrt und die Königsscheibe ausgetragen. Der Festzug dazu startet nach dem Mittagessen gegen 14 Uhr am Heidegasthof Löns. Bevor es aber soweit ist, starten die Schießwettbewerbe, die parallel zum OPEN-Air-Geschehen laufen werden. Im Oktober 1965 wurde die Damenabteilung des Schützenvereins in Resse gegründet, vierzehn Damen waren es, die den Schießsport im Verein nicht mehr nur den Männern überlassen wollten. Sie wollten genauso den Umgang mit den Sportwaffen erlenen und sich im Wettkampf messen. Dies gefiel nicht jedem der Herren im Verein, denn sie genossen es durchaus, ihre Freizeit ohne die Frauen zu gestalten. Einen Fürsprecher fanden die Damen ausgerechnet im damaligen 1. Vorsitzenden  Kurt Schöne, der sich für die „Frauenbewegung“ in seinem Verein einsetzte. Und schließlich war der weibliche Vorstoß nicht mehr aufzuhalten und die Damenabteilung wurde gegründet. Wie die Männer auch trafen sich fortan die Frauen zum Schießtraining in den Clubräumen des Heidegasthofs Löns. Dabei musste jedesmal die Schießanlage vom Boden geholt und aufgebaut werden – eine nicht ganz einfache Angelegenheit, bei der die Herren des Vereins sich zunächst sehr zurück hielten. Sie vertraten die Meinung, wer schießen will, der muss auch die Arbeit erledigen. Eine Zeitlang hielten sie diesen Grundsatz durch, aber dann erkannten sie schließlich doch, dass die Damen tatsächlich bei der Sache blieben und schließlich halfen sie auch bei den ungeliebten Auf- und Abbauarbeiten mit. Zur Jahreshauptversammung 1966 wurden insgesamt 17 Damen ganz offiziell in den Verein aufgenommen, das Mindestalter wude auf 16 Jahre festgelegt. Erste Damenleiterin wurde Renate Gutowski. Damit war der Bestand der Damenabteilung auch im Verein manifestiert und heute sind die Männer froh, dass sie die damals noch spöttisch genannten „Flintenweiber“ in ihrem Verein haben. Während der fünf Jahrzehnte hat es im Verein nur fünf Damenleiterinnen gegeben, nach Renate Gutowski folge Elisabeth Lück (Rose), Renate Miethe und Inge Bruns. Seit 1987 ist Monika Ludwig im Amt und wird „ihre Mädels“ auch durch das Jubiläumsfest führen. Viele im Verein kennen sie mit ihrem Akkordeon in den Händen, dass sie bei zahlreichen Veranstaltungen immer wieder zum Klingen bringt. Und die hat es im Laufe der Jahre in unterschiedlichster Form gegeben, denn die Schützendamen verstehen nicht nur etwas vom Schießsport, sondern darüber hinaus wird auch das Vereinsleben gepflegt. Ausflüge, das Ausrichten von Grillfesten, Weihnachtsfeiern. So wurden die Damen sogar Filmstars, als sie in Bottrop zusammen mit Götz George, alias Schimanki, einen Kriminalfilm gedreht haben. In Witzenhausen im hessischen Kirschanbaugebiet erlebten sie eine Kirschweinprobe, ein Ausflug zum Rhein in Flammen stand auf dem Programm und auch eine Flußfahrt auf der Weser  wurde unternomme. Darüber gibt es noch eine Notiz in den Unterlagen von Monika Ludwig. „Am Samstag, 16. August 2008, startete die Damenabteilung des Schützenvereins Resse mit vielen weiblichen Gästen zu einer „Italiensichen Nacht“ auf der Weser. Zunächst fuhr der Reisebus Richtung Hameln, von wo aus der Damenausflug mit dem Vergnügungsdampfer Flotte Weser begann Es wurde Sekt und ein leckeres, reichhaltiges italienisches Schlemmerbuffet gereicht. Einer rauschen Ballnacht mit Musik und Tanz stand nun nichts mehr im Wege. Es war eine laue, sternenklare Sommernacht  und so konnten alle Passagiere eine atemberaubende Mondfinsternis vom Schiffsdeck mit romantischen italienischen Evergreens zur Untermalung erleben. Alle sind sich einige, so ein schöner Ausflug muss unbedingt im nächsten Jahr wiederholt werden“.

Die erste Open-Air-Disco im vergangenen Jahr war ein solch guter Erfolg, dass am 4. Juli die zweite Auflage stattfindet. Foto: Archiv
Die erste Open-Air-Disco im vergangenen Jahr war ein solch guter Erfolg, dass am 4. Juli die zweite Auflage stattfindet. Foto: Archiv
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