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Kunstwerk greift das Schutzbedürfnis auf

„Shelter 5“ heißt die begehbare Skulptur von Künstler Toni Schaller (3. v.r.) hier zusammen mit Wolfgang Leichter (AdFC), Dr. Helmut Dohnke (imago), Wolfgang Löhr (Assistent von Schaller), Ute Löwener (imago) und Schützenvorsitzendem Carsten Grotzke (v.l.).  Foto: G. Vrobel
„Shelter 5“ heißt die begehbare Skulptur von Künstler Toni Schaller (3. v.r.) hier zusammen mit Wolfgang Leichter (AdFC), Dr. Helmut Dohnke (imago), Wolfgang Löhr (Assistent von Schaller), Ute Löwener (imago) und Schützenvorsitzendem Carsten Grotzke (v.l.).
Foto: G. Vrobel

Resse (jo). Mitten im Grünen steht das Kunstwerk von Toni Schaller auf dem Resser Schützenplatz am Ende der Osterbergstraße: Wie ein überdimensionierter Kokon oder ein riesiges Schneckenhaus wirkt es auf den ersten Blick. Der zweite Blick offenbart den Hintergrund der Skulptur in der freien Landschaft. Sein Erschaffer hat ihm den Titel „shelter 5“ gegeben, aus über 7000 Lärchenholz Brettern hat Schaller seinen organisch geformten und begehbaren Hohlkörper geschaffen. Während sich die Außenhaut mit ihrer runden Form harmonisch in die Landschaft einfügt, zeigt sich im Inneren die filigrane Arbeit, Brettchen für Brettchen zu einem großen Ganzen zusammenzuführen. Fast wellenförmig reihen sie sich aneinander und verlocken zum Berühren und Befühlen. So rau sie in der Oberfläche sind, so sanft formen sie wellenförmig die geschwungenen Wände. Zwei kleine Sitzhocker im Inneren laden ein, die Wirkung ganz in Ruhe zu erleben. Und auch ein kleiner Ausguck fehlt nicht – passend auch er in Kreisform. Als Schutzraum bezeichnet der Künstler sein Werk, das an seinem Standort ganz neue Einblicke und Ausblicke erlaubt: „Mein Schutzraum handelt vom Überleben und bietet einen Raum für den Rückzug,“ so Schaller. Gleichzeitig gehe es um Kunst, die Orte anbiete als Möglichkeit zur Selbstreflektion, von denen aus sich der Blick wieder weiten kann. Seit etwa zehn Jahren beschäftige sich Toni Schaller mit Überlebens- und Schutzformen. Seine Werke versteht er als Symbolik einfacher Behausungen, wie Höhlen oder Erdlöcher, in denen Menschen Schutz suchten. Sein shelter 5 versteht er als künstlerische Ausdrucksform, das Schutzbedürfnis nachzuempfinden. Im Netzwerkprojekt „IntraRegionale 2016“ zeigen zehn Kunstvereine in der Region Hannover zehn Positionen internationaler Landschaftskunst in den unterschiedlichsten Freiraumsituationen. Mit dabei ist auch der Wedemärker Kunstverein imago mit dem jetzt in Resse aufgestellten Objekt. Vom 12. Juni bis 30. September werden die Installationen an den unterschiedlichen Standorten zu sehen sein, die dem Begriff Land Art – im Sinne von ortsbezogener Kunst – zugeordnet werden können. Die in Resse ausgewählte Fläche liegt an der Hannoverschen Moorroute, die zwischen dem Schwarzen Moor und dem Otternhagener Moor hindurchführt. Umgeben von standorttypischen Vegetationen ist sie der Einstieg zu einem landschaftlich reizvollen Moorerlebnispfad in unmittelbarer Nähe. Toni Schaller, Jahrgang 1956, lebt und arbeitet in Eining/Neustadt a.d. Donau, Ausstellungsbeteiligungen führten ihn über die Landesgrenzen hinaus bis nach Italien und Südkorea. Nun kommt mit der Beteiligung an der IntraRegional das Werk auf Wedemärker Boden dazu. Der Kunstverein imago lädt Interessierte zusammen mit dem AdFC Wedemark am 15. Juni zu einer Radtour zur Kunst in Resse ein. Start ist in Mellendorf um 18 Uhr am Lidl-Parkplatz beziehungsweise um 18.20 Uhr am Bürgerhaus in Resse. Weitere IntraRegionale Standorte sind unter anderem in Poggenhagen, Benther Berg, Springe-Völksen, Isernhagen, Neustadt am Rbg. oder Steinhude. Gefördert wird das Projekt von der Gartenregion Hannover, der Sparkassenstiftung Niedersachsen, der Kulturregion Hannover und der Kulturstiftung Nord LB. Genaue Informationen über die einzelnen Plätze und Kunstwerke sind im Internet unter www.intraregionale.org zu finden.

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