„Abi-Adel“ nimmt Abschied

Mellendorf (lit). Nicht nur Ausbildung, Studium und Beruf wichtig zu nehmen, sondern ebenso die Beziehungen zu anderen Menschen, diesen Wunsch gab der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde, Wilhelm Lucka, den Abiturientinnen und Abiturienten des Gymnasiums Mellendorf mit auf ihren Weg. „Erhalten Sie Ihre Beziehungen zu Eltern und Geschwistern und pflegen Sie Freundschaften ganz sorgfältig“, sagte Lucka, und ermunterte die jungen Menschen auch zu ehrenamtlichem Engagement in der Gesellschaft. 112 Abiturienten erhielten am Samstag im Forum des Schulcampus Wedemark in Mellendorf ihre Reifezeugnisse und wurden feierlich verabschiedet. Die Rekordhitze verkürzte zwar so manchen Redebeitrag, tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. „Das Abitur ist geschafft, mit phantastischen Ergebnissen!“, freute sich Schulleiterin Swantje Klapper und lobte ihren leistungsstarken Abiturjahrgang, der mit einem Notendurchschnitt von 2,4 der beste in der Geschichte des Gymnasiums sei. Der heimliche Star des Vormittages war Jahrgangsstufenleiter Wilhelm Heim, dem Beifall und Anerkennung von allen Seiten zukamen. „Danke für unseren phänomenalen Jahrgangsstufenleiter“, sagten die Jahrgangssprecher Marius Mohlfeld und Finn Tenzer in ihrer Abiturrede. Er habe sich nicht nur um jeden Einzelnen persönlich gekümmert, sondern auch immer wieder Witz und Humor bewiesen. „Er war sich für nichts zu schade“, meinte Tenzer und erinnerte an Heims legendären Auftritt beim Abikonzert als Helene Fischer, mit dem sich der Lehrer ultimativ und atemlos in alle Herzen eingesungen haben musste. Auch Heim selbst zeigte sich beeindruckt: „Das Konzert werde ich euch nie vergessen!“ Der Jahrgangsleiter verabschiedete sich mit einer ebenso eigenwilligen wie amüsanten Schüler-Typologie von seinem ersten ­Abi­t­urjahrgang. Die allgemein bekannten Typen wie den „Jahrgangsprimus“, den „introvertierten“ oder den „schlechten“ Schüler („den gab es bei uns gar nicht!“) erweiterte Heim um jahrgangsspezifische Charaktere wie den email-resistenten Schüler, den REWE-Schüler, den großzügigen REWE-Schüler („Der hat auch mir dann Hackbällchen mitgebracht!“), den Schweiger, den hilfsbereiten oder den nachsichtigen Schüler. „Danke, dass ihr mir meine Unpünktlichkeit und Unordnung nachgesehen habt!“ Die ehemaligen Schüler selbst sahen sich allerdings eher blaublütig denn schülertypisch. „Wir sind der Adel des 21. Jahrhunderts!“, erklärte Mohlfeld das Motto seines Jahrgangs: „Abilutismus – der Adel geht ab“. Wohl auch aus diesem Grund zierten goldene Krönchen die Häupter der jungen Damen. Aber auch das Outfit der jungen Herren konnte fast durchweg als standesgemäß bezeichnet werden. Elternvertreterin Imke Schmieta zeichnete den nicht immer leichten Weg hin zum G-8-Abitur nach: „Wir haben motiviert, getriezt, manchmal auch nur genervt“, sagte die Mutter einer ­Abiturientin, am Ende aber hätten die Schüler die große Herausforderung mit Bravour gemeistert. „Jetzt verlasst ihr das All-Inclusive-Paket Schule und Elternhaus und müsst selber waschen, putzen und kochen!“ Wer das Gymnasium Mellendorf überstanden habe, sei jedoch fit für die Zukunft, sagte Schmieta und erntete Lacher. Eine etwas andere Perspektive auf die neue Situation eröffnete der Vorsitzende des Fördervereins, Ingemar Becker, den jungen Leuten, und zwar mit einer Gesangseinlage von Peter Maffey: „Es war Sommer das erste Mal im Leben. Es war Sommer das allererste Mal….“ sang Becker sehnsuchtsvoll ins Mikro und begeisterte damit prompt sein Publikum. „Ihr habt jetzt gutes Rüstzeug mit auf den Weg bekommen – macht was draus!“, sagte ­Becker den frisch gebackenen Abiturienten, die er sich kritisch, offen und selbstreflektiert wünschte. Eine richtige musikalische Begleitung der Feierstunden fehlte natürlich auch nicht: Das Orchester unter der Leitung von Axel Matzantke und der Jugendchor unter der Leitung von Christoph Badde überzeugten mit hervorragend gespielten Konzerteinlagen. Am Ende gab es die ersehnten und von Schulleiterin Klapper persönlich überreichten Abiturzeugnisse. Besondere Leistungen wurden mit Geschenken und Preisen gewürdigt. Einen Abidurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma erzielten 25 Schüler. Die besten Zeugnisse hatten Nico Röttcher und Nils Häußer mit der Traumnote 1,0.

Abiturienten 2015: Norman Frederik Alms, Marlon Auhagen, Johannes Bäuerlein, Laura Bayer, Julian Alexander Becker, Johanna Beier, Carolin Beulshausen, Mareile Birkhäuser, Dennis Bleikamp, Nico Böhling, Benno Bogenschütz, Lisa Marie Borgas, Tuulia Brax, Celine-Laura Brieger, Deborah Broja, Miriam Burwitz, Valerie Chilla, Victor Edouard d’Assonville, Felix Denecke, Jan Deumann, Franziska Marie Doebke, Sven Fechner, Daniel Andreas Fibich, Alexander Föst, Janne Dora Frenzel, Tabea Anna Fuhrmann, Luna Gebauer, Henna Geddert, Paul Göhlmann, Jonas Goeldel, Sarah Gogolin, Samuel Goldbuch, Karla Sofie Greve, Max Paul Greve, Laurens Grube, Jannes Haedge, Nils Häußer, Jan Halberstadt, Hendrike Hartmann, Eva Haselbacher, Anna Hemme, Pauline Hennigs, Laura Homann, Clara Ilias, Bjarne Jungclaus, Lena Jungk, Nicolas Uwe Kahmann, Lena Marie Kiegeland, Lisanne Sophie Kirchhof, Felix Kleemiß, Fabian Kleinert, Tilman Klose, Lynn Knapp, Maxi Friederike Knoche, Fabienne Koch, Janin Korn, Sina Korn, Jasper Krasselt, Julius Krüger, Jennifer Lerch, Jolan Lübbecke, Jannik Lübberstedt, Ronja Malin Martens, Kai Meyer, Philipp Meyer, Thea Catharina Meyer, Marius Mohlfeld, Emi Muminovic, Sinah Mußmann, Lukas Neuenschwander, Chari Opfer, Annika Peter, Mareike Michelle Pleuß, Lena Kristin Putensen, Isabel Reichert, Carolin Ringat, Alina Isabel Ritter, Alicia Rönnecke, Nico Röttcher, Aimee Sander, Ioannis Sarousavvidis, Isabell Schäfer, Micha Schäfer, Marieke Scheifler, Jonas Scheithauer, Mareile Schmieta, Thilo Schmieta, Marcel Schneider, Nathalie Schneider, Nora Schneider, Marvin Schobel, Maximilian Scholz, Michelle Schwanke, Henri Schwarzkopf, Henrike Steding, Leo Stolz, Christin Strauch, Insa-Clara Stroot, Ann-Christin Stucke, Vanessa Szymik, Finn Tenzer, Malte Tinnemann, Paulina Vennemann, Dennis Vogt, Dominic von Fintel, Nina Warnecke, Katharine Watzlawick, Katharina Welk, Oliver Wiehr, Jan-Niklas Willer, Lennert Willgeroth und Lisa Ziörjen.