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NABU-Wedemark: Jubiläum mit Blick nach vorne

Ein starkes Team für die Natur sucht weitere Verstärkung: Martin Lilienthal (von links), Heide Winterfeldt, Inez Schierenberg und Heinz Linne warben für den  Naturschutzbund NABU. Foto: S. Littkmann
Ein starkes Team für die Natur sucht weitere Verstärkung: Martin Lilienthal (von links), Heide Winterfeldt, Inez Schierenberg und Heinz Linne warben für den Naturschutzbund NABU. Foto: S. Littkmann

Wedemark (lit). „Jeder 30. Wedemärker ist mittlerweile Mitglied beim NABU“, sagte der Vorsitzende des Naturschutzbundes (NABU) Wedemark, Martin Lilienthal, bei einem Empfang zum 30-jährigen Bestehen der NABU-Ortsgruppe am vergangenen Donnerstag im MoorIZ in Resse. „Das zeugt von einem starken Verhältnis zur Natur!“ Zwei Wünsche lagen dem Wahl-Wedemärker und langjährigen NABU-Vorsitzenden besonders am Herzen: noch mehr Aktive, die sich beim NABU engagieren – „ob mit Spaten, Laptop oder Gesetzbuch, alles geht“ – und weitere Flächen für den NABU und damit für den Naturschutz in der Wedemark. Wie viel in drei Jahrzehnten gestemmt und bewegt werden kann, demonstrierte Gründungsmitglied und Naturschutz-Urgestein Heinz Linne, der die Geschichte der Ortsgruppe, die mit einer Gründungsversammlung am 15. Oktober 1985 im Wennebosteler Gasthaus Leseberg begann, Revue passieren ließ. Vom praktischen Einsatz in der Natur über Aufklärungsarbeit und Umweltbildung und bis hin zu Stellungnahmen zu geplanten Baumaßnahmen reicht das Spektrum der NABU-Themen und -Projekte. Linne nannte etwa den Erwerb einer Sandgrube bei Berkhof und des Waldhauses bei Mellendorf, das Schaffen neuer Biotope für Eisvogel und Laubfrosch, den Bau von Winterquartieren für Fledermäuse und die vielen Stellungnahmen zum Bodenabbau in der Gemeinde. Manche Themen seien regelrechte Dauerbrenner, meinte Linne, der auch seit 28 Jahren Naturschutzbeauftragter der Region Hannover für die Gemeinde Wedemark ist. „Der Motorsport in der Wedemark hat uns bei der Gründung schon umgetrieben und tut es heute noch.“ Ein fester Termin im NABU-Kalender ist seit 24 Jahren der Ökomarkt in Bissendorf. Zur festen Größe hat sich auch die Kinder- und Jugendgruppe des NABU-Wedemark (NAJU) unter der Leitung von Heide Winterfeldt und Eva Krohm gemausert. Seit fast zehn Jahren führen die beiden NAJU-Gruppenleiterinnen Kinder und Jugendliche spielerisch und praktisch an die Natur heran und arbeiten dabei auch mit Kitas und Schulen zusammen. Für das Schulkooperationsprojekt „Grünes Klassenzimmer“ mit der IGS Wedemark gab es nun sogar den zweiten Preis des Jugend-Förderpreises vom Autohaus Kahle in Höhe von 1000 Euro, berichtete Winterfeldt. Seit drei Jahren hat die Wedemark auch einen Schwalbenbeauftragten: Karl-Heinz Ramm hat die Mehl- und Rauchschwalben in der Gemeinde unter seine Fittiche genommen und bittet alle Hausbesitzer mit Schwalben als Untermieter, die Nester für eine Bestandserfassung bei ihm zu melden. „Wir helfen bei Bedarf auch mit künstlichen Nisthilfen aus“, erklärte der Ruheständler, der sich beim NABU Wedemark nach eigenem Bekenntnis „sauwohl“ fühlt. Anerkennende Worte zum Jubiläum gab es von der NABU-Landesgeschäftsführerin Inez Schierenberg: 1000 Mitglieder bei 30.000 Einwohnern – das sei eine tolle Bilanz für eine Ortsgruppe. „Aber da geht sicher noch mehr!“, appellierte Schierenberg an die Versammlung. Mitglieder seien das Rückgrat der ehrenamtlichen Naturschutzarbeit. Die großen Herausforderungen sah die Landesgeschäftsführerin im Klimawandel und im weiterhin ungebremsten Flächenverbrauch. „Jeden Tag werden allein in Niedersachsen zehn Hektar Land zugebaut!“. Auf die fachliche Expertise der ehrenamtlichen Naturschützer setzt auch Bürgermeister Helge Zychlinski, der mit seinen Glückwünschen zum Jubiläum die Bitte um Unterstützung bei der Verhinderung der ungeliebten Südlink-Variante über den Breliner Berg erbat. Da war es nur folgerichtig, dass der Moderator des Abends, Wolf-Peter Stiegler, als junger Rentner und aktives Mitglied dafür warb, selbst etwas für die Artenvielfalt zu tun. Wer beim NABU Wedemark mitmachen möchte, kann sich bei Heide Winterfeldt melden, Telefon: 4 08 07.

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