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Job-Buddies helfen bei der Suche nach der Berufung

Wedemark (r/j). Polizist, Tierarzt, Pilot, Fußballprofi, Model, Astronaut, Blogger oder YouTube-Star. Einige dieser Traumberufe werden seit Generationen von Kindern und Jugendlichen unverändert genannt. Andere sind erst in den letzten Jahren durch die Entwicklungen im Bereich Social Media ganz neu hinzugekommen. Was steckt hinter diesen früh geäußerten Berufswünschen? Was sollte besser Träumerei bleiben, wofür ist wirklich Talent vorhanden und womit kann man tatsächlich auch Geld verdienen? Und was ist mit den Jugendlichen, denen zum Thema Traumberuf so gar nichts einfällt? Da wo die Eltern nicht mehr so recht weiterwissen und die Beratung durch die Bundesagentur für Arbeit vielleicht schon ein Schritt zu weit ist, da wäre ein Kumpel hilfreich, der einem bei der Vorbereitung einer solch wichtigen Entscheidung zur Seite steht. Ein Kumpel – ein Buddy – der einem hilft, die eigenen Interessen und Fähigkeiten besser zu erkennen und einen Überblick zu gewinnen über die Möglichkeiten, diese im späteren Berufsleben sinnvoll einzusetzen. Acht solcher Kumpels – sogenannte Job-Buddies – werden ab September in der Wedemark den Jugendlichen und Erwachsenen als Unterstützung zur Verfügung stehen, um gemeinsam die Vielzahl der Möglichkeiten bei der Berufswahl zu beleuchten, egal ob es sich um Schule, Ausbildung, Studium oder GAP-Year handelt. Job-Buddies, das ist ein Angebot der Freiwilligenagentur Wedemark. Ausgebildet wurden die derzeit acht Ehrenamtlichen fast ein Jahr lang durch die Freiwilligenagentur mit Unterstützung der Klosterkammer Hannover. Zu den Inhalten der Ausbildung gehören Themen wie „Wie ticken Jugendliche heute“, „Berufsorientierung mal anders“, „Kompetenzfeststellungsverfahren in der Berufsorientierung“ oder „Interkulturelle Kompetenz“. Vermittelt wurden den Job-Buddies diese Inhalte bei einem Seminar der Region Hannover und internen Seminaren im MGH durch die Referentinnen Ellen Bruns (Jugendpflegerin), Mathea Müller (Stabsstelle Migration) und Corinna Höffer-Humpert (Pädagogin MA). Die Job Buddies können die Jugendlichen nicht nur basierend auf ihrer Ausbildung beraten, sie alle haben bereits viele Erfahrungen im eigenen Berufsleben gemacht. Und bei einigen ist der berufliche Werdegang nicht unbedingt gradlinig verlaufen. So arbeitet der Geologe Ralf Schmidt heute in der IT-Branche und meint: „Wer nicht wirklich weiß, was er beruflich machen will, sollte erstmal machen, was Spaß macht. Es gibt auf dem Weg noch genug Gabelungen.“ Die Schulsekretärin Andrea Nießen kommt ursprünglich aus dem Bereich Marketing und Vertrieb und möchte als Job Buddy besonders den Migrationsbereich abdecken. Kerstin Duve ist eigentlich Geografin, arbeitet heute aber in der Erwachsenenbildung und auch immer mehr mit Kindern. Martin Falk, der wegen oder vielleicht auch trotz einer 2 im Unterrichtsfach Erdkunde heute im Landschaftsbau arbeitet, wurde durch seine Frau zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit inspiriert. Außerdem stehen noch Franziska Fromme, Nicole Denecke, Maren Gerdermann und Heike Hänisch-Matties als Job-Buddies zur Verfügung. „Jugendliche sollten die Chance bekommen, den Fächer aufzumachen und zu sehen, was möglich ist und nicht einfach in irgendetwas hinein gedrängt werden“, meint der Kinder- und Jugendlotse Sven Ernst, der die gesamte Aktion der Freiwilligenagentur koordiniert und ebenfalls als Buddy zur Verfügung steht. Erreichbar sind jeweils zwei der Job-Buddies ab September, an jedem 1. und 3. Mittwoch im Monat, von 18 bis 19.30 Uhr, im Mehrgenerationenhaus Wedemark (Gilborn 6 in Mellendorf) im Lotsenbüro. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig.

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