Für Mellendorf gibt es jetzt 100 Megabit/Sekunde

Mellendorf (ea). Seit knapp zwei Wochen ist Mellendorf der erste Ortsteil dem Bandbreiten von 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen. Die htp GmbH hat den Ausbau mit der neuen Vectoring-Technik abgeschlossen, bislang waren Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich, durch die Nachrüstung verdoppelt sich diese Summe nun. „Vor einigen Jahren haben wir das Pilotprojekt der Breitbandarbeiten ohne öffentliche Fördermittel in Zusammenarbeit mit htp begonnen und sind inzwischen weit gekommen. Über die Jahre ergab sich eine unglaubliche Ausbaudynamik in der Gemeinde, bei der htp durch eine unbürokratische und schnelle Vorgehensweise glänzen konnte“, erklärte Bürgermeister Helge Zychlinski. „Vectoring wurde entwickelt, um die vorhandene Kupfer-Infrastruktur zu optimieren. Gerade in Flächengemeinden wie der Wedemark ist die Erschließung mit hohen Bandbreiten dadurch mit deutlich geringeren Investitionen verbunden als die Verlegung von Glasfaser in jedes Haus und damit für htp ohne Fördermittel wirtschaftlich“, so htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. Allein für den VDSL-Ausbau in Mellendorf hat der regionale Anbieter bisher 380.000 Euro investiert, neun Technik-Shelter aufgebaut und Tiefbaumaßnahmen auf einer Länge von 2,7 Kilometern durchgeführt. Insgesamt 4 Millionen Euro wurden in den letzten Jahren in den Ausbau in der Gemeinde Wedemark investiert. Die Optimierung der Internet-Struktur in der Wedemärker Ortschaft erfolgt in zwei Schritten. Im nord-westlichen Teil stehen bereits Bandbreiten bis 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung, im süd-westlichen Teil Mellendorfs will htp die vorhandenen Shelter bis Ende des Jahres mit Vectoring-Technik aufrüsten. Bei Neubaugebieten sollen Glasfasern bereits von Anfang in die Wohnungen integriert werden, das Neubaugebiet in Mellendorf Am Rutenberge wurde zum Beispiel mit einer Glasfaser-Verbindung von 250 Megabit pro Sekunde ausgerüstet. Vectoring funktioniert auf den Kupferleitungen vom Kabelverzweiger zum Hausanschluss. Mit VDSL waren auf den Kupferleitungen bisher nur Bandbreiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich, da sich bei höheren Bandbreiten die Signale zwischen benachbarten Kabeln gegenseitig beeinflussten. Durch den Einsatz von Vectoring wird diese Beeinflussung minimiert. Noch stärker als VDSL ist Vectoring allerdings abhängig von der Länge und Qualität der Kupferleitung. Daher ist es möglich, dass einzelnen Kunden nach der Umstellung weniger Bandbreite als bisher zur Verfügung steht. Der Ausbau mit Vectoring ist von der Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde geregelt. Vectoring setzt voraus, dass nur ein Anbieter exklusiv Zugang zum Kabelverzweiger erhält. Ist die Erlaubnis zu Ausbau erteilt, ist der Anbieter nach den Vorgaben der Bundesnetzagentur verpflichtet, Vectoring einzusetzen.