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Ein Mann der Tat: von Einem sperrt „Elendsecke“

Nicht nur Wennebostels Ortsbürgermeister Achim von Einem ist der Wertstoffsammelplatz am Ende der ­Straße In Wennebostel ein Dorn im Auge. ­Foto: G. Vrobel
Nicht nur Wennebostels Ortsbürgermeister Achim von Einem ist der Wertstoffsammelplatz am Ende der ­Straße In Wennebostel ein Dorn im Auge. ­Foto: G. Vrobel

Wennebostel (jo). So hatte es sich Wennebostels Ortsbürgermeister Achim von Einem (CDU) nicht vorgestellt, als im Ortsrat am 19. November 2015 einmütig der Beschluss gefasst wurde, dass der Wertstoffsammelplatz am Ortsausgang Richtung Gailhof  zum 31. März 2016 geschlossen werden soll. Denn: bis zum heutigen Tag ist nichts passiert und so schritt von Einem (zumindest smbolisch) selbst zur Tat. Mit einem rot-weißen Flatterband sperrte er kurzfristig die Sammelstelle, die er auch als „Elendsecke“ im Dorf bezeichnete, ab. Allerdings nur für kurze Zeit, dann entfernte er die Sperre wieder und muss sich  nun zusammen mit seinen Ortsratsmitgliedern gedulden, bis von Seiten offizieller Stellen auch tatsächlich die Auflösung des Platzes vollzogen wird. Seit 2006 ist die Wertstoffsammelstelle eingerichtet und genauso lange beschweren sich immer wieder Bürger über die Unsauberkeit und Vermüllung an dieser nur schwer einsehbaren Stelle an der Dorfperipherie. Als eine der Ursachen für den Un-Zustand wird gerade diese Tatsache angesehen: „Hier bekommt kaum jemand mit, wenn etwas abgeladen wird“, sagte von Einem beim Ortstermin: „Es ist schon alles mögliche abgeladen worden, aber längst nicht nur von Wennebostelern. Und wie auf das Stichwort kam ein Herr mit vorbildlich vorsortiertem Leergut, um dies in den vorgesehenen Glascontainern zu entsorgen. Die Anrwort auf die Frage, woher er denn komme, war eindeutig: „Aus Bissendorf“. Von Einem sieht sehr wohl den Bedarf eines Wertstoffsammelplatzes für den Bereich Wennebostel: „Über Jahre hinweg wurde nichts an dem Zustand hier im Ort geändert. Deshalb wurde schon 2013 im Rahmen der Erweiterung der Gewerbefläche am Edeka-Markt mit einem Drogeriemarkt auch eine Fläche für den Wertstoffsammelplatz ausgewiesen und in den Bebauungaplan mit aufgenommen“. Zu einer Verlegung sei es aber bis heute nicht gekommen und deshalb habe man im November die Schließung im Ortsrat beschlossen. Auch vor dem Hintergrund, dass  Bürgermeister Helge Zychlinski das Konzept für die Wertstoffsammelplätze vorgelegt habe, nach dem jeder Bürger einen entsprechenden Platz in einem Radius von 1000 Metern vorfinden solle: „Das würde für die Wennebosteler Bürger auch nach der Schließung des Platzes im Ort gelten, denn die Anforderungen der 1000 Meter könnten genauso von der Sammelstelle an der Mehrzweckhalle in Bissendorf erfüllt werden“, so von Einem. Dass dort dann die Kapazitäten erweitert werden müssten, um das zu erwartende größere Wertstoffvolumen aufzunehmen, begleitete der Ortsbürgermeister mit einem Schulterzucken: „Das wäre dann sicherlich so. Die Hauptsache aber ist, die Verwaltung und alle anderen handeln endlich und entsprechen unserem Ortsratsbeschluss. Denn warum tagen wir denn und beschäftigen uns mit den Problemen in unseren Dörfern, wenn wir scheinbar nicht ernst genommen werden“. Bei aller Kritik hat von Einem aber auch konkrete Lösungsvorschläge: So könnte zum Beispiel ein Standort in den geplanten neuen Wohngebieten „Am Krähenberg“ oder „Mühlengrund“ realisiert werden: „Für die Bürger von Wennebostel heißt es wohl, noch auf unbestimmte Zeit mit der Elendsecke zu leben und zu warten, bis der Wertstoffsammelplatz endlich verschwindet. Seitens des Ortsrates werden wir unverändert darauf dringen, die Schließung umgehend zu realisieren.

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