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Großes Interesse an Eisenbahngeschichte

Der Vortrag über die Eisenbahngeschichte stieß auf reges Interesse.  Foto: Privat
Der Vortrag über die Eisenbahngeschichte stieß auf reges Interesse.
Foto: Privat

Wedemark (r/j). Gut 75 Personen im vollbesetzten Raum der Gemeindebibliothek Bissendorf folgten der Einladung des Richard-Brandt-Heimatmuseums Wedemark zu einem Vortrag über die Geschichte der Eisenbahnlinie von Hannover nach Visselhövede. Joachim Vogler, ausgewiesener Eisenbahnexperte aus Langenhagen, führte die Gäste zunächst zurück in die 20er Jahre des 19. Jahrhunderts, als es erste Überlegungen zu einem umfassenden Verkehrsnetz mit Pferdewagen auf Bohlenwegen gab. Diese Überlegungen wurden durch den Bau der ersten Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Fürth im Jahre 1835 alsbald überholt. Während danach bis Mitte des 19. Jahrhunderts in einem unvorstellbaren Tempo ein deutschlandweites Eisenbahnnetz geschaffen wurde, dauerte es bis zum Ende des Jahrhunderts, bis der Plan für eine „untergeordnete“ Eisenbahnstrecke durch die heutige Wedemark Richtung Walsrode und Visselhövede geplant und gebaut wurde. Sehr anschaulich zeigte Vogler, wie beindruckend es für die damalige Zeit war, dass es nur gut eineinhalb Jahre dauerte von der Planfeststellung bis zur Inbetriebnahme dieser neuen Linie im August 1890. Ein Kraftakt ohne große Technik mit viel Handarbeit. Vogler berichtete hierzu, dass umfangreiche Kolonnen von Bahnarbeitern mit dem Fortgang des Streckenbaus in den Dörfern an der Strecke untergebracht werden mussten, ja teilweise sogar in Häuser eingewiesen wurden. Die Entwicklung des Zugverkehrs gestaltete sich mit zunächst vier und später elf Zugpaaren am Tag dann doch recht zäh. Die Zugpaare wurden erst in Zeiten des Großraumverkehrs mit der Umrüstung auf Dieselloks etwas ausgeweitet, bevor dann mit dem Bau der S-Bahnlinie von Hannover nach Bennemühlen ein Quantensprung gelang: Heute verkehren 37 Zugpaare der S-Bahn täglich auf dieser Linie, ergänzt durch 17 Erixx-Zugpaare mit Halt in Mellendorf. Mit diesem Hintergrundwissen versehen nutzten viele Besucher im Anschluss an den Vortrag noch die Gelegenheit zum Besuch der Sonderausstellung „125 Jahre Dampf, Diesel, Strom – die Eisenbahn in der Wedemark feiert Jubiläum“. Die Ausstellung kann bis zum 1. November jeweils sonntags von 15 bis 18 Uhr besucht werden oder nach Voranmeldung (Telefon 79 03 96) auch außerhalb dieser Zeiten.

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