Aktuelles

Die Zukunft der alten Eiche sieht positiv aus

Die Ladenzeile soll einem Neubau weichen - die Eiche aber an ihrem Platz bleiben. Das Verfahren, sie zu einem Naturdenkmal zu ernennen, läuft bei der Region Hannover.  Foto. G. Vrobel
Die Ladenzeile soll einem Neubau weichen – die Eiche aber an ihrem Platz bleiben. Das Verfahren, sie zu einem Naturdenkmal zu ernennen, läuft bei der Region Hannover.
Foto. G. Vrobel

Bissendorf (jo). In der letzten Ausgabe des wedeMAGAZINs im alten Jahr wurde über den geplanten Abriss der Häuserzeile an der Straße Am Markt in Bissendorf erstmals redaktionell berichtet. Investor Rainer de Groot aus Wennebostel plant dort den Neubau einer Ladenzeile. Ein Zitat aus diesem Bericht in Bezug auf den Erhalt der großen Eiche von Ortsbürgermeisterin Susanne Brakelmann, hat jetzt Manfred Kleinke aus Bissendorf-Wietze auf den Plan gerufen: „Wenn der Baum trotz Bauarbeiten glaubhaft geschützt werden kann, soll er bleiben. Ist die Wahrscheinlichkeit aber groß, dass er wie der Baum in Wennebostel Schaden nimmt, ziehe ich eine ordentliche Neubepflanzung auch mit größeren Bäumen dem Erhalt der alten Eiche vor.“ Kleinke beschloss aufgrund dieser Aussage einen Antrag bei der Region Hannover zu stellen, um einen speziellen Schutz für den Bestand der Eiche zu erreichen. Mittlerweile hat er Antwort von der Region erhalten: „Erst einmal habe ich mich gefreut, dass es auch einem Privatmann möglich ist, einen derartigen Antrag zu stellen. Nun habe ich die Information erhalten, dass am 20. Januar mit einem Baumfachmann sowie Vertretern der Gemeinde Wedemark ein Ortstermin stattgefunden hat“, erklärte er jetzt gegenüber der Presse. Nach dieser Besichtigung vertete nun die Region die Auffassung, dass die Eiche in Bissendorf die gesetzlichen Voraussetzungen für eine „Einzelschöpfung der Natur“ erfülle und schutzbedürftig sei. Das Alter wurde auf etwa 180 bis 200 Jahre geschätzt, die Höhe auf etwa 20 bis 25 Meter. In einer Höhe von etwa einem Meter betrage der Stammumfang stolze 4,25 Meter. „Der Baumsachverständige hat außerdem festgestellt, dass die Eiche in einem erstaunlich vitalen Zustand sei“, erklärte Kleinke. Nicht von ungefähr ist sein Interesse am Erhalt des Baumes, der für ihn nur symbolisch für zahlreiche weitere Eichen in der Wedemark steht. Während seiner beruflichen Tätigkeit unter anderem als Dezernent für Baurecht und Naturschutz sowie im Denkmalpflegebereich weiß er, dass die ursprünglichen Anpflanzungen auch die Grenzen der alten Hofstellen markierten; „Die Bäume sind historische Marken der alten Ortstrukturen und es sollte der Gemeinde Wedemark wichtig sein, diese unter ihren besonderen Schutz zu stellen“. Für Bissendorf-Wietze gelte eine Baumschutzsatzung, die bis zum Erhalt von Unkraut reiche: „Bissendorf hat eine der schönsten Ortsdurchfahrten, die von alten Eichen bestimmt wird. Es sollte endlich an der Zeit sein, dass dieser Baumbestand von der Gemeinde geschützt wird“. Nun läuft das Verfahren bei der Region, dass aus der Eiche Am Markt ein Naturdenkmal wird. Solange dies nicht von der Regionsversammlung beschlossen ist, hat die Region ein besonderes Augenmerk. Sollte es Aktivitäten geben, die dem Baum Schaden, könnte sie ihr Recht auf einstweilige Sicherstellung auch gegenüber dem Eientümer durchsetzen. Kleinke stellte am Rande klar, dass er nichts gegen den Investor habe: „Ich halte de Groot für den einzigen Investor, der in der Wedemark hochwertiges Fachwerk baut“.

mehr zeigen

dazu passende Artikel

Lesen Sie auch...

Close