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Die Dokumentation der Geschichte geht weiter

Wedemark (jo). Es geht Schritt für Schritt weiter mit der Aufarbeitung der Wedemarker Geschichte von 1930 bis 1950. Aktuell ist jetzt der sechste Buchband erschienen, in dem die Ergebnisse des jüngsten Symposiums mit der Überschrift „Vom Umgang mit den Schwächsten – Auswüchse der Diktatur“ dokumentiert sind. Projektkoordinator Dr. Franz-Rainer Enste stellte die jüngste Buchausgabe am vergangenen Donnerstag zusammen mit dem Geschäftsführer des Niedersächsischen Instituts für Regionalforschung, Martin Stöber, und Bürgermeister Helge Zychlinski vor: „Die Dokumentationen der einzelnen Symposien sind besonders wichtig, weil sie inzwischen weit über die Wedemark hinaus strahlen“, sagte Enste: „wir bekommen nicht zuletzt dadurch immer wieder Rückkoppelungen auch aus der Wedemark“. Diese oft einzeln gesehen kleinen Beiträge wie Bildmaterial, kurze Berichte über zum Thema passende Ereignisse oder andere Erinnerungen seien nicht weniger wertvoll für die Aufarbeitung der jüngsten Geschichte: „Vielleicht gibt es irgendwann sogar einen eigenen Band mit eben diesen kleinen aber nichts desto trotz wichtigen Geschichten“, kündigte er an. Die Großveranstaltungen der Symposien hätten mittlerweile die Aufmerksamkeit geschärft und insofern seien sie von hoher Wichtigkeit: „Es ist immer wieder erstaunlich, welche Informationen bei uns im Arbeitskreis im Anschluss auftauchen“. Der bereits beim zweiten Symposium im November 2017 angekündigte Sonderband über die Geschichte des Ortsteiles Elze während der Kriegszeit wird nach wissenschaftlicher Überarbeitung voraussichtlich nach den Sommerferien veröffentlicht. Hier hat das Autorentrio Hemme/Steinborn/Frank aus einer Vielzahl historischer Dokumente und Fotomaterialien eine ganz eigene, besonders lebendige Dokumentation zusammen gestellt. Auch der Historische Arbeitskreis hat sich mit der Thematik befasst und wird eine Veröffentlichung beisteuern. Für den nächsten Band stehe die Rückführung der Kriegsgefangenen in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ahlem im Zentrum. Und auch diesmal werde der Leistungskurs Geschichte des Gymnasiums Mellendorf dabei wieder aktiv mitarbeiten, wie Enste hervor hob: „Es wird auch um die Integration der Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg in der Wedemark gehen“. Dabei dürfe nicht die damalige Situation unterschätzt werden, als zum Beispiel zahlreiche Schlesier, die aus einem hoch katholischen Umfeld kamen, auf das protestantisch geprägte Landvolk in der Wedemark trafen. Bereits heute steht fest, dass die Präsentation der Ergebnisse am 28. Januar 2019 im Rahmen des vierten Symposiums im Forum des Schulzentrums vorgestellt werden. Noch in diesem Jahr wird es eine Vortragsveranstaltung des bewährten Duos mit Dr. Franz Rainer Enste und dem Fotografen Manfred Zimmermann sowie musikalischer Begleitung geben, die im kulturellen Bereich anzusiedeln ist. Der Vortrag unter dem Titel „Bach – Bauhaus – Buchenwald. Weimar – Deutschland – Europa“ wird am 9. November zu hören sein. Der neueste Band 6 ist ab sofort in den Buchhandlungen der Gemeinde Wedemark zum Preis von 6,50 Euro erhältlich.

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