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Das Otternhagener Moor wird wieder sichtbar

Freie Flächen sind das Ergebnis der Arbeitseinsätze. Foto: Privat
Freie Flächen sind das Ergebnis der Arbeitseinsätze. Foto: Privat

Resse (r/j). An drei Samstagen im November und Dezember des vergangenen Jahres haben sich zwischen 15 und 20 ehrenamtliche Helfer am Sportplatz in Resse zu Entkusselungsarbeiten im Otternhagener Moor versammelt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wie das Foto zeigt, sind von den insgesamt 30 Hektar Moorfläche, auf der ein Moorerlebnispfad noch in diesem und dem nächsten Jahr errichtet werden soll, bereits von Bäumen und Sträuchern befreit, so dass das Moor, mit seinen abgetorften Flächen wieder sichtbar geworden ist und erahnen lässt wie sich das Moor in Zukunft wieder zeigen wird. Zum Ende der 50-er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde infolge der Umstellung der Heizungen auf Öl oder Gas das Heizen mit Holz und Torf nach und nach eingestellt. Handtorfstich, zur Torfgewinnung war nicht mehr erforderlich, so dass die Eigentümer das Jahrhunderte anhaltende Interesse an den Mooren verloren haben. Seitdem waren die Moore sich weitgehend selbst überlassen, was zur Folge hatte, dass sich fast flächendeckend ein Baumbewuchs herausbildete, so dass für den sporadischen Besucher nicht mehr erkennbar war, dass die Bäume und Sträucher in wertvollen Hochmooren wuchsen und mit dazu beitrugen, das Regenwasser, das für die Moorentwicklung so wichtig ist, zu einem nennenswerten Teil für ihr Wachstum verbrauchten, und so wesentlich dazu beitrugen, dass die Moore an dauerhaftem Wassermangel litten und sich so nach und nach in einen waldähnlichen Zustand wandelten. Neben dem Otternhagener Moor sind auch das Bissendorfer– und Helstorfer Moor sowie das Schwarze Moor zwischen Resse und Heitlingen heute Teil des europäischen LIFE+ Renaturierungsprojektes Hannovesche Moorgeest. Bis 2024 sollen im Rahmen dieses Projektes die Moore um Resse, die zu den zehn wertvollsten in Niedersachsen zählen, wieder so hergestellt werden, wie es ihrem Ursprung entspricht. Wie sie einmal aussehen sollen, kann der interessierte Besucher von den Aussichtstürmen des Bissendorfer Moores aus sehen. Die Innenfläche des Bissendorfer Moores ist weitestgehend baumfrei. Die besondere Fauna des Moores kann sich so entwickeln und steht nicht mehr im dauernden Wettbewerb um das immer weniger werdende lebensnotwendige Regenwasser. Dass das Bissendorfer Moor heute in seinem Innenbereich baumfrei ist, verdankt es einer Gruppe engagierter ehrenamtlicher Naturschützer, die über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahre die aufwachsenden Bäume entfernt und dann die Fläche Jahr für Jahr „entkusselt“, das heißt, baumfrei gehalten haben. Ähnliches soll auch auf der am Ortsrand von Resse im Otternhagener Moor liegenden Moorrandfläche geschehen. Auch dort soll eine Moorfläche baumfrei gestellt werden um das Moor von der Konkurrenz der Bäume um das knappe Regenwasser zu befreien und ähnlich wie das Bissendorfer Moor für den Besucher sichtbar zu machen. Während man das Bissendorfer Moor derzeit nur von den im Norden und Süden stehenden Aussichtstürmen besichtigen kann, soll auf der Fläche im Otternhagener Moor ein Moorerlebnispfad entstehen, um dem interessierten Besucher – auch denen mit einem Handicap – einen direkten Zutritt in das Moor zu ermöglichen. Der Verein „Bürger für Resse“ und die ihm angeschlossene Arbeitsgruppe AK-Moor hat es übernommen, neben der ehrenamtlichen Betreuung des Moorinformationszentrums in Wedemark-Resse auch die ehrenamtliche Betreuung des Moorerlebnispfades zu übernehmen. Die Region Hannover, die auch das Moorinformationszentrum errichtet und der Gemeinde Wedemark übertragen hat, wird auch den Moorerlebnispfad errichten. Die Mitglieder des AK-Moor und seine Helfer aus befreundeten Naturschutzorganisationen und interessierter Bürgerinnen und Bürger haben damit begonnen, die Moorfläche für die Errichtung des Moorerlebnispfades vorzubereiten und die Fläche von insgesamt 30 Hektar nach und nach baumfrei zu stellen, oder sie wie es im Fachjargon heißt: zu „entkusseln“, dazu werden Helferinnen und Helfer dringend gesucht.  Weitere Termine sind am 28. Januar sowie am 11. und 18. Februar.

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