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Bio-Eier-Boom: Immer mehr Hühner im Freien

Der Besuch des Landwirtschaftsministers Christian Meyer  (2.v. li.) bei Hermann ­Hemme in Brelingen (li.), sorgte für Medieninteresse. Foto: Paulik
Der Besuch des Landwirtschaftsministers Christian Meyer (2.v. li.) bei Hermann ­Hemme in Brelingen (li.), sorgte für Medieninteresse. Foto: Paulik

Brelingen (pa). Fast jedes zweite Bio-Ei stammt mittlerweile aus Niedersachsen. Landwirtschaftsminister Christian Meyer kam gestern zu einem Rundgang auf den Biolandhof Rotermund-Hemme in Brelingen und verkündete dabei die aktuellen Entwicklungen in der Eierproduktion. Dieser Bio-Hühnerhof bietet zurzeit rund 3000 Legehennen viel Platz und Auslauf. Zwei Drittel davon werden in Mobilställen gehalten. Der erste der beiden mobilen Ställe konnte bereits vor viereinhalb Jahren am Rande von Brelingen in Betrieb genommen werden. Im Dezember letzten Jahres kam dann ein zweiter mobiler Stall dazu. Diese beweglichen Ställe ermöglichen einen regelmäßigen Standortwechsel innerhalb der Grünflächen. Die Hühner finden mit dieser Art der Haltung in ihrem Auslauf immer ausreichend frisches Grünfutter auf der Wiese. Wenn die Belastung auf dem eingegrenzten Stück durch das Abfressen und den Kot zu groß geworden ist, wird der Stall, samt Hühnern, auf dem Gelände weitergezogen, die abgenutzte Fläche kann sich wieder regenerieren und neues Gras sprießen. Einmal pro Monat stellt Hermann Hemme den Mobilstall um. Einen großen Vorteil sieht er darin, dass seine Kunden stets sehen können, wo die Hühner gerade herumlaufen und vor allem, dass es ihnen gut geht. Die Zahl der Bio-Legehennen stieg von 2014 bis 2015 allein in Niedersachsen um 250.000 Tiere, ein Anstieg um 15 Prozent.  Erstmalig hält insgesamt mehr als die Hälfte der niedersächsischen Legehennenbetriebe ihre Tiere in einer Bio- oder Freilandhaltung. Christian Meyer freue sich über diesen eindeutigen und anhaltenden Trend zugunsten des Tierschutzes. Die Zahl der Produktionsstätten mit Öko-Haltung, aber auch die Zahl der konventionellen Freilandhaltung steigt stetig an, während die Zahl der Betriebe mit Käfighaltung, die ab 2025 komplett verboten sein wird, immer weiter sinkt, so der aktuelle Stand. Niedersachsen hat sich zum Ziel gesetzt, den Umstieg der Landwirte auf Bio-Produkte noch stärker zu fördern. Zusätzlich fördert die rot-grüne Landesregierung, innerhalb des Agrarinvestitionsförderungsprogramms die besonders tierschutzgerechte Haltungsform der Mobilställe. Auch kleinere, mobile Ställe kommen mittlerweile in den Genuss eines Zuschusses von bis zu 40 Prozent. Seit Dezember letzten Jahres erhalten die Betriebe, die Legehennen ohne gekürzten Schnabel halten, eine neue Tierwohlprämie pro Henne. Zudem soll in Kürze die Niedersächsische Bauordnung dahingehend geändert werden, dass kleinere, mobile Hühnerställe baugenehmigungsfrei bleiben. Tierschutzgerechtes Bauen wird so für die Landwirte bei der steigenden Nachfrage der Verbraucher nach diesen Produkten erleichtert. In Niedersachsen gibt es schon mehr als 120 mobile Legehennen-Ställe.

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