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Gebündelte Hilfe beim „Runden Tisch Flüchtlinge“

In regelmäßigen Abständen treffen sich die Mitglieder des Runden Tisches, um sich untereinander abzustimmen. Foto: G. Vrobel
In regelmäßigen Abständen treffen sich die Mitglieder des Runden Tisches, um sich untereinander abzustimmen. Foto: G. Vrobel

Wedemark (jo). Es hat eine Weile gedauert, bis sich die Aktiven des „Runden Tischs Flüchtlinge Wedmark“ für den Schritt in die Öffentlichkeit entschieden: „Es hat einfach seine Zeit gebraucht, bis alle ehrenamtlichen Mitglieder und ihre unterschiedlichen Hilfsangebote koordiniert waren“, erklärte jetzt Wedemarks Erste Gemeinderätin bei der Vorstellung des Gremiums. Zusammengefunden haben sich die ehrenamtlich Aktiven bereits im Oktober 2014, als die Zahl der Flüchtlinge in der Wedemark deutlich anstieg. Ein Ziel hatten und haben dabei alle vor Augen: Hilfestellung für die Eingliederung zu geben. Der Runde Tisch bündelt nun die Unterstützung für die Flüchtlinge, die rund 50 Helfer haben sich in unterschiedlichen Arbeitskreisen zusammengefunden. Vom Arbeitskreis „Homepage“ ist eine Seite für das Internet im Aufbau, die es möglichst in unterschiedlichen Sprachen den Neuankömmlingen erleichtern soll, sich erste Orientierungshilfen für das Leben in Deutschland und der Wedemark zu erarbeiten. Durch sämtliche Arbeitskreise zieht sich das Problem, dass die wenigsten Flüchtlinge die deutsche Sprache beherrschen. Nicht zuletzt deshalb wurde vom Interkulturellen Treff ein ehrenamtliches Unterrichtsangebot aufgebaut, in dem sich Helfer mittlerweile nicht nur in Mellendorf, sondern auch in Brelingen und Resse bemühen, den Neuankömmlingen zumindest die Grundkenntnisse beizubringen. Kurz vor der Umsetzung ist das Projekt Leitfaden. Es soll eine Mappe für jeden ankommenden Neubürger zusammengestellt werden, in der er in verschiedenen Flyern und Infoblättern die wichtigsten Informationen finden kann. Seit Ende März ist dafür in der Gemeinde Wedemark Julia Filimanova beschäftigt, die die Gemeindemitarbeiter auch in anderen Bereichen der Flüchtlingshilfe unterstützt. Wichtige Arbeit leistet auch der Arbeitskreis Beschäftigung, in dem versucht wird, Flüchtlinge in konkrete Arbeit zu vermitteln. Aus Erfahrung wissen die Helfer bereits, dass es nicht leicht ist, erfolgreich zu vermitteln. Ernst Pobloth vom Interkulturellen Treff stellte klar, dass es auch rechtlich kein Problem sei, einen Flüchtling zunächst nur als Praktikanten anzustellen: „Es ist unter den Menschen aus den Kriegsgebieten ein riesiges Potential vorhanden, darunter auch gut ausgebildete Handwerker, das sollten wir nutzen!“ Etabliert hat sich mittlerweile in der Brelinger Mitte eine Nähgruppe und auch eine Kochgruppe hat sich gebildet: „Für Frauen ist es leichter eine Beschäftigung anzubieten, als für Männer, hat sich herausgestellt“, so Pobloth. Die Planungen laufen derzeit, gemeinsam mit den Männern eine Fahrradreparatur-Werkstatt einzurichten. Auch mit dem Thema Spenden beschäftigt sich ein Arbeitskreis. Und dabei werden vor allem Möbelspenden sowie Hausrat, Spielzeug aber auch Fahrräder gesucht und vermittelt. „Damit können wir auch die Gemeinde Wedemark entlasten aber den Flüchtlingen unter Umständen auch bessere Lebens- und Wohnbedingungen bieten. Endgültig an die Öffentlichkeit tritt der Runde Tisch am 20. September. Von 11 bis 17 Uhr wird sich dann der Campus W in Mellendorf rund um das Schulzentrum zu einem Interkulturellen Treff verwandeln. Beim gemeinsamen Picknick besteht die Möglichkeit, sich gegenseitig besser kennen und schätzen zu lernen. Kontaktadresse für Spendenwillige: Klaus von der Brelie, Telefon 790327, Email: vdb-meitze@web.de. Julia Filomenova, Gemeinde Wedemark, Telefon 581-246. Arbeitskreis Beschäftigung: Hans Peter Bossow, Telefon (05131) 53420.

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