ESC Wedemark ScorpionsSport

Zwei harte Gefechte für die Wedemark Scorpions

Mellendorf (kh). Der Puck läuft noch nicht ganz rund bei den Scorpions zu jetzigen Zeitpunkt. Am vergangenen Wochenende mussten sich die Mellendorfer allerdings auch mit zwei echten Top-Teams messen. Am Freitag gastierten die vierzehnfachen holländischen Meister und letztjährigen Oberliga-Spitzenreiter von den Tilburg Trappers im Mellendorfer Eisstadion. Zwei Drittel lang boten die Scorpions den Holländern die Stirn, konnten all zu gefährliche Angriffe blocken. Den rund 325 Zuschauern bot sich an diesem Abend ein wirklich gutes Spiel, welches man wohl als „auf Augenhöhe“ bezeichnen dürfte. In den ersten beiden Dritteln hatten die Gastgeber gerade einmal je ein Gegentor hinnehmen müssen. Im Schlussdrittel drehte sich das Blatt dann allerdings plötzlich. Ausschlaggebend hierfür war eine Spielsituation hinter dem Tor der Trappers. ESC-Stürmer Andreas Morczinietz zog im Gerangel um den Puck seinen Schläger hoch und traf dabei einen gegnerischen Spieler im Gesicht, welcher sofort zu Boden sinkt. Auch Morczinietz unterbrach sein Spiel ad hoc, um sich um den knienden Kontrahenten zu kümmern. Dieser erhob sich kurze Zeit später von allein und verließ das Eis – mit einer kleinen Platzwunde an der Augenbraue. Die Folge für Morczinietz: fünf Minuten plus Spieldauer für hohen Stock mit Verletzungsfolge. Das bricht den Gastgebern das Genick. Gegen eine solche Mannschaft wie die Tilburg Trappers fünf Minuten lang in Unterzahl zu spielen, das gleicht einem Himmelfahrtskommando. Und tatsächlich purzelten nur so die Tore. Beinahe im Minutentakt versenkten die Gäste den Puck im Netz des ESC-Keepers. Trotz einer ernüchternden Bilanz kämpften sich die Scorpions zum Schluss hin noch einmal zurück und drängten ihre Gegner in der zweiten Hälfte des Schlussdrittels immer wieder nach hinten. Doch jede hart erarbeitete Torchance wusste der Trappers-Goalie zu vereiteln. Am Ende blieben eine enttäuschte und erschöpfte Mannschaft und ein Fanblock, der – lauter denn je – seine Mannschaft mit den Fangesängen aufmuntern wollte. Den Endstand von 0:9 (0:1, 0:1, 0:7) wollte man am Sonntag beim Lokalderby gegen die Hannover Indians am Pferdeturm keineswegs wiederholen. Die Indians kamen zwar besser ins Spiel, nutzen auch etliche Überzahlspiele für sich, doch die Scorpions wollten ihre Kontrahenten um jeden Preis bezwingen. Überragend kämpften sie sich durchaus mit Mitteldrittel nach vorne und machten die deutliche Führung der Indians zunichte. Im Schlussabschnitt war beinahe alles offen und tatschlich war es ausgerechnet Ex-Indian Sebastian Lehmann, der den Ausgleichstreffer für die Scorpions erzielte. Um so bitterer war nur 45 Sekunden später der erneute Führungstreffer für die Indians. Trotz hartem Kampf, einem nicht gegebenen Tor für die Scorpions, konnten die Mellendorfer nicht erneut einnetzen. „Wir waren noch nie so dicht dran, den Indians die Punkte zu klauen“ sagte ESC-Coach Dietz Reiss bei der Pressekonferenz nach dem Spiel. Auch die nächste Partie am kommenden Freitag wird schwer, wenn die Scorpions bei den Füchsen Duisburg zu Gast sind. Das nächste Heimspiel ist am kommenden Sonntag, 23. Oktober um 18:30 Uhr gegen die Halle Saale Bulls.

Gegen die Tilburg Trappers konnte auch US-Spieler Charlie Adams (links) nichts ausrichten. Foto: K. Hölscher
Gegen die Tilburg Trappers konnte auch US-Spieler Charlie Adams (links) nichts ausrichten. Foto: K. Hölscher
mehr zeigen

dazu passende Artikel