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Was es beim Ökomarkt zu entdecken gab

Der Ökomarkt in Bissendorf fand am Sonntag statt. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich über Umweltthemen informieren und Bio-Produkte probieren. Auch Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien haben sich aktiv beteiligt. Foto: J. Barmwoldt
Der Ökomarkt in Bissendorf fand am Sonntag statt. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich über Umweltthemen informieren und Bio-Produkte probieren. Auch Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien haben sich aktiv beteiligt. Foto: J. Barmwoldt

Bissendorf (job). Hunderte Besucher schlenderten am Sonntag über den Ökomarkt am Amtshaus in Bissendorf. Etwa drei Dutzend Stände boten zum Beispiel Umwelt-Informationen, Naturkost und Recycling-Produkte. Das bunte Markttreiben fand bereits zum 26. Mal statt. Musikalisch umrahmt wurde es vom Duo „Blue Moon“ aus Hannover: Jürgen Winkler spielte Gitarre und Hartmut Brandt blies ins Saxophon. „Die Leute sind gut drauf, das Wetter ist gut und wir haben einen Super-Zuspruch“, so fasste Gabriele Reimer die Stimmung zusammen. An ihrem Marktstand verkaufte sie zum Beispiel veganen Kuchen und ökologisches Bio-Bier. Am NABU-Stand zeigte Corinna Cieslik-Bischof, wie Vögel Wolle zum Nestbau aus einem „Nester“ ziehen – diese Nisthilfe sieht aus wie ein Gänse-Ei mit Löchern. „Wir hatten schon viele interessante Fragen zu Nistkästen und zum Stieglitz, dem Vogel des Jahres“, erzählte sie. Sie empfahl, Stauden im Herbst nicht abzuschneiden, denn deren Samen seien Futter für viele Vögel. Die Gemeinde Wedemark und die Gemeindewerke hatten einen gemeinsamen Stand. Dort gab die Umweltschutzbeauftragte Ursula Schwertmann aktuelle Informationen zu Führungen auf dem Geo-Pfad am Brelinger Berg und über eine Fahrradtour zu Ausgleichsflächen. Sie findet am 19. Juni statt. „Außerdem sind Informationen über Fördermittel bei Hausmodernisierungen gefragt“, sagte die Energieberaterin Inga Jetter. Vor allem in der Mittagszeit drängten sich auffällig viele Gäste am Stand des Vereins „Miteinander.Wedemark“. Kein Wunder, denn dort hatten afghanische und syrische Flüchtlinge kulinarische Spezialitäten aus ihren Heimatländern aufgetischt, zum Beispiel mit Fleisch und Käse gefüllte Teigtaschen, gut gewürzte Reis- und Bulgurgerichte und Schokoladen-Desserts. Die Lehramtsstudentin Anna-Sophie Uphues saß neben einem Schau-Bienenstock, in dem sich Bienen auf Waben tummelten – zum Glück hinter einer Glasscheibe. „Unser Frühjahrs-Rapshonig ist aber schon vergriffen“, sagte sie. „Wussten Sie, dass pro Jahr 4000 Tonnen Nespresso-Kapseln anfallen? Das sind 4000 Tonnen Sondermüll!“ Silke Egbers und Bärbel Allner waren entsetzt. Damit weniger Kapseln im Abfall landen, sammeln sie solche Kapseln. Sie machen Schmuckstücke daraus, die sie verkaufen. Das sei ihr Hobby, sagten die zwei Frauen aus Hannover. Beim Ökomarkt in Bissendorf waren sie zum dritten Mal dabei. Ulrike Meyerdierks hatte Bärlauchbutter und Bärlauchpesto im Angebot, aber auch Apfel-Gurken-Chutney und Apfel-Ingwer-Fruchtaufstrich. Alles in Marmeladengläsern, alles selbst zubereitet und fast alles selbst geerntet – im eigenen Garten, erzählt die einstige leitende Verlagsangestellte. Schicke Umhängetaschen schneidert Maren Frenzel-Ellerbrock aus alten Werbebannern sowie aus Lastwagenplanen. „Das Material würde sonst im Müll landen“, sagte sie. Am Stand „Solidarische Landwirtschaft“ erläuterte Kirstin Cibuk vom Gut Adolphshof in Lehrte wie Verbraucher die Einkommen von Landwirten stabilisieren können und dafür Obst und Gemüse, Fleischwaren und Käse in Demeter-Qualität erhalten. „Was gibt’s Neues bei den Grünen?“ Das hörte die Landtagsabgeordnete Maaret Westphely immer wieder auf dem Ökomarkt in Bissendorf. Generell sieht sie eine wachsende Konkurrenz um Ackerland. Die Umstellung auf Öko-Landwirtschaft sei eine neue Perspektive für Landwirte, sagte die Politikerin der Grünen.

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