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Wände in den Fluren sind jetzt zu einem Spielplatz der Sinne geworden

Anonyme Spende war der Grundstock für die Anschaffung der besonderen Installation

Mellendorf (jo). Vieles steht im Moment still – und doch ist auch anderes möglich. Das Team der integrativen Kindertagesstätte „Domino” in Mellendorf jedenfalls hat neben der Kinderbetreuung die ruhigere Zeit genutzt, um zum Beispiel auch Arbeiten am Gebäude oder auf dem Gelände zu erledigen. Besonders viel Freude hat es den Erzieherinnen um Kita-Leiterin Irene Reiser gemacht, die Wände der großzügigen Flure der Krippe neu und vor allem spannend zu gestalten. Eine anonyme Spende in Höhe von 500 Euro hat den Grundstock für die besondere Wandgestaltung geschaffen, mit der sich nun die Kleinen auf ganz spezielle Weise vergnügen können: Da lassen sich kleine Vögelchen durch die hölzerne Baumkrone schieben, der Schmetterling klappert mit den Flügeln und der kleine Fuchs blinzelt mit den Augen. Oder die Kugeln drehen sich im Schwungrad und die Lokomotive fährt gleich ein gutes Stück über die Wand. Alle diese Spiele dienen der Förderung von Tastsinn, Koordination oder der Geschicklichkeit: „Und das beste daran ist, dass es den Kindern auch noch Spaß macht, ganz neue Fähigkeiten zu entdecken”, sagte Irene Reiser, als sie die neueste Errungenschaft der Einrichtung unter der Trägerschaft der Lebenshilfe Langenhagen-Wedemark jetzt vorstellte. „Wir sind im Moment in der Notbetreuung, aber unser räumlichen Möglichkeiten erlauben es, dass vor allem unsere Integerativen Gruppen wenig Ausfälle haben.” Und sie weiß, dass es besonders für die Kinder mit einem speziellen Förderbedarf wichtig ist, auch jetzt in der Kita genau diese Förderung zu bekommen. „Wir haben hier insgesamt 112 Kinder von der Krippe bis zum Kindergarten in zwei Krippengruppen, drei integrativen Gruppen und vier heilpädagogischen Gruppen. Schon zu Beginn der Corona-Zeit haben wir unsere Hygiene-Regeln deutlich verstärkt, seitdem werden alle Kinder vor den Türen abgegeben, viele über die Terrassentüren der Gruppenräume. Dabei kommt uns natürlich entgegen, dass unsere integrativen Gruppen mit jeweils 18 Kindern sowieso kleiner sind, als es in Regel-Kitas mit 25 Kindern der Fall ist.” Und irgendwie haben es alle gemeinsam geschafft, auch in den vergangenen Monaten die traditionellen Kindergartenfeste zu feiern. Sicher anders als sonst: „Alle haben seit Corona eine feste Bezugsgruppe. Dort wurden zum Beispiel auch Laternen für das Laternenfest im Herbst gebastelt. Und anstelle eines großen, gemeinsamen Festes gab es im vergangenen Jahr eben für jede der Gruppen ihr eigenes kleines Laternenfest.” Das sei zwar mit einer Menge Mehrarbeit für alle verbunden gewesen, was sich aber letztlich gelohnt habe: „Die Kinder haben sich gefreut, dass sie einen kleinen Laternenumzug mit ihrer Gruppe machen konnten und wir haben uns auch gefreut, weil wir dieses schöne Fest nicht ganz absagen mussten.” Und auch sonst bemühen sich alle, den Kindern in der aktuellen Situation, in der nur noch die Notbetreuung möglich ist, die Tage spannend und abwechslungsreich zu gestalten: „Wir haben den großen Vorteil, dass wir aufgrund unserer Lage am Ortsrand schnell in der Feldmark und im Wald sein können. Wenn es das Wetter erlaubt, sind wir deshalb viel mit den Kindern draußen unterwegs.” Währenddessen hat sich die Zeit der Einschränkungen auch als Möglichkeit erwiesen, bauliche Veränderungen vorzunehmen, die sonst im Regelbetrieb schwieriger gewesen wären: „Mit dem Ausbau unserer Kita ist natürlich auch die Anzahl des Personals gestiegen. Im Bestandsgebäude wurden entsprechende Büros und Sozialräume eingerichtet, das Sekretariat der Kita-Leitung ist in den Krippenanbau umgezogen.” Aktuell sind die Arbeiten auf dem Gelände nicht zu übersehen. Vor dem Kita-Tor werden die Parkplätze gepflastert und begrenzt: „Wir richten darüber hinaus in den nächsten Wochen noch sogenannte Kurzzeitparkplätze ein, die dann ganz speziell für die An- und Abfahrten beim Bringen oder Abholen der Kinder genutzt werden können.” Damit sollte sich dann auch das Problem des begrenzten Parkraumes in der Straße Auf dem Pfarrkampe zumindest ein bisschen entspannen. Die Installation der neuen Sinnes-Spielzeugelemente in den Fluren der Krippe wird ganz sicher auch bald allen anderen Kindern Freude bereiten, die derzeit nicht in der Notbetreuung sind und im Moment die Zeit zuhause überbrücken müssen.

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