Aktuelles

Glücklich wohnen ohne Treppe – Erste barrierefreie Wohnungen

Begutachten das Baugelände in Resse (von links) Susanne Brakelmann, Ulrich Jacob, Karl-Heinz Müller, ­Karsten Wiebe, Ralf und Stefanie Haller, ­Jochen Pardey, Alexander Stelzig. Foto: J. Barmwoldt
Begutachten das Baugelände in Resse (von links) Susanne Brakelmann, Ulrich Jacob, Karl-Heinz Müller, ­Karsten Wiebe, Ralf und Stefanie Haller, ­Jochen Pardey, Alexander Stelzig. Foto: J. Barmwoldt

Resse (job). Im August geht’s los: Dann werden die ersten acht barrierefreien Wohnungen in Resse gebaut – auf dem Grundstück neben dem Frischmarkt Pagel, Altes Dorf 11. Die Eigentumswohnungen sollen im April 2016 fertig sein. „Damit macht Resse den nächsten Schritt in die Zukunft“, sagt Jochen Pardey, Vorsitzender des Vereins „Bürger für Resse (BfR). Der eingetragene Verein hat das Projekt angeschoben, um Bürgern auch im Alter ein selbstbestimmtes Wohnen in Resse zu ermöglichen. Alle acht Wohnungen sind ohne Stufen und Treppen zu erreichen, ein Aufzug verbindet alle Ebenen (inklusive Keller). Die Wohnflächen reichen von 61 bis 115 Quadratmeter; die Kaufpreise beginnen bei 151.000 Euro und enden bei 279.000 Euro. Zur Heizungsanlage gehören Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Fünf der acht Wohnungen sind bereits verkauft. Drei Wohnungen können noch erworben werden. Weitere acht Wohnungen werden 2016 gebaut. „Die Wohnungen eignen sich für jedermann“, sagt Karl-Heinz Müller von der Firma GBV aus Resse, einem Unternehmen der Müller-Resse-Gruppe. Die GBV hat die örtliche Kundenberatung übernommen. Doch wer kauft so eine Wohnung wirklich, und warum? Erhard Ziemann zum Beispiel. Der 65-Jährige und seine Frau Birgit freuen sich schon auf den Tag des Einzugs in Resse. „Wir ziehen in den ersten Stock, wir wollen keinen Garten mehr“, sagt der pensionierte Schulleiter, der 19 Jahre in Brelingen und fünf Jahre in Elze tätig war. Ziemanns hatten in Fuhrberg ein Doppelhaus und ein 1000 Quadratmeter großes Grundstück. Erst starb der Schwiegervater, dann zog die Schwiegermutter ins Altenheim. Und der 32jährige Sohn Philipp, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, wollte das Anwesen nicht übernehmen. Da haben Erhard Ziemann und seine Frau überlegt und beschlossen: „Wir verkaufen alles und suchen uns eine Eigentumswohnung.“ Etwas anders liegt der Fall bei Ralf und Stefanie Haller. „Wir haben uns für eine Einzimmerwohnung entschieden, 61 Quadratmeter groß“, sagt Ralf Haller. „Einziehen kann dort meine Mutter Renate, Jahrgang 1937.“ Die Wohnung passe aber auch für ihren 20jährigen Sohn Marc, sagt Stefanie Haller augenzwinkernd. Schon seit April 2011 diskutiert der Verein „Bürger für Resse“ über die Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Das Problem ist bekannt: Viele Resser wohnen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Doch wenn die Kinder erwachsen und aus dem Haus sind, steht viel Platz leer. Oft fällt auch die Gartenarbeit immer schwerer. Häufig verkaufen die Menschen dann ihre Häuser und ziehen fort aus Resse – dorthin, wo sie kleinere Wohnungen mit Aufzug finden und wo sie Läden und Arztpraxen bequem zu Fuß erreichen können. „Dieser Entwicklung wollen wir entgegenwirken“, erklärt der BfR-Vorsitzende Jochen Pardey. Der BfR habe seit 2011 von der Gemeinde Wedemark ein Grundstück neben dem Frischmarkt „an die Hand“ bekommen, um barrierefreien Wohnraum in Resse bereitzustellen. Den Supermarkt und das Ärztehaus hat der BfR bereits erfolgreich in Resse etabliert. Karsten Wiebe, Geschäftsführer des Bauunternehmens Heinrich Wiebe aus Wietze, wird die Eigentumswohnungen des ersten Bauabschnitts errichten. „Ich beginne, wenn vier der geplanten acht Wohnungen feste Käufer gefunden haben“, hat er zugesagt. Das ist nun der Fall. Dieser Vereinbarung stimmte auch die Gemeinde Wedemark als Grundstückseigentümerin zu. Die Gemeinde will alle Altersgruppen mit geeignetem Wohnraum versorgen. „Dieses Bauprojekt ist wirklich sehr beeindruckend“, bestätigt Susanne Brakelmann, Ortsbürgermeisterin von Bissendorf und Mitglied im Gemeinderat der Wedemark. Weitere Informationen erhalten Interessierte von der GBV unter der Telefonnummer (05131) 45 68 13 sowie vom Vertriebsbeauftragten Ulrich Jacob, Mobil (0178) 1 69 13 43.

mehr zeigen

dazu passende Artikel

Lesen Sie auch...

Close