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Anlieger sorgen sich um ihre „Spielstraße“

Foto: Privat
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Bissendorf (r/j). „Diese Fahrzeuge wollen wir hier sehen!“ – über unzähligen Kinderrädern, Rollern, Kettcars und Dreirädern flatterte das bunte Transparent. Mehr als 70 Kinder jeder Alterstufe und ihre Eltern waren auf dem Bissendorfer Dieter-Mysegades-Weg zusammengekommen. Die Kinder spielten Fußball, fuhren Inliner oder bemalten die Straße mit Kreide, die Eltern führten besorgte Gespräche. Die Gemeinde Wedemark plant, das neue Baugebiet Diersrahe so an die Spielstraße Ursula-Greve-Weg/Dieter-Mysegades-Weg anzubinden, dass diese zum Durchfahrtsweg zwischen Gewerbegebiet und zur Scherenbosteler Straße mit Penny-Markt werden würde. Die Eltern befürchten eine starke Zunahme des Verkehrs durch ihre Straße. Sie haben die „Interessengemeinschaft kinderfreundliches Bissendorf-West“ gegründet und hatten die CDU-Landtagsabgeordnete Editha Lorberg eingeladen. Deren Fraktion agiert als Treiber für diese Durchfahrtsstraße. Jens Döring übergab ein Positionspapier an die Politikerin, außerdem erhielt sie über 70 gemalte Bilder zum Thema „Spielen auf unserer Spielstraße“ und einen symbolischen Poller. Jens Döring: „Wir stehen für den Schutz der Spielstraße und wollen erreichen, dass die Straße, die die beiden Baugebiete verbindet, mit einem Klapp-Poller gegen den Durchfahrtsverkehr gesichert wird, denn wir sorgen uns um unsere Kinder. Dann können Fußgänger, Radfahrer und auch Rettungswagen hindurchfahren, aber die Spielstraße soll Spielstraße bleiben.“  Editha Lorberg zeigte sich beeindruckt: Ihr Besuch bei den Anwohnern endete mit dem Versprechen an die Kinder, sich für die Klapp-Poller einzusetzen, damit „ihr hier nicht überfahren werdet“. Und sie fügte hinzu: „Jetzt müssten noch ganz viele Politiker hinter mir stehen, um die vielen Kinder hier zu sehen.“  Erst vor kurzem hatte die Gemeinde das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“ erhalten. Eugen Henze, ebenfalls Sprecher der Interessengemeinschaft, ist verärgert: „Wir können kaum glauben, dass eine der ersten Aktionen unserer Gemeinde nach dem Erhalt des Siegels die Streichung ausgerechnet einer Spielstraße ist. Wir stehen bereits in engem Austausch mit den Organisatoren des Gütesiegels.“ Auch ­Oliver Sohst ist aufgebracht: „2010 hat man uns mit dem Versprechen in diese Baugebiet gelockt, dass das hier eine Sackgasse und Spielstraße ist. Ich kann diese Kehrtwende ohne standhaltige Gründe kaum fassen.

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