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Bezahlbarer Wohnraum steht im Focus

Wedemark (sg). Der Plan ist klar und gilt seit August 2017. Im Rahmen des Regionalen Raumordnungsprogrammes (RROP) 2016 wurde die Zielvorgabe erarbeitet, bis zum Jahr 2025 zusätzliche 28.300 Wohnungen in der Region Hannover zu erstellen. Letzte Woche Donnerstag erläuterte Umwelt- und Baudezernent Professor Dr. Axel Priebs gemeinsam mit Bürgermeister Helge Zychlinski die Bedeutung der Wedemark für die erfolgreiche Umsetzung der Planung. Die Region könne mit dem Wohnraumversorgungskonzept nur planend und koordinierend tätig werden und sei in der Umsetzung auf die Mitwirkung der Gemeinden angewiesen. Priebs lobte in diesem Zusammenhang besonders die Stadt Garbsen mit einem Modellprojekt und die Gemeinde Wedemark, die eine sehr starke Initiative bei der Umsetzung der Planung zeige. ,,Wir müssen Wohnraum schaffen, für Leute, die normale Verdiener sind. Den Wohnungsbau im teuren Segment regelt der Markt selber.“ erläuterte Priebs.“ Das Wohnbauflächenkataster zeigt, dass die 28.300 Wohnungen machbar sind, wenn man auf den vorhandenen Flächen mit vernünftigen Dichten baut. Ein Einfamilienhaus muss weiterhin möglich, darf aber nicht mehr das dominierende sein.“ Im Bereich der Wedemark wurden früher zu einem großen Teil Einfamilienhäuser gebaut. Benötigt werden heute aber viele kleinere Wohnungen für Singles, Alleinerziehende oder für Senioren, die weiterhin vor Ort bleiben, jedoch kein Haus mit Garten mehr pflegen wollen oder können. Die Beplanung der bereits bekannten Baugebiete wie Diersrahe oder Mühlengrund in Wennebostel berücksichtige diese Anforderungen bereits. Auch die zukünftige Nutzung des ehemaligen Engelmann Standortes am Krähenberg soll entsprechend ausgelegt werden. Die verdichtete Bebauung soll sich am Bedarf, an der Einfügung in die umliegende Bebauung und an der vorhandenen Infrastruktur orientieren. Eine Visitenkarte für eine harmonische dreigeschossige Bebauung mit 70 Wohneinheiten befinde sich laut Zychlinsi in Elze auf dem Gelände des ehemaligen NP-Marktes. Insgesamt sind die Gebiete um die S-Bahnhaltestellen in Bissendorf, Elze und Mellendorf sehr attraktiv und werden entsprechend beplant, Elze biete derzeit ­jedoch das größte Potenzial zur Bahnhofsumfeldentwicklung. Orte wie Brelingen, Resse und Abbensen werden gemäß der Eigenentwicklung betreut und gefördert. Hier liegt der Fokus auf dem Gebiet der Innenverdichtung durch zusätzliche Bebauung auf den großen Grundstücken der 50er und 60 Jahre. In Abbensen bestand gerade akuter Handlungsbedarf auf der verfallenden Hofstelle an der Alten Zollstraße. Bei der Planung der dort anlaufenden Bauvorhaben wurden die aktuellen Vorgaben des Wohnraumversorgungskonzepts berücksichtigt. ,,Wir haben so viele Flächen vor der Brust wie schon lange nicht mehr.“ konnte Zychlinski berichten. Herausforderungen sieht er in der aktuellen Preisentwickung und in den Verhandlungen mit den Eigentümern. Die ­Eigentümerstrukturen seien sehr schwierig geworden, oft handele es sich um große Erbengemeinschaften. Wenn sich die ­Gemeinde überzogenen Preisvorstellungen gegenübersieht, die auch nicht verhandelbar seien, so wird auch mal ein Vorhaben aufgegeben. ,,Erpressen lassen wir uns nicht.“ sagt Zychlinski. In diesem Zusammenhang, so sind sich Zychlinski und Priebs einig, darf man auch ruhig mal auf das Grundgesetz verweisen, in dessen Artikel 14, Absatz 2 steht ,,Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

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