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Störche hoffen auf besseres Wetter im Jahr 2018

Negenborn (sg). Das Storchenpaar, das in dem Nest auf der vom NABU 2012 installierten Nisthilfe auf dem Stall des Hof Rust in Negenborn seit 2014 regelmäßig seine Jungen aufzieht, hatte die letzte Brutsaison mit drei geschlüpften Jungtieren begonnen. Lange sah es so aus, als würden es zwei davon schaffen, flügge zu werden. Doch als bereits niemand mehr einen weiteren Verlust befürchtet hatte, verschwand eines der beiden verbliebenen Jungtiere spurlos aus dem Nest. Der Jungstorch in Negenborn sei wahrscheinlich ein typisches Opfer der Wetterverhältnisse geworden, erklärte Dr. Reinhard Löhmer, Storchenbeauftragter der Region Hannover. Besonders wenn es während mehrerer aufeinanderfolgender Tage sehr nass sei, gelänge es den Elterntieren nicht immer, die schon recht großen Jungtiere vollkommen trocken zu halten. Einen auf solche Nässeperioden folgenden Temperatursturz können dann die noch feuchten Jungtiere häufig nicht überleben. Auch das spurlose Verschwinden des Jungstorches sei nicht ungewöhnlich, so Löhmer. Wenn das Tier vom Menschen unbeobachtet aus dem Nest geworfen worden sei, so könnten sich Fuchs, Dachs oder Marder mit dem Kadaver eine willkommene Nahrungsquelle gesichert haben. Und wenn ein totes Jungtier zu groß sei, um von den Eltern aus dem Nest geworfen zu werden, so wird es im Nest eingebaut. „Menschliche Hygienevorstellungen müssen wir da mal außer Acht lassen“, gab Löhmer zu bedenken,“ es geht hier ums Überleben. „Obwohl das Wetter in Norddeutschland schon seit einigen Jahren mit seinen späten Wintereinbrüchen und Frösten, Trockenperioden in Frühling und Frühsommer und häufig auftretenden Starkregenfällen die Aufzucht von Jungstörchen immer schwieriger macht, entwickelt sich die Zahl der im Raum Hannover brütenden Storchenpaare und auch die Zahl der überlebenden Jungstörche insgesamt positiv. Laut Storchenreport der Region Hannover waren 2017 in der Region insgesamt 58 Nester mit Paaren besetzt, die insgesamt 102 Junge aufgezogen haben. Da es noch gegen Ende April Nachttemperaturen nahe dem Gefrierpunkt gab, im Mai dagegen eine zu heiße und trockene Periode und dazwischen immer wieder Starkregen oder auch Hagel, kann man diese Zahl als sehr großen Erfolg für die Brutpaare verbuchen. Wer den Störchen mal ein wenig näherkommen möchte, als es bei den Brutpaaren auf den Dächern der Wedemark möglich ist, dem sei ein Besuch im Vogelpark Walsrode empfohlen. Auf der Storchenwiese kommt man den großen Vögeln wohl so nahe wie nirgendwo sonst. Und aus der Wedemark ist der Vogelpark ein gut erreichbares Ausflugsziel. Näheres unter http://www.weltvogelpark.de.

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