Allgemein

Seit 80 Jahren besteht der Imkerverein Wedemark

Wedemark (r/j). Die Imkerei hat in Niedersachsen eine sehr große Bedeutung und eine lange Tradition. Als wertvolle Naturprodukte haben Honig und Bienenwachs seit jeher eine besondere Wertschätzung erfahren. Die Bienenhaltung hatte zudem in den früheren Jahrhunderten eine wesentlich größere Bedeutung als heute, da zum Süßen von Speisen und Getränken ausschließlich Honig verwendet wurde. Rüben- oder Rohrzucker stand erst ab dem 16. Jahrhundert zur Verfügung. Im Jahr 1864 gründeten zehn Imkervereine den „Bienenwirtschaftlichen Centralverein für das Königreich Hannover”. Der Verein umfasste bei seiner Gründung 1.127 Mitglieder und hatte von Anfang an eine eigene Bienenzeitung, das „Bienenwirtschaftliche Zentralblatt”. Die Einrichtung von Imkerschulen, regelmäßig stattfindende Lehrgänge und die Gründung des Imkerversicherungsvereins standen im Mittelpunkt der damaligen Vereinsarbeit. Anfang 1900 umfasste der Centralverein 90 Imkervereine mit rund 5.600 Mitgliedern und 200.000 Bienenvölkern. Aus dem Centralverein entstand 1946 der Landesverband Hannoverscher Imker. Im Landesverband sind über 7.000 Imkerinnen und Imker mit rund 50.000 Bienenvölkern über ihren ­jeweiligen Ortsverein Mitglied. Einer von ihnen, der Imkerverein Wedemark, feiert in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden aufgrund politischer Vorgaben zahlreiche Orts- und Kreisimkervereine entsprechend der kommunalen Gebietsaufteilung in den einzelnen Landkreisen neu gegründet. Demzufolge wurde im Februar 1938 der „Imkerverein für Burgdorf und Umgebung“ in vier Orts­imkervereine aufgeteilt, darunter auch die „Ortsgruppe Mellendorf“. Erster Vorsitzender wurde Heinrich Uelschen aus Abbensen, der dieses Amt jedoch schon bald an Gustav Alpers aus Berkhof übergab. 1948 zählte der Verein etwa 15 bis 20 Mitglieder. Aus dieser Zeit sind leider keinerlei Aufzeichnungen über das Vereinsleben erhalten. Dieses begann erst wieder im Jahr 1952; Heinrich Henstorf aus Mellendorf übernahm die Vereinsführung. Im Zuge der Gebietsreform wurde die „Ortsgruppe Mellendorf“ 1974 in „Imkerverein Wedemark“ umbenannt und ab 1978 bekleidete Cord Knibbe aus Bissendorf das Amt des 1. Vorsitzenden für 14 Jahre. In dieser Zeit konnte er sehr viele neue Mitglieder gewinnen (Stand 1990: 50 Mitglieder). 1992 folgte Meinhard Krause aus Scherenbostel als Vereinsvorsitzender nach, der das Amt 2001 an Reinhold Hergemöller übergab, der die sehr guten Ansätze seiner Vorgänger weiterführte und ausbaute. Seit 2014 führt Christoph Schmieta den Imkerverein Wedemark als 1. Vorsitzender. Schwerpunkte der Vereinstätigkeit sind die Nachwuchsarbeit (in den letzten Jahren konnten sehr viele Jungimker als Mitglieder gewonnen werden), Maßnahmen zur Erhaltung der Bienengesundheit die durch die eingeschleppte Varroa-Milbe und die Amerikanische Faulbrut bedroht wird sowie die Zusammenarbeit zwischen Imkern und Landwirten. Unter dem Motto „Blühende Wedemark“ haben Landvolk und der Imkerverein Wedemark 2014 begonnen, zum Wohl der Bienen Blühstreifen anzulegen, mit denen die Imker ihre Bienen gut durch das ganze Jahr bringen können. Diese erfolgreiche Kooperation wird auch in Zukunft fortgesetzt. Zurzeit zählt der Verein 91 Mitglieder mit 730 Bienenvölkern. Zur Feier des 80-jährigen Bestehens war der Imkerverein Wedemark am 30. Juni und 1. Juli auf der Wirtschaftsmesse Wedemark mit einem Stand vertreten. Dort gab es eine interessante Ausstellung mit Schautafeln, Imkereigeräten (Strecke „Von der Blüte bis ins Glas“) und eine Honigverkostung. Interessierte konnten an diesen beiden Tagen die Gelegenheit nutzen, sich über die Arbeit der Imker sowie die Mitgliedschaft im Verein zu informieren. Die Mitglieder vom Imkerverein treffen sich in lockerer Runde jeden dritten Donnerstag im Monat ab 19 Uhr im Restaurant „Pinocchio“ in Bennemühlen. Gäste sind stets willkommen.

mehr zeigen

dazu passende Artikel