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Radfahrer stellen eine größer werdende Gruppe im Verkehr

Wedemark (jo). Sich auf nur zwei statt vier Rädern fortzubewegen wird immer beliebter. Radfahrer – mit und ohne zusätzliche Unterstützung durch einen E-Motor – kreuzen deshalb auch in der Wedemark immer häufiger die Wege der Autofahrer, der Fußgänger und anderen Verkehrsteilnehmer. Nicht immer werden zum Vorwärtskommen die Radwege genutzt, nicht immer steht eben ein solcher für die Radfahrer zur Verfügung. Um hier zumindest in Teilbereichen der Gemeinde Abhilfe zu schaffen, gehört ein Radwegenetz zum aktuell zu entwickelnden Verkehrskonzept dazu. In der vergangenen Woche zeigte der gut gefüllte Saal im Bürgerhaus in Bissendorf klar, dass das Interesse an Verbesserungen für Radfahrer aller Art und auch aller Altersstufen auf großes Interesse stößt. Auf Einladung der Gemeinde Wedemark war Dipl.-Ing. Heinz Mazur, Landschaftsarchitekt und Geschäftsführer der Gesellschaft PGT aus Hannover, zusammen mit der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Henrike Wedekind und Praktikantin Alexandra Buck gekommen, um einerseits die Ergebnisse der Bestandsaufnahme des Radwegenetzes in der Wedemark vorzustellen und andererseits mit den Nutzern ins Gespräch zu kommen. Moderiert wurde der Infoabend von Teamleiter Kay Petersen von der Gemeinde Wedemark. Neben interessierten Bürgern konnte er als Vertreter der Polizei Mellendorf Peter Trinks begrüßen, dazu Mitglieder der Verkehrswacht Wedemark und auch des ADFC. Sie alle verfolgten aufmerksam die ersten Ergebnisse des Planungsbüros: „Die Radfahrer bilden einen großen Teil der Verkehrsteilnehmer, eine große Gruppe stellen die Schüler, aber auch bei den Senioren wird das Radfahren immer beliebter”. Die Wedemark sei durchaus als Rad-Affin zu bezeichnen, nur wenige Zielorte lägen weiter als fünf Kilometer auseinander, zum Teil gibt es bestehende Radwegverbindungen: „Das gilt zumindest für den Verkehr zwischen den Ortsteilen, innerörtlich sieht es anders aus”, sagte er. Und: Das wird sich zum Beispiel in Mellendorf oder anderen Dörfern auch nicht ändern lassen, denn dort seien die Straßen zum Teil so schmal, dass es nicht möglich sei, hier entsprechend nachzubessern: „Gesonderte Radwege oder Radfahrstreifen möglichst in beide Fahrtrichtungen sind hier ganz einfach unrealistisch”. Interessant zu wissen: Laut Prognosen werde künftig der Auto- und Kraftfahrzeugverkehr nicht mehr in dem Maß zunehmen, wie es in den vergangenen Jahren statistisch ausgewiesen wurde: „Seit 2005 ist kein konkreter Anstieg mehr erkennbar”, listete Mazur auf: „bis 2040 wird die Fahrleistung rückläufig werden, es wird immer mehr E-Autos, Pedelecs und andere Fortbewegungsmittel geben”. Dem müsse Rechnung getragen werden und diese Faktoren sollten in der Planung für das künftige Radwegenetz Berücksichtigung finden. Dabei spiele auch die gegenseitige Rücksichtnahme im Alltagsverkehr auf den Straßen eine Rolle: „In den Köpfen muss ankommen, dass Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer sind.” Im Publikum der Veranstaltung gab es zu den unterschiedlichen Blöcken des Vortrages immer wieder Nachfragen, Ergänzungen oder auch Anregungen. Denn was in der Theorie funktioniert, sieht im Alltag nicht immer deckungsgleich aus. So bemängelte zum Beispiel ein Radfahrer, dass Autofahrer immer wieder so dicht an ihn heranfahren, dass er Sorge um seine Gesundheit haben müsse. Andere kritisierten die Qualität der Wege oder Straßen, die durch unebene Beläge oftmals ein Unfallrisiko darstellten. Und so wurden Kritik und Anregungen gesammelt und die wichtigsten Punkte an einer Pinwand festgehalten. Mazur signalisierte, dass die Beiträge aus dem Publikum durchaus eine Umsetzung bei den weiteren Planungen für das angedachte Radwegenetz in der Wedemark haben werden.

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