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Projekt „Lernort Bauernhof” – Kinder entdecken Landwirtschaft

Plumhof (jo). Wie Kühe leben, was sie für ihr Wohlbefinden brauchen und was sie fressen, das erlebte für drei Tage lang die Grundschulklasse von Sandra Pfaffe aus Wunstorf. Und das ganz hautnah mit Kontakt zu den Tieren und vor allem auch zu allen Menschen, die auf dem Bauernhof Backhaus zu Hause sind, dort leben und dort seit Generationen ihren Lebensunterhalt als Landwirte verdienen. „Seit 1684 ist unser Hof in der Familie”, erzählte Louisa Backhaus: „Wenn ich in Kürze übernehmen werde, dann ist das in der langen Geschichte zum ersten Mal, dass eine Frau dann das Sagen hat”. Sie ist zusammen mit ihren Eltern Hinrich und Sabine für die drei Tage Gastgeberin der Schülerinnen und Schüler gewesen, die als eine der ersten Klassen in der Region Hannover an dem neuen Projekt der Region Hannover und dem Landvolk Hannover mit Unterstützung der Kreislandfrauen und der Forscher-Kids der Region teilgenommen haben. „Lernort Bauernhof – Kinder entdecken Landwirtschaft” steht über dem Projekt, für das die Idee im Rahmen der Steinhuder Meer Konferenz entstanden ist, wie die Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover, Sonja Papenfuß, bei der offiziellen Vorstellung auf dem Plumhofer Betrieb erklärte. Antworten auf die Fragen woher kommen unsere Lebensmittel? Kann eine Kuh immer Milch geben? Wie wird aus Weizen und Gerste Brot? Was fressen Schweine? Und wie entsteht Butter? Und viele andere Fragen rund um Landwirtschaft und Ernährung sollen die Kinder auf dem „Lernort Bauernhof“ finden können. „Auf einem Bauernhof können Schüler und Schülerinnen mit allen Sinnen lernen: Es kann gerochen, gehört, gefühlt und ausprobiert werden“, erläuterte Sonja Papenfuß. Im Rahmen einer dreitägigen Unterrichtseinheit können die Grundschulkinder unter pädagogischer Begleitung praktische Erfahrungen rund um die Landwirtschaft sammeln: unter anderem beim gemeinsamen Kochen mit Landfrauen oder bei einer „Bauernhof-Olympiade“. Und so erlebten es auch die Wunstorfer Grundschüler, die für die drei Tage ihr Quartier im Jugend-, Gäste- und Seminarhaus in Gailhof bezogen hatten. „Für die Kinder ist es eine riesige Erlebnisfülle, denn für die meisten ist es in der Grundschulzeit auch das erste Mal, dass sie von zu Hause alleine weg sind”, sagte ihre Klassenlehrerin. Und dass sie dann auch noch mit Produkten vom Bauernhof mit den Landfrauen gemeinsam kochen durften, war ein weiteres Erlebnis, mit dem das Ziel, ganz praktisch zu lernen, woher Nahrungsmittel kommen und wie man Speisen daraus zubereitet, erreicht wurde. Mit dem neuen Projekt können im Programm Bausteine wie „auf Tuchfühlung mit Pferden“, „das Erlebnis vom Kalb zur Kuh“, „Mutterkühe, Schweine und Schafe“ oder „das Erlebnis vom Huhn zum Ei“ angeboten werden. Der Bauernhofbesuch soll für die Schülerinnen und Schüler auch im Nachgang weiter wirken; dazu sind ergänzende Angebote wie das durch Landfrauen angeleitete gemeinsame Kochen vorgesehen. Volker Hahn, Vorsitzender vom Landvolk Hannover: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Region Hannover und den LandFrauen ein Bildungskonzept entwickelt haben, das Kindern das direkte Erleben mit Landwirtschaft, Natur und Ernährung ermöglicht. Das rege Interesse von Seiten der Grundschulen motiviert uns, dieses Angebot zukünftig auszubauen.“ Kinder in der Region Hannover sollen nach Möglichkeit drei Mal in ihrer Bildungslaufbahn (Kindergarten, Grundschule, 5. Klasse) unmittelbaren Kontakt mit der Landwirtschaft haben. In diesem Jahr werden noch vier weitere Bauernhöfe zu außerschulischen Lernorten, insgesamt sind zwölf dreitägige Einheiten geplant. In der Wedemark ist das Projekt auf dem Hof Backhaus bereits das zweite gewesen, zuvor war eine Schulklasse schon zu Gast in Brelingen hier lag der Schwerpunkt beim Thema „vom Huhn zum Ei”.

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