Polizeimeldungen

Polizei Mellendorf: Zunahme der Straftaten

Wedemark (jo). Auch wenn die Gesamtzahl der im Jahr 2017 im Zuständigkeitsbereich der Mellendorfer Polizei um 7,78 Prozent zugenommen hat, ist für Polizeichef Klaus Waschkewitz die Wedemark immer noch „eine Gemeinde, in der man sich sicher fühlen kann“. Nicht zuletzt die Vergleichszahlen aus der Region sowie der Polizeidirektion Hannover sprechen dafür. Gerechnet auf die Häufigkeitszahl von 100.000 schneidet die Wedemark mit 4.515 Fällen gut ab. Für die Region weist die Umrechnungsformel den Wert von 6.621 aus, für die Polizeidirektion Hannover sind es 9.984 Fälle. Insgesamt registriert die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr 1.330 Straftaten, in realen Zahlen bedeutet dies eine Zunahme von 96 Straftaten. Davon fielen 1.026 in die Bearbeitungszuständigkeit des Polizeikommissariats Mellendorf. „Das bedeutet, dass diese Fälle von den Beamtinnen und Beamten der Polizei Mellendorf bis zur Endabgabe an die Staatsanwaltschaft bearbeitet wurden“, erläuterte Kai Bebensee, Leiter des Kriminalen Ermittlungsdienstes. Delikte wie zum Beispiel Wohnungseinbrüche, Autodiebstähle, politisch motivierte Graffitti-Schmierereien sowie Fahrzeugaufbrüche werden zentral bearbeitet und abgegeben. Die Aufklärungsquote im Vergleich zum Jahr 2016 ist mit aktuell 53,5 Prozent leicht rückläufig, in 2016 lag der Wert bei 60.09 Prozent. „Dies erklärt sich aus einer ganzen Serie von Straftaten, bei denen hochwertige Navigationsgeräte sowie andere technische Installationen aus Fahrzeugen gestohlen wurden“, sagte Bebensee: „Wir haben hier einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen, im vergangenen Jahr wurden 47 Fälle angezeigt, was einer Zunahme von rund 62 Prozent entspricht.“ In aller Regel werden solche Diebstähle in der Nacht ausgeführt, es seien eindeutig Profis am Werk gewesen, die quasi auf Bestellung Navis oder Airbags fachmännisch innerhalb kürzester Zeit ausgebaut hätten, so Bebensee weiter: „Leider werden dabei so gut wie keine Spuren hinterlassen und es gibt so gut wie keine Zeugen“. Nur geringfügig angestiegen ist dagegen die Zahl der Körperverletzungsdelikte. 127 Fällen aus 2016 stehen 131 für 2017 gegenüber, die Aufklärungsquote beträgt hier 97,71 Prozent. Für den Bereich der Eigentumskriminalität stehen 549 Taten aus 2016 insgesamt 567 Taten für 2017 gegenüber, einer leichten Steigerung von 3,28 Prozent. Deutlich angestiegen dagegen ist die Zahl der „Diebstähle aus Warenhäusern“: „Von den 59 bekanntgewordenen Fällen konnten lediglich 38 aufgeklärt werden, das entspricht 64,41 Prozent. In 2016 lag hier die Aufklärungsquote noch bei 85,29 Prozent“. Grund hierfür sei nicht etwa die schlechte Polizeiarbeit, sondern das geänderte Anzeigeverhalten der Geschädigten. In den vergangenen Jahren seien derartige Delikte weitestgehend nur dann angezeigt worden, wenn die Täter auf frischer Tat angetroffen wurden. Mittlerweile werde auch dann Anzeige erstattet, wenn Fehlbstände oder das Auffinden von leeren Verpackungen auffallen. Erfreulich dagegen sie die rückläufige Zahl bei den Wohnungseinbrüchen. Von 114 in 2016 ist die Zahl für 2017 auf 93 Delikte zurückgegangen (-18,42 Prozent). Davon waren etwa 40 Prozent der Einbrüche Versuchstaten, das heißt, die Täter gelangten nicht in das Objekt. Noch immer sind die S-Bahnhöfe in Mellendorf, Bissendorf und Bennemühlen Brennpunkte, wenn es um Fahrraddiebstähle: „Auch hier gibt es einen Rückgang, anstatt 98 Taten in 2016 wurden im vergangenen jahr 80 Fälle angezeigt“, erklärte Bebensee: „Lediglich 11,25 Prozent konnten aufgeklärt werden“. Nahezu konstant geblieben ist die Zahl der ­Betrugsdelikte mit 199 Fällen (197/2016). Auffällig ist die Zahl der Sachbeschädigungen, 220 Taten wurden 2017 angezeigt (115/2016). Als Grund hierfür führte Bebensee ein Sammelverfahren vom April 2017 an, bei dem ein 16-jähriger Wedemärker und ein 19-jähriger Langenhagener innerhalb von 75 Minuten in verschiedenen Ortsteilen der Wedemark insgesamt 47 Heckscheiben an Pkws eingeschlagen hatten. Gesunken ist die bekanntgewordene Zahl der Rauschgiftdelikte, die von 45 Taten auf 31 zurückgegangen ist. Die ­Aufklärungsquote ist dabei von 100 Prozent auf 85,71 Prozent gesunken. „Grund dafür sind mehrere Fälle, in denen Betäubungsmittel in der Öffentlichkeit gefunden wurden, wie zum Beispiel Cannabis-Pflanzen. Sie konnten jedoch keinem ­Tatverdächtigen zugeordnet werden“.

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