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Nicht alle Vorstandsposten im Kreisschützenverband sind besetzt

Das Attentat von Hanau bewegte auch die Teilnehmer der Delegiertenversammlung

Wedemark (jo). Der Einmarsch der Fahnen der zum Kreisschützenverband Wedemark Langenhagen gehörenden 26 Vereinen war auch diesmal wieder der traditionelle Auftakt der Generalversammlung im Gasthaus Bludau in Wennebostel. 24 Vereine hatten dazu ihre Delegierten entsandt, um turnusgemäß in diesem Jahr ihren Vorstand neu zu wählen. Kreisoberschützenmeisterin Birgit Gräfenkämper wurde dabei in ihrem Amt bestätigt, genau wie Kreisschützenmeisterin Christiana Böttcher. Ebenfalls wieder gewählt wurde der stellvertretende Kreisschatzmeister Jens Brokmann sowie der 1. stellvertretende Kreisschießsportleiter Hermann Heidekorn IV und der 1. stellvertretende Kreisjungendleiter Heiko Ziem. Weiterhin nicht besetzt blieben die Ämter des Kreisschießsportleiters, des Kreisschriftführers sowie der 1. und 2. Kreisdamenleiterin. Für Birgit Gräfenkämper eine Situation, die möglichst bald geändert weren soll: „Wir planen für den Sommer eine Veranstaltung, zu der wir die Vereinsvorsitzenden einladen werden”, kündigte sie an: „so kann es auf Dauer nicht weiter gehen, der Vorstand versucht die Aufgaben mit wahrzunehmen, aber das erforder einen deutlich höheren Einsatz und eine große Belastung”. Aller Arbeiten würden ehrenamtlich geleistet und erforderten oftmals mehr als möglich sei: „Ich wünsche mir darüber hinaus einen faireren und umsichtigeren Umgang mit den Vorstandsmitgliedern, das war in letzter Zeit nicht immer so”. Bevor die Wahlen durchgeführt wurden, konnte sie zahlreiche Ehrengäste unter den Versammlungsteilnehmern begrüßen. Mit dabei auch Landtagsabgeordnete Editha Westmann (CDU), sowie der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Langenhagen, Willi Minne. Auch der Vizepräsident des Niedersächsischen Sportschützenverbandes, Wilfried Ritzke, war nach Wennebostel gekommen, genau wie Joachim Brandt in seiner Doppelfunktion als Leiter des Fachbereichs Schießsport und Ehrenvorsitzender des Regionssportbundes. Dazu gesellten sich Vorsitzende der benachbarten Kreisschützenverbände und die Ehrenmitglieder des Kreisschützenverbandes. Editha Westmann betonte in ihrem Grußwort, dass sie immer wieder gerne zu Gast bei den Schützen sei: „Es ist schön zu sehen, wie hier auch die Tradition gepflegt wird”. Man könne die Geschichte der Schützen immerhin 500 Jahre zurückverfolgen. Heute stelle sich die Frage, wie die Entwicklung weiter gehe: „Tradition, Gemeinschaft und Ehrenamt sich drei wichtige Säulen für unsere Gesellschaft”. Es sei umso wichtiger, auch junge Menschen für solche Aufgaben zu gewinnen. Das sah auch Willi Minne so, dass es ohne das Engagement ehrenamtlicher Mitglieder kein lebendige Vereinsleben gebe. Er ließ es nicht aus, auf die jüngsten Geschehnisse in Hanau hinzuweisen: „Der Täter war Mitglied in einem Schützenverein. Dazu hat der Deutsche Schützenbund eine klare Stellungnahme abgegeben, in der er sich klar gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Terrorismus positionierte. Auch Wilfried Ritzke griff das sensible Thema auf: „Wir haben in Deutschland das weltweit strengste Waffenrecht, die aktuelle Neufassung hat für die Jäger und Schützen weitere Einschränkungen gebracht, zu denen wir aber stehen. Wir verneigen uns vor den Opfern und bedauern das Ereignis zutiefst”, sagte er. Ritzke wird sich bei der nächsten Landesverbandsversammlung um die Präsidentschaft des NSSV bewerben: „Nach 28 Jahren im Amt wird Axel Rott nicht erneut dafür kandidieren”, ließ er wissen. Und Joachim Brandt griff das Attentat von Hanau auf: „Wir können nicht Gedankenlesen, aber wir müssen in unseren Vereinen genau hinsehen, wer vor uns steht”, mahnte er. Die Delegiertenversammlung ist in jedem Jahr auch der Rahmen für zahlreiche Ehrungen. Unter anderem wurden die Grünen Bänder vergeben und verdiente Vereinsmitglieder ausgezeichnet. Die Bronzene Ehrennadel des KSV erhielten Daniel Grabski (SG Bissendorf), Laura Mesenbrink und Silvia Mesenbrink vom SV Germania Heitlingen, Marco Panning vom SV Kaltenweide, Daniel Zadow und Andreas Richter vom SV Meitze, Rolf Steinmeyer vom SV Mellendorf, Andreas Stieber vom SV Negenborn, Uwe Könicke vom SV Scherenbostel und Birte auf dem Berge vom SV Schulenburg. Die NSSV Verdienstnadel in Bronze wurde an Dieter Frede (SV Altenhorst), Jens Thun (SG Bissendorf), Rita Klewitz (SV Elze), Ralf Wagner, Thomas Göbel (beide SV Engelbostel), Siglinde Göing (SV Gailhof), Sabine Letmathe (SV Kaltenweide) und Birgit Tabbert-Henjes (SV Langenforth) verliehen. Mit der Silbernen Ehrennadel des KSV wurden Eckhardt Ferkau und Helmut Rust (beide SV Brink), Helmut Tietz (SV Langenforth, Gisela Zirnsack (SV Mellendorf), Susanne Daun (SV Vinnhorst) und Dietmar Paetz (Nordhann. Schießsport-Gemeinschaft), Karl Heinz Bulitz (SV Elze), Ilona Meine (SV Helledorf) und Christian Giesecke (SV Scherenbostel) ausgezeichnet. Die KSV Verdienstnadel in Gold erhielten Hannelore Winkel und Dirk Meyer (beide SV Negenborn) und Sabine Jacob-Kreth vom Schützenverein Elze. Die NSSV Verdienstnadel in Gold wurde an Guido Dreßen überreicht. Diese Ehrung wurde bisher nur vier Mitgliedern des Kreisschützenverbandes Wedemark-Langenhagen zuteil.

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