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Grüne wollen mehr für die Artenvielfalt tun

Wedemark (r/j). Wege zur Erhaltung der Artenvielfalt standen kürzlich im Mittelpunkt einer öffentlichen Fraktionssitzung der Grünen Ratsfraktion. Auf deren Einladung stellte der Verfasser eines Konzeptes für einen Biotopverbund auf dem Gebiet der Gemeinde Wedemark, Dietrich Kraetzschmer von dem Büro Planungsgruppe Umwelt, seine Arbeit vor. Das Konzept geht zunächst von den Zielen zur Vernetzung von Lebensräumen auf der Ebene der Landes- und Regionalplanung aus. Diese stellen Vorgaben für die Planung im Gemeindegebiet dar. Hier identifiziert sein Konzept schließlich Suchräume, in denen es sinnvoll ist, Vernetzungsstrukturen für Tierarten des Offenlandes und für wassergebundene Arten zu schaffen. Erste Schritte sind bereits in diesem Jahr durch die Anlage von Blühstreifen und Lerchenfenstern geleistet worden. Wichtig sind jedoch Flächen, die dauerhaft gefährdeten Arten Lebens- und Ausbreitungsräume geben. Dabei ist klar, dass die Landwirte eine angemessene Entschädigung brauchen, wenn sie auf ihren Wirtschaftsflächen solche Maßnahmen durchführen. Ulrich Schmersow, der umweltpolitische Sprecher der Grünen Regionsfraktion, und selbst im Naturschutz der Landeshauptstadt Hannover tätig, erläuterte verschiedene Möglichkeiten der Förderung derartiger Maßnahmen durch die Region Hannover. Eine besondere Rolle spielt dabei die ‚Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität in der Region Hannover’. „Diese Richtlinie ist seit den Zeiten der früheren rot-grünen Koalition im Haushalt der Region mit jeweils 200.000 Euro pro Jahr unterlegt. Häufig werden diese Mittel nicht vollständig abgerufen. Dabei könnten sie von vielen Akteuren, zum Beispiel auch Unterhaltungs- oder Realverbänden, für Projekte des Naturschutzes beantragt werden“, warb Ulrich Schmersow für die Inanspruchnahme. Seit einem Jahr stellt die Region zusätzlich 150.000 Euro für Maßnahmen bereit, die Landwirte im Rahmen des Vertragsnaturschutzes über die Stiftung Kulturlandpflege durchführen können. Ulrich Schmersow begrüßte aus seiner Erfahrung heraus das für die Wedemark vorgestellte Konzept. Es schaffe eine gute Grundlage für viele Einzelmaßnahmen. Diese können so in eine räumlich übergreifende Planung eingebettet werden und werden so in ihrer jeweiligen Wirkung verstärkt. In der Diskussion wurde deutlich, dass die Realisierung von wirksamen Vernetzungsstrukturen eine Aufgabe mit weitreichender Perspektive ist, die sich über Jahre hinziehen kann. Wie Beispiele in Gemeinden im Süden der Region gezeigt haben, können dabei auch die Interessen von Naturschutz und Landwirtschaft erfolgreich zu einem Ausgleich gebracht werden.

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