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Junge Naturschützer heulten um die Wette

„Keine Angst vor’m bösen Wolf“! Die NAJU Mitglieder gehören jedenfalls nicht zu den Angsthasen, sie wählten  das Thema Wolf als einen Schwerpunkt für das nächste Jahr.  Foto: S. Littkemann
„Keine Angst vor’m bösen Wolf“! Die NAJU Mitglieder gehören jedenfalls nicht zu den Angsthasen, sie wählten das Thema Wolf als einen Schwerpunkt für das nächste Jahr.
Foto: S. Littkemann

Resse (lit). „Rotkäppchen lügt!“, rief NAJU-Aktivist Christoph Röttgers alias „Der Wolf“ in die Runde und daran hatte hier wohl niemand einen Zweifel. Rund 80 junge Naturschützer aus elf verschiedenen NAJU-Gruppen waren am vergangenen Samstag in das Moorinformationszentrum, kurz MoorIZ, in Resse zur jährlichen Vollversammlung der NAJU Niedersachsen zusammen gekommen, um gemeinsam mit dem Jugendvorstand das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und über die Arbeitsschwerpunkte für das nächste Jahr abzustimmen. Die Naturschutzjugend NAJU sei ein richtiger Verein und als eigenständige Jugendorganisation des NABU in ganz Deutschland aktiv, erklärte Anika Bahlo dem aufmerksam lauschenden Publikum und verglich das Vereinsleben mit einem Wolfsrudel: Da gebe es ein gemeinsames Anliegen – nämlich das Interesse für Tiere und Pflanzen – es gebe bestimmte Regeln und Leitwölfe in Gestalt eines gewählten Vorstandes. Was den NAJU besonders mache: „Auch die jüngeren Kinder unter 14 Jahren können bei uns schon mit bestimmen und mit entscheiden!“ Der NAJU Landesverband ist mit knapp 9200 Mitgliedern und 75 Kinder- und Jugendgruppen in ganz Niedersachsen einer der größten Verbände im Jugendumweltbereich. Heide Winterfeldt, NAJU-Gruppenleiterin aus Gailhof, stellte als diesjährige Gastgeberin die NAJU-Gruppe Wedemark vor, die seit 2006 mit einem breiten Spektrum von Aktivitäten und Projekten wie „Keine Bange vor der Schlange“ oder „Die große Nussjagd“ Kinder und Jugendliche für die Natur begeistern will. „In diesem Frühjahr haben wir zum Beispiel gemeinsam mit dem Hellendorfer Landwirt Martin Schönhoff Kartoffeln gepflanzt und werden sie auch selber ernten und verarbeiten“, berichtete Winterfeldt. Denn ein Themenschwerpunkt sei auf Wunsch der Kinder gesundes Essen und Landwirtschaft. Die NAJU-Teamleiterin betonte zudem die Bedeutung von Schulkooperationen und Ferienpass-Aktionen, die sie gemeinsam mit ihrer Mitstreiterin Eva Krohm in der Wedemark durchführt. Das Rahmenprogramm war an diesem Tag ganz dem Wolf gewidmet. ­NABU-Wolfsbotschafter Peter Griemberg warb für den Neuankömmling in Niedersachsen, die Teilnehmer konnten Wolfsarmbänder basteln und nicht ganz wahren Geschichten über Isegrimm lauschen. Einen Wolfsheul-Wettbewerb zwischen den NAJU Gruppen entschied die NAJU Gruppe Sarstedt für sich – die siebenjährige Leonie nahm strahlend das gewonnene Maskottchen, einen Plüschwolf, in Empfang. Beim Naturschutznachwuchs in Niedersachsen hat der Wolf jedenfalls nichts zu befürchten: Mit großer Mehrheit machten die Mitglieder das scheue Tier zu einem NAJU-Themenschwerpunkt für das nächste Jahr. Die ­meisten wünschten sich, dass der Wolf wieder kommt, etwa der 15-jährige Gerit Neuenschwander und sein acht­jähriger Bruder Jakob aus Bissendorf-Wietze. Um den Wolf in Niedersachsen willkommen zu heißen und für ein friedliches Miteinander zwischen Wolf und Mensch zu demonstrieren, stimmten zum Abschluss alle Teilnehmenden in ein lautes Wolfsgeheul ein, bevor sich das große NAJU-Wolfsrudel wieder in alle Winde verstreute.

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