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Meitzer Reiter eröffneten die Jagdsaison

Meitze (sg). Bereits seit den 30er Jahren ist in Deutschland die Jagd mit einer Meute auf lebendes Wild verboten, und somit natürlich auch auf den Fuchs. Die Tradition des Jagdreitens hinter den Hunden wird seitdem als Schleppjagd aufrechterhalten. Ein Schleppenleger zu Pferd legt dabei mithilfe eines Tropfkanisters eine künstliche Fährte durch das Gelände. Die Meute, kontrolliert durch den Master und die Pikeure, folgt dieser Fährte und führt die Teilnehmer über die Strecke. Tradition und modernes Freizeitvergnügen, Jung und Alt, Riesenspaß und feste Regeln. Das sind Gegensätze, die in diesem Sport heutzutage offenbar mühelos vereint werden. „Es geht hier um Gemeinschaft, nicht um Konkurrenzdenken und nicht um Sieg oder Niederlage, besser oder schlechter“, erklärte Helmut Bäßmann das große Gemeinschaftsgefühl, das bei den Reitjagden herrscht. So freute sich der Master der Niedersachsenmeute, Camill Freiherr von Dungern, in seiner Begrüßungsrede auf dem Hof Bäßmann am Sonntag besonders darüber, dass inzwischen drei Generationen seiner Familie in seiner Equipage (die Begleitung der Hundemeute) aktiv sind, während der Jagdherr Malte Voigts ganz ohne Pferd, dafür aber mit Baby in einer Trage zur Jagd erschien. Einen Jagdherrn zu Fuß hat es in den fast 50 Jahren, in denen die Meitzer Schleppjagd bisher vom Hof Bäßmann aus veranstaltet wurde, noch nicht gegeben. Mit Pferd zur Jagd erschienen sind hingegen 71 Reiter/innen zwischen 10 und 78 Jahren, die sich in drei Teilnehmerfelder aufteilten. Gut konditioniert mussten alle Pferde und Reiter sein, um die etwa 14 km Jagdstrecke hinter sich zu bringen. Doch nur die Reiter im Jagdherrenfeld mussten die 30 Hindernisse überwinden. Wer das nicht wollte, konnte sich für eine Teilnahme im nicht springenden Feld oder im sogenannten Genießerfeld entscheiden. Die zahlreichen Zuschauer wurden mit Treckergespannen zu ausgewählten Plätzen gefahren, wie zum Beispiel zum Durchritt der Wietze, der für etliche Teilnehmer eine echte Herausforderung darstellte. Die letzte Station bot den Zuschauern bei herrlichem Herbstwetter eine landschaftlich beeindruckende Kulisse mit mehreren gut einsehbaren Hindernissen. Auch die Signale der Jagdhornbläser „Rally Trompes de la Bruyère“ wirkten vor diesem Hintergrund besonders stimmungsvoll. Für die jüngsten Teilnehmer gab es am Ende noch ein besonderes Highlight, auf dem Rückweg zum Halali-Platz durften sie direkt mit den neunzehn Foxhounds der Niedersachsen Meute reiten. Nach dem Halali, dem Verteilen des Eichenbruchs, der traditionsgemäßen Belohnung der Hunde durch das Curée und dem Versorgen der Pferde zeigten sich Veranstalter und Teilnehmer absolut zufrieden mit der Veranstaltung und widmeten sich der abschließenden Jagdvesper.

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