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Mehr sozialer Wohnungsbau in der Region

Wedemark (r/j). Die Wedemärker Ratsfraktion der Grünen hatte jetzt zu einer öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen. Stadtplanerin Brigitte Niesse, mehr als 20 Jahre lang Abgeordnete der Grünen in der Regionsversammlung, war gekommen, um über das Thema „Soziales Bauen und Wohnen“, gleichermaßen mit Blick auf die Region Hannover wie auf die Wedemark, zu informieren. Vorstrukturiert wird die künftige Baulandausweisung durch das Regionale Raumordnungsprogramm. Wo können wir also sozialen Wohnungsbau verwirklichen? Passt mehrgeschossige Bebauung am Ortsrand zum Landschafts- und Dorfbild? Grund und Boden sind nicht vermehrbar, Flächen knapp und teuer, von daher ist verdichtetes Bauen angesagt. Wie viel Grün bleibt da im Dorf? Diese Fragen bewegen die Kommunalpolitiker. Brigitte Niesse legte dar, dass wir derzeit einen hohen Wohnungsbedarf in der Region Hannover haben. Die Bevölkerung wächst: Bis 2025 wird ein Plus von 38.000 EinwohnerInnen erwartet, was ein Mehr von 18.300 Haushalten bedeutet. Besonders der Anteil der Einpersonenhaushalte ist bisher überproportional angewachsen und wird weiter zunehmen. Schon heute fehlen gut 17.000 Wohnungen. Ein atmender Wohnungsmarkt verlangt aber, dass darüber hinaus mehr Wohnungen auf dem Markt sein müssen. Nur so wird Wohnungswechsel überhaupt möglich. Also müssten regionsweit sogar 28.000 Wohnungen erstellt werden. Aus Sicht der Planer der Regionsverwaltung sollten zukünftig in der Wedemark 40 Prozent Einfamilienhäuser und 60 Prozent Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Derzeit besteht der Gebäudebestand der Gemeinde Wedemark zu 77 Prozent aus Einfamilienhäusern. Die Hälfte der Bevölkerung ist hier über 60 Jahre alt, allein das bedeutet einen vermehrten Bedarf an kleineren Wohnungen. Die hohe Steigerung des Mietniveaus um 16 Prozent gegenüber 2011 in der Gemeinde zeugt von der großen Nachfrage an Mietwohnungen. Wichtig ist eine soziale Durchmischung in den neuen Wohngebieten. Die ist auch bei gefördertem Wohnungsbau gegeben, denn 73 Prozent der Haushalte sind B-Scheinberechtigt. Zusätzliche Wohnungen in einer Gemeinde bedeuten auch, dass mehr Infrastruktur erforderlich wird, zum Beispiel mehr Plätze in Schule und Kinderbetreuung. Hierfür sind im Entwurf des neuen Haushaltes der Region finanzielle Förderungen der Mitgliedsgemeinden entsprechend der realisierten Wohnungen vorgesehen. In der Diskussion wurden auch Möglichkeiten außerhalb des Gewohnten aufgezeigt. Baugemeinschaften können zusammen ein Haus bauen und dann zum Beispiel gemeinschaftlich genutzte Räume für alle haben. Auch diese werden gefördert. Auch Genossenschaften, wie sie Brigitte Niesse zusammen mit anderen in der Nordstadt erfolgreich gegründet hat, sind eine Möglichkeit. Andere Kommunen betreiben „Jung kauft Alt“ und beraten und begleiten damit den Generationswechsel in den alten Baugebieten. Ansprechpartner für alle diese Maßnahmen ist auch die Region Hannover. In der Gemeinde Wedemark ist besonders die Bau- und Entwicklungsgesellschaft der Gemeinde Wedemark gefordert. Auch der Seniorenbeirat und der Behindertenbeirat bringen sich aktiv in die Diskussion ein. Das gemeinsame Ziel ist, eine lebenswerte Gemeinde zu gestalten.

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