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LandFrauen feierten ihr 70-jähriges Bestehen in großer Runde

Der Auftritt von Schwester Teresa Zukic war der Höhepunkt des Abends

Wedemark (jo). Dicht besetzt waren die festlich geschmückten Tische im Saal des Gasthauses Goltermann in Elze, als am vergangenen Freitagabend die Vorsitzende des LandFrauenvereins Wedemark, Margrid Heuer, die Gäste zur 70. Geburtstagsfeier des Vereins begrüßen konnte. Neben den Mitgliedern gehörten auch die beiden ehemaligen Vorsitzenden Annemarie Döpke und Hannelore Hemme dazu, genau wie die Kreisvorsitzende Margrit Tubbe-Steuerwald, Volker Lindwedel vom Landvolk und Andreas Schröder vom Landwirtschaftlichen Verein. Bürgermeister Helge Zychlinski stieß später dazu und die Referentin des Abends, Schwester Teresa Zukic, war anders als angekündigt, doch gekommen. Eigentlich war bereits eine Ersatzreferentin eingeladen, kurzfristig konnte Schwester Teresa dann doch zusagen. Und so durften sich die Teilnehmerinnen auf einen besonderen Abend freuen. Margrid Heuer freute sich nicht nur über die Beteiligung der Nachbarvereine der LandFauen aus dem Altkreis Burgdorf und Burgwedel, sondern auch darüber, dass aus den eigenen Reihen so viele das Ereignis nicht verpassen wollten: „Wir LandFrauen wagen immer wieder neue Schritte. Wenn wir auf Probleme stoßen, dann machen wir uns daran, Lösungen zu finden”. Sie erinnerte an die Gründung des Ortsvereins am 27. Februar 1950, damals seien es durchgehend Bäuerinnen gewesen, die sich anschlossen. Heute hat der Verein in der Wedemark und Fuhrberg rund 400 Mitglieder die in 22 Ortsteilen leben. Gewandelt hat sich das Angebot der Themen. Vor 70 Jahren ging es meist um die Führung eines landwirtschaftlich geprägten Haushaltes, um Kochrezepte und Erziehungstipps. Heute sind die LandFrauen offen für Frauen jeden Alters und aus allen Berufen: „Wir sind das Sprachrohr aller Frauen auf dem Land”, sagte Heuer: „und wir setzen auf das ehrenamtliche Engagement, ohne das eine solche Vereinsarbeit nicht möglich wäre“. Sie appellierte an die Gäste, Werbung für den Verein im Bekannten- und Freundeskreis gleichermaßen zu machen, denn gerne sind auch jüngere Frauen gesehen, die Lust haben, in der Gemeinschaft aktiv zu werden. Das unterstrich auch die Kreisvorsitzende Margrit Tubbe-Steuerwald: „Die LandFrauen pflegen die gelebte Vielfalt, das Miteinander und das Füreinander”. Heute stünden Bildung, Kultur und Wirtschaft im Mittelpunkt der Themenangebote: „LandFrauen waren immer breit aufgestellt, das war damals wie heute einmalig”. Enge Verbindung attestierte auch der Geschäftsführer des Landvolks, Volker Lindwedel: „Die LandFrauen sind immer ein verlässlicher Partner, zum Beispiel wenn es um die Ausrichtung des Regionserntefestes geht”. Er warf einen Blick auf die derzeitige Situation der Landwirte, die sich aktiv gegen die Düngeverordung und das Agrapaket der Bundesregierung wehren wollen: „Wir sind die Produzenten von Lebensmitteln und versorgen heute deutlich mehr Menschen als noch vor 70 Jahren”. Und es könne nicht sein, dass Landwirte um die Wertschätzung in der Bevölkerung kämpfen müssen. Die Ernsthaftigkeit dieses Themas wurde schließlich durch den nächsten Programmpunkt aufgelöst, in dem der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Elze mit flotten Stücken unterhielt. Höhepunkt des Abends war zweifellos der Auftritt von Schwester Teresa Zukic von der Kleinen Kommunität der Geschwister Jesu mit Sitz in Weisendorf in Franken. Sr. Teresa hat durch zahlreiche Fernsehauftritte einen hohen Bekanntheitsgrad und ist in ganz Deutschland immer wieder unterwegs, um Vorträge zu unterschiedlichsten Themen zu halten und auf ihre ganz besondere, humorvolle und vor allem authentische Art Werbung in Sachen christlichen Glaubens zu machen. Geboren wurde sie in Kroationen, aufgewachsen ist sie in Deutschland als Atheistin. Sie war Leistungssportlerin und in einem Sportinternat in Hessen. Hier hatte sie ihre erste Begegnung mit der Bibel und das Lesen der Bergpredigt hat bei ihr eine Initialzündung verursacht. Von einem Tag auf den anderen stellte die damals 17-jährige ihre Lebensplanung auf den Kopf, weil sie „die Liebe Gottes spürte”. Schließlich trat sie in den Orden der Vinzentinerinnen ein bevor sie neun Jahre später die Kommunität gründete. Nah an den Menschen sein wollte sie und in der Kommunität hat sie dazu die Möglichkeiten gefunden. Sie ist mehrfache Buchautorin, hat inzwischen neun Musicals geschrieben und tourt mit Begeisterung für ihr Anliegen, den Menschen Wege des Glaubens auf ihre ganz eigene, bodenständige und immer mit Humor gespickte Art näher zu bringen. Das durften auch die LandFrauen erfahren, die den alles andere als langatmigen Vortrag erlebten, der die Überschrift „Jeder ist normal – bis du ihn kennst” trug und so manche überraschende und ungeahnte Perspektiven im Umgang der Menschen miteinander beinhaltete.

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