Kultur in Corona-Zeiten: Kleines Buch mit starkem Inhalt

Wedemark (jo). „Quadratisch, praktisch, gut“, so ließe sich mit kurzen Worten das kleine Büchlin mit immerhin 34 Seiten Inhalt mit wenigen Worten beschreiben. Die Texte auf den Seiten hingegen haben es in sich: Es geht um Kommentare aus Kunst und Kultur zu Corona-Zeiten und trägt den Provokanten und optimistischen Titel „NEUstart“. Wer sich die Zeit nimmt erfährt, wie es Künstlerinnen und Künstlern, Musikern, Schauspielern und denjenigen mit der Kulturbranche Verbundenen in den letzten Monaten ergangen ist. Ausgefallene Konzerte, Theateraufführungen, abgesagte Engagements haben die Kulturszene ganz besonders betroffen – und betreffen sie noch immer. Wie im vergangenen Jahr erfolgreich hätten in ähnlicher Form auch in der Wedemark wieder die „Theater-Tage“ stattfinden sollen. Aber es ist anders gekommen. Komplett sind sie nicht ausgefallen, und wie Wedemarks Kulturbeauftragte bei der Vorstellung des Büchleins betonte: „Da kommt noch was.“ Unter anderem wird es am 22. Oktober ein Live-Konzert mit Hannah Köpf im Bürgerhaus geben. Gleich zweimal hintereinander wird es stattfinden, um so einem größeren Publikum die Teilnahme zu ermöglichen. Und am 31. Oktober wird das Kernstück der Theater-Tage, die Probebühne, zur Premiere einladen: „Wir haben in den Wochen und Monaten nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern nach alternativen Kulturangeboten gesucht“, erläuterte sie. Unter anderem seien die bereits gebuchten Künstlerinnen und Künstler für die Veranstaltungsreihe aufgefordert worden, anstelle der planmäßigen Aufführungen und Aktionen kleine Filme für eine Online-Präsentation zu erstellen. Handpuppen ersetzten dabei die Darsteller und so sei es möglich gewesen, zumindest in kleinem Rahmen den Akteuren eine Bühne zu bieten und auch gleichzeitig die Chance auf ein Honorar zu bekommen: „Kultur hat bei uns und in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Und weil das so ist, haben wir die Idee entwickelt, ihnen mit dem kleinen Buch eine Plattform zu schaffen, auf der sie anschaulich ihre Erfahrungen, Sorgen aber auch Hoffnungen für die Zukunft wieder finden.“ Die freie Autorin Maria Eilers aus Hannover hat mit insgesamt 13 Kunstschaffenden aus unterschiedlichen Genres Interviews per Telefon geführt und aus diesen so entstandenen Texten Kernaussagen herausgefiltert. Die freie Künstlerin Agata Malek hat dazu die Illustration geliefert und anschließend wurde alles zusammen grafisch umgesetzt. Und auch Wedemarks Erste Gemeinderätin ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden: „Es war toll zu sehen, wie sich nach dem Lockdown die Initiative entwickelt hat, Alternativen zu finden. In dem Buch sind Erfahrungen gebündelt, die die negative aber auch die positive Seite der besonderen Zeit widerspiegeln. Ich bin froh, dass wir damit auch in solchen Zeiten Kultur erleben.“ Das Büchlein ist in einer Auflage von 500 Stück erschienen und wird im Rathaus und im Bürgerhaus zum Mitnehmen ausliegen. Auch an den bekannten Vorverkaufsstellen für die Kulturveranstaltungen wird es zu finden sein.