„Kultur im Dorf“ wieder am Pfingswochenende

Brelingen (sg). Der für Bildung und Kultur zuständige EU-Kommissar Tibor Navracsics muss sich geirrt haben. Seit dem 1. Januar 2018 tragen Leeuwarden (Niederlande) und Valletta (Malta) für ein Jahr den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Zur Ernennung der beiden Städte erklärte Navracsics: „Durch das Projekt ‚Europäische Kulturhauptstadt‘ werden Menschen über die Kultur einander nähergebracht, was langfristige Vorteile für die jeweiligen Städte, ihre Bürger und die Wirtschaft vor Ort mit sich bringt…“ Möglicherweise hat die unabhängige, europäische Expertenjury, welche die Empfehlungen zur Ernennung als Kulturhauptstadt ausspricht, in diesem Jahr ganz einfach übersehen, was in Brelingen am Pfingstwochenende so alles auf dem Programm steht – und den Ort zumindest für zwei Tage zum Kulturzentrum der Wedemark macht. Das Organisationsteam der Brelinger Mitte hat es sich, gemeinsam mit vielen engagierten EinwohnerInnen des Ortes, zur Aufgabe gemacht, das Dorf am 19. und 20. Mai zum Aufblühen zu bringen. Viele handgemachte Blüten zieren den Ort und auch den Brelinger Riesen bereits seit einigen Wochen. Zur vollen Entfaltung kommt die Blütenpracht am Samstag und Sonntag des Pfingstwochenendes. Die Eröffnungsfeier für das kulturelle Treiben in der Brelinger Mitte und an zwölf weiteren Standorten steigt am Samstag um 14 Uhr auf dem Hof Hemme mit dem Chor St. Martini & Männergesangverein & Big Beat Brelingen. Ein Schwerpunkt der diesjährigen KiD sind Ateliers und Ausstellungen. In der Brelinger Mitte werden sechs Künstlerinnen mit direktem Bezug zu Brelingen ihre Malereien, Bilder, Stoffkreationen, Figuren und Skulpturen ausstellen. Im Sägewerk Bohm werden Führungen durch das Sägewerk veranstaltet, außerdem gibt es Holz- und Metallskulpturen, Keramik und ungewöhnliche Fotos zu sehen. „Ein Fest für alle Sinne“ heißt es am Standort 2, dem Atelier von Sabine Glandorf, dort gibt es Wandreliefs zu bestaunen, Literatur zu hören und TaiChi zum Mitmachen. Im Garten Arasin gibt es Betonkreationen zum Bewundern und Benutzen und einen Exkurs in die Welt des handwerklich gebrauten Bieres. Im Atelier Malik wird eine Ausstellung über Menschen geboten und im Zelt auf der Wiese gibt es Musikworkshops für Kinder. Um Bienenzucht, unser Ökosystem und Honig in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen dreht es sich im Immengarten von Cord Hemme. Auf dem Paddock Ibsinger Kirchweg gibt es das Ponyführen bei den Brelinger Ponykindern. Im Kuhstall der Hofstelle Hemme stellt der Fotostammtisch Brelingen Bilder aus, die sich in unterschiedlichster Weise dem Thema „Nah dran“ nähern. Ebenfalls auf der Hofstelle Hemme kann man die Werke des Handarbeitskreises der Kirchengemeinde St. Martini bewundern. Auf der Hofstelle Meinheit sind alte Trecker und Maschinen zu sehen und man erfährt etwas über den Namensgeber der Gustav Kohne Straße. Im Mali Yoga Garten gibt es Yogi Tee und Wellness Kostproben. Die Brelinger Schmiede bietet theoretischen und praktischen Einblick in das Schmiedehandwerk und Ausstellungen von Goldschmiedearbeiten und Raku-Keramik. Der offene Garten von Kortzfleisch zeigt 45 Rosensorten, Stelen und bemalte Knochen. Musikalisch geht es vor allem auf der Hofstelle Hemme, in der Kirche und im Gemeindehaus zu. Alle Gruppen, die in Brelingen Musik machen, werden sich einbringen. Es wird auf Eimern getrommelt oder auf Akkordeon, Klavier, Violoncello, Gitarre, Violine und Euphonium musiziert. Als Höhepunkt gilt der Auftritt der Whiskeydenker am Samstagabend ab 20 Uhr. Das Konzert der vier Musiker aus Berlin kostet als einzige Veranstaltung der KiD Eintritt (15 Euro / ermäßigt 10 Euro im Vorverkauf bei „Schreibwaren v. Hirschheydt“ in Mellendorf, bei „Bücher am Markt“ in Bissendorf, im Freitagsbüro der Brelinger Mitte und an der Abendkasse). Genaue Informationen über die einzelnen Veranstaltungen, einen Lageplan, Standorte und Startzeiten, findet man im Flyer Kultur im Dorf oder auf den Internetseiten www.brelinger-mitte.de oder http://www.kultur-im-dorf.de