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Kita-Streik: „Nicht auf dem Rücken der Kinder“

Eltern und Kinder trafen sich in Bissendorf, um ihrem Ärger über den andauernden Kita-Streik Luft zu machen. Foto: G. Vrobel
Eltern und Kinder trafen sich in Bissendorf, um ihrem Ärger über den andauernden Kita-Streik Luft zu machen. Foto: G. Vrobel

Bissendorf (jo). So langsam geht vielen Eltern die Luft in Sachen Kita-Streik aus – auch wenn sie in der Sache nach wie vor Verständnis für die Erzieherinnen und Erzieher haben. Aber dass die Diskussion um die Lohnforderung auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen wird, das finden immer mehr Eltern nicht in Ordnung. Am vergangenen Samstagvormittag trafen sich Betroffene vor der Henstorf-Kita in Bissendorf, um zumindest ein gemeinsames Sig­nal gegen den derzeitigen Zustand zu setzen. Organisiert hatten diese Protestaktion unter anderem Maren Koch und Ralf Meurer: „Wir haben hier in der Wedemark zwar Notgruppen, aber es wird immer wieder neu entschieden, wer dort einen Platz bekommt“, bemängelten sie. Maren Koch kann derzeit glücklicherweise noch auf die Hilfe ihrer Mutter zurückgreifen, die ihre eigene Arbeitszeit verschieben konnte, um ihre drei Enkelkinder zu betreuen. Melanie Wendt hat inzwischen Freunde und Verwandte mobilisiert oder aber ist selbst zu Hause geblieben: „Ich versuche zum Teil Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. Wie lange das aber auch der Arbeitgeber noch mit macht, weiß ich nicht“. Auch für Kathrin Becker und ihre Familie hat der Streik spürbare Auswirkungen: „Wir haben unsere eigentlichen Urlaubspläne geändert und jetzt zwei Wochen frei gehabt. Die Hoffnung, dass dann der Streik vorbei ist, hat sich nicht erfüllt“. Und so geht es zahlreichen Eltern, die über die Betreuung ihrer Kinder während der Arbeits- oder Dienstzeit noch ganz andere Sorgen haben: „Die Kinder spüren die angespannte Situation. Sie haben keinen festen Tagesrhythmus mehr, müssen sich immer wieder neu umstellen auf andere Kinder, andere Betreuer und andere Zeiten. Und am schlimmsten ist, dass auch immer wieder Tränen bei Eltern und Kindern fließen, wenn ein sicher geglaubter Betreuungsplatz in einer der Notgruppen dann doch nicht zur Verfügung steht“. Und so ist die Forderung der Eltern jetzt eine ganz eindeutige: „Sofortige Beendigung des Streiks. Greifen Sie zum Äußersten: Reden Sie miteinander!  Von Seiten der Gemeinde Wedemark würden sich die Eltern mehr Unterstützung wünschen: „Anfragen nach Infogesprächen sind bisher leider mit terminlichen Schwierigkeiten nicht zustande gekommen“, erklärte Ralf Meurer.

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