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Jetzt kann Tag und Nacht gemessen werden

Wedemark (jo). Seit vergangenen Donnerstag müssen Autofahrer sich darauf einstellen, dass Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Straßen der Gemeinde Wedemark noch engmaschiger als bisher überwacht werden. Ein sogenannter Geschwindkeitsmessanhänger gehört seit kurzem zur Ausstattung der Kommune und ergänzt so die mobilen „Blitzer” die bisher nur bei guten Sichtverhältnis eingesetzt werden konnten. 143.000 Euro hat die neue Anlage gekostet, die technisch auf dem neuesten Stand ist, wie jetzt Fachbereichsleiter Jürgen Auhagen an Ort und Stelle des ersten Einsatzortes erklärte: „Das Gerät ist mit einer 3-D-Lasertechnik ausgestattet und kann Geschwindigkeiten von bis zu 330 Stundenkilometer erfassen”, sagte er. Die Konstruktion der Außenhaut schützt gegen Vandalismus, zusätzlich wird bei möglichen illegalen Manipulationen ein Alarm ausgelöst. Darüber hinaus kann das Geschwindigkeitsmessgerät die Fahrzeugarten unterscheiden, etwa zwischen Pkw und Lkw: „Das ist auf Landstraßen relevant, hier gelten für diese beiden Fahrzeugarten unterschiedliche Geschwindigkeitsbeschränkungen”, erklärte Auhagen. Derzeit steht das Gerät in Mellendorf im Bereich der Landesstraße 190 am Ortsende in Richtung Hellendorf. Es kann aber jederzeit an einer anderen Position wieder auftauchen, denn unter dem Aufbau verbirgt sich ein fahrbarer Anhänger. Für die Verkehrsteilnehmer auf Wedemarks Straßen gilt also künftig erhöhte Aufmerksamkeit – oder einfach die Regel, sich ganz einfach von vorneherein an die jeweils vorgegebenen Geschwindigkeiten zu halten. Bereits im vergangenen Jahr wurde kurzfristig in der Wedemark eine ähnliche Anlage eingesetzt, auch vor dem Hintergrund, dass der Fahrzeugverkehr aufgrund der damaligen Baumaßnahme auf der Bundesautobahn für ein deutliche erhöhtes Verkehrsaufkommen auf den Umleitungsstraßen sorgte. Das Gerät war von der Polizeidirektion Hannover ausgeliehen und hat nur kurz seinen Dienst getan: Nach nur wenigen Tagen wurde es von einem vorbeifahrenden Lkw im Bereich Elze umgefahren. Bilanz dieser Kollision: Totalschaden in Höhe von rund 150.000 Euro. Nun hat die Kommune ihren eigenen Messanhänger, der jetzt dafür sorgen soll, dass die Verkehrssituation in den Ortsdurchfahrten, die immer wieder in der Bevölkerung und in den Ortsräten öffentlich diskutiert wurde und wird, sich möglichst zur Zufriedenheit aller regulieren lässt. Ziel sei es nicht „Kasse zu machen”, betonte Auhagen, sondern künftig Verkehrsunfälle zu verhüten, die Unfallfolgen zu mindern und eine größtmögliche Sicherheit für besonders gefährdete Verkehrsteilnehmer zu erreichen sowie ein partnerschaftliches und rücksichtsvolles Verhalten aller Verkehrsteilnehmer zueinander zu schaffen. Seit 2001 gilt das Regionsgesetz, dass es erlaubt, dass die Gemeinde Wedemark den öffentlichen Verkehr überwacht. Die Einnahmen aus den Bußgeldern fließen zu 50 Prozent in die Kasse der Verwaltung, die andere Hälfte in die der Region als Ahndungsbehörde und Aussteller der Bußgeldbescheide.

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