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Hubertusjagd entwickelt sich zum Publikumsmagnet

Brelingen (r/j). Bei herrlichem Herbstwetter und in bester Stimmung erlebten am Sonntag etwa 300 Zuschauer und 35 Reiter die diesjährige Hubertusjagd des Reitvereins Brelinger Berg. Mit sieben großen Treckergespannen und zwei zusätzlichen PKW-Anhängern wurden die Zuschauer zu den besten Aussichtspunkten an der etwa 15 Kilometer langen Strecke durch das Landschaftsschutzgebiet gefahren. Obwohl so viele Treckerfahrer aus Brelingen und den Nachbarorten ihre Fahrzeuge unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatten – wofür sich Peter Moser, der 1. Vorsitzende, während seiner Eröffnungsrede besonders nachdrücklich bedankte – konnten nicht alle Interessierten einen Platz auf den Anhängern ergattern. Auf den voll besetzten Hängern saßen die Zuschauer in Decken eingemummelt und ließen Keksdosen rumgehen. „Wir kommen jedes Jahr her, weil die Landschaft so schön ist“, berichtete eine Zuschauerin. Ein anderer begründete seine Begeisterung so: „Ich kann hier guten Sport sehen, tolle Tiere und schöne Natur. Und es ist auch was für die Kinder und die ganze Familie.“ Jagdherr Tom Braun, Master Cosimo von Dungern und Peter Moser bedankten sich ausdrücklich bei allen Grundstückseigentümern und Jagdpächtern für die Genehmigung der Nutzung ihrer Flächen und bei den Jagdhornbläsern des Hegerings Wedemark für die musikalische Untermalung der Veranstaltung mit den traditionellen Jagdsignalen. Da, anders als in England, in Deutschland schon seit den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei den Hubertusjagden kein Fuchs mehr gejagt wird, wurde die Fährte, der die 17 Foxhounds der Niedersachsenmeute folgen mussten, von der 14-jährigen Cosima Löbbecke als Schleppe gelegt. Früher „schleppte“ dazu ein Reiter eine mit einen Balg gefüllte Drahtkugel oder einen mit Losung getränkten Schwamm an einer Leine hinter seinem Pferd her und imitierte damit eine echte Fuchsspur. Inzwischen wird dazu ein Tropfkanister am Pferd befestigt, aus dem eine Flüssigkeit tropft, deren Geruch die Hunde dann folgen. Die Reiter waren in drei Felder aufgeteilt, wobei das sogenannte Jagdherrenfeld jedes der etwa 30 Hindernisse auf der Strecke überspringen musste. Das berittene Zuschauerfeld wurde von der 78-jährigen Ursel Vülthuis angeführt, die vor etwa 72 Jahren an ihrer ersten Hubertusjagd teilnahm. Jüngster Reiter, diesmal noch im Zuschauerfeld, war der siebenjährige Caspian Löbbecke, der mit der 21 Jahre alten Cleo ein erfahrenes Jagdpony ritt und noch nicht so genau wusste, ob er später mal dem Beispiel seiner Schwester folgen und als Pikeur der Niedersachsenmeute reiten möchte. Am Ende kamen alle Menschen und Tiere heil und unversehrt am Halali Platz an, weder die Sanitäter des DRK mit ihrem geländegängigen Fahrzeug, noch die begleitenden Tierärzte hatten tätig werden müssen. Die Reiter bekamen ihren traditionellen Eichenbruch überreicht und die Hunde stürzten sich auf das verdiente Curee, den Rinderpansen, der die Jagdbeute symbolisiert.

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